Diese Nachricht dürfte Existenzgründer mit Bedarf an Kapital freuen: Denn wie die Jahre zuvor stieg auch 2019 die Investition von Venture Capital in Jungunternehmen und erlangten Rekordniveau. Welche Branchen und Länder hiervon profitieren konnten, hat eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft „Ernst & Young“ (EY) ermittelt.
Demnach haben Deutsche Start-ups im vergangenen Jahr so viel Venture Capital eingesammelt wie noch nie. Insgesamt erhielten diese 6,2 Milliarden Euro – eine Steigerung um 36 % im Vergleich zu 2018. Die Zahl der Finanzierungsrunden erhöhte sich dabei um 13 % auf 704.
Interessant ist auch, dass das meiste Risikokapital aus dem Ausland kam. Demnach wurden 44 % aller Venture-Capital-Deals von nordamerikanischen Geldgebern finanziert, 25 % von chinesischen und 19 % von europäischen Fonds.
Berlin bleibt Spitzenreiter bei der Venture-Capital-Vergabe
Von den Investitionen der Venture-Capital-Geber profitierten bestimmte Bundesländer und Branchen am meisten. Laut Studie führt Berlin wie bereits zuvor die Liste im Landesvergleich an: Existenzgründungen aus der Hauptstadt erhielten mit insgesamt 3,7 Milliarden Euro (plus 41 %) innerhalb von 262 Finanzierungsrunden den Löwenanteil an Risikokapital.
Noch stärker legten laut Studie die Venture-Capital-Investitionen in Bayern zu, und zwar um 93 % auf 1,5 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür ist vor allem der Mobilitätsanbieter „Flixmobility“, der im Juli 500 Millionen Euro einsammelte. Auch Start-ups aus Baden-Württemberg konnten von der Risikokapitalvergabe profitieren. Hier hat sich das Investitionsvolumen mit 209 Millionen Euro fast verdreifacht. Ein weiterer Gewinner ist Nordrhein-Westfalen: Existenzgründer erhielten hier rund 268 Millionen Euro Venture Capital, was ein Anstieg um 10 % bedeutet.
Sinkende Zuflüsse hingegen verzeichneten die Standorte Hamburg und Hessen, wo Start-ups minus 54 % bzw. minus 44 % weniger Wagniskapital erhielten.
Nach Branchen betrachtet, erhielten junge Mobilitätsanbieter mit 1,6 Milliarden Euro das meiste Venture Capital. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Fintechs und Software-Unternehmen mit 1,3 bzw. 1,2 Milliarden Euro. E-Commerce-Unternehmen, die 2018 noch das Ranking anführten, landeten dieses Mal dagegen mit 730 Millionen Euro nur auf Rang vier.
Fördermittel als Alternative zu Venture Capital
Um das Unternehmen voranzutreiben, wird insbesondere zu Beginn Kapital benötigt. Eine Möglichkeit dieses zu erhalten, ist durch die Finanzspritze mit Venture Capital. Allerdings bringt diese Methode auch Nachteile mit sich. Durch die Investition mit Wagniskapital ändern sich häufig die Gesellschafterverhältnisse. Damit dies nicht passiert, können Fördermittel bzw. Förderkredite oder andere Arten der Finanzierung als Alternative herangezogen werden.
Die vollständige Studie kann als PDF-Dokument auf der Website von EY (externer Link) heruntergeladen werden.
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