Durch die Corona-Pandemie wurden viele bewährte Geschäftsmodelle auf die Probe gestellt. Die IfM Bonn fordert mehr Mut zur Innovation durch Existenzgründungen aus der Wissenschaft.
Während die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen in vielen Teilen der Wirtschaft und Gesellschaft katastrophale Auswirkungen hatten, konnten sie in anderen Teilen auch als Innovationsmotor begriffen werden.
Für Wissenschaftler, die ohnehin mit dem Gedanken der Unternehmensgründung gespielt hatten, ergaben sich plötzlich neue Geschäftsfelder. Aus so mancher Geschäftsidee wurde trotz (oder gerade wegen) der Pandemie ein Unternehmen, das ebenso modern wie digital arbeiten kann. Das IfM Bonn hat in einer Untersuchung (externer PDF-Link) Wissenschaftler befragt, um den Gründungserfolg in der Pandemie zu untersuchen. Der Mut aus der Wissenschaft ist beispielhaft – jeder dritte Entrepreneur erschloss sich pandemiebedingt ein neuartiges Geschäftskonzept, nur jeder sechste wollte sein Vorhaben „selbstständig machen“ verschieben. Was die Wirtschaft in diesem Fall von der Wissenschaft lernen kann, verrät dieser Einblick.
Existenzgründung aus der Wissenschaft – Gründungstreiber Corona
Die Existenzgründung ist disziplinübergreifend mit Hoffnungen und Träumen versehen und auch viele Wissenschaftler zieht es längst nicht mehr in Forschung oder Lehrbetrieb. Stattdessen sollen Selbstverwirklichung, Innovation und die eigene Idee im Vordergrund stehen und natürlich wäre auch so mancher Wissenschaftler lieber der eigene Chef.
Dass in vielen Disziplinen der Wissenschaft längst praxisnah gearbeitet wird und der Fokus auf der Umsetzung der Geschäftsideen steht, dürfte die Entwicklung noch zusätzlich voran treiben. Die COVID-Krise, der Lockdown und eine in viele Branchen neue Forcierung zur Digitalisierung hin, haben zudem die Arbeitswelt verändert (Lesetipp: Neue Förderung für KMU: „Digitalisierung Jetzt“).
Zwar konnte das IfM Bonn feststellen, dass es vor allem die positive Grundhaltung zur Unternehmensgründung war, die Wissenschaftler vom Konzeptpapier über den Businessplan (inkl. Finanzplan) zum eigenen Start-up gemacht hat, doch immerhin ein Drittel der vom Institut Befragten sahen sich durch die veränderte Situation veranlasst, tätig zu werden. Gerade die ungewisse Arbeitssituation und die unklare Zukunft in so vielen Branchen haben Wissenschaftler dazu veranlasst, den Weg in die Selbstständigkeit zu suchen.
Das macht die Pandemie zwar nicht zur entscheidenden Triebfeder wissenschaftlicher Geschäftsideen, doch immerhin zu einem wichtigen Faktor. Wichtiger war für Wissenschaftler Praxisnähe, Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und vor allem die Umsetzung eigener Ideen. Das sollte nicht verwundern, schließlich stehen diese Punkte für die meisten Entrepreneure, egal ob Frau oder Mann, im Fokus ihres eigenen Unternehmens.
Vermutlich auch weil Wissenschaftler so digital denken, spielen Bedenken im Zuge der Corona-Pandemie nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 11,7 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Auswirkungen der Pandemie auf ihr Geschäftsmodell fürchten. Rund die Hälfte aller Befragten teilen hingegen ganz klassische, krisenunabhängige Sorgen: das Fehlen der rechtlichen und kaufmännischen Grundkenntnisse, das Risiko, das Fehlen einer geeigneten Finanzierung, die zeitliche Belastung und die Unvereinbarkeit von aktuellem Beruf und Unternehmensgründung.
Persönliche Ziele umsetzen, am Unternehmenskonzept festhalten
Wie die Untersuchung vom Institut für Mittelstandsforschung Bonn zeigt, gehen Wissenschaft und Wirtschaft auch während der Pandemie Hand in Hand. Und während die Pandemie in den Wissenschaften als Gründungshindernis nur eine untergeordnete Rolle spielt, war sie für viele Wissenschaftler der entscheidende Anstoß, um den Traum vom eigenen Unternehmen umzusetzen. Aus den eigenen Ideen und einem spezialisierten Skillset ein Unternehmen zu formen und wissenschaftliche Lösungen als Geschäftskonzept anzubieten, ist schließlich ein Geschäftsmodell, das durchaus als krisensicher gelten kann.
Wie bei jedem Gründungsvorhaben gibt es auch für Gründer aus der Wissenschaft zahlreiche Fragen zu beantworten, dazu zählen z. B. Investorensuche, Marketingstrategie und Wahl der Rechtsform. Diese und weitere Hürden können mit der Unterstützung einer Existenzgründungsberatung sicher und nachhaltig genommen werden. Für diese kann unter Umständen eine Förderung beantragt werden (Service-Tipp: Beratersuche). Daneben sollte vor der Gründung geprüft werden, ob weitere Fördermittel, auch Förderkredite, genutzt werden können, dies kann über unseren Fördercheck kostenfrei ermittelt werden.
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