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Für Existenzgründer, die über kein eigenes Kapital verfügen, kann Venture Capital eine sinnvolle Finanzierungsmöglichkeit für die Umsetzung ihrer Geschäftsidee sein. Doch um dieses zu erhalten, müssen die Venture-Capital-Geber zunächst von einer Investition in das Start-up überzeugt werden. Schließlich wollen die Investoren auch sichergehen, dass das Unternehmen später Gewinne abwirft und sie ausreichend Rendite erhalten.

Daher wird jedes Start-up vor jedem Investment auf Herz und Nieren geprüft. Bekannt ist, dass Kapitalgeber dabei neben dem Businessplan, dem Pitch Deck und der Geschäftsidee insbesondere die Persönlichkeit der Existenzgründer ins Visier nehmen.

Wie Venture-Capital-Geber ein Start-up bewerten

Wenn es um die Vergabe von Venture Capital geht, stellt sich besonders bei frischgebackenen Existenzgründungen ohne eine längere Unternehmenshistorie die Frage nach der Bewertung. Während Venture-Capital-Geber bei bereits länger bestehenden Unternehmen den Businessplan und das Pitch Deck genauer unter die Lupe nehmen, ist eine Bewertung bei jungen Unternehmen häufig viel komplizierter. Immerhin fehlen frischgebackenen Unternehmen beispielsweise verlässliche Daten, die über den Unternehmenserfolg (z. B. Ertragswert) entscheiden.

Dies ist verständlich, denn die Gründer befinden sich häufig noch in der Gründungsphase, in der meist noch keine Gewinne erwirtschaftet werden. Demnach gibt es bei der Investition von Venture Capital in ein junges Unternehmen häufig keine feste Planungssicherheit für Investoren.

Umso wichtiger für Investoren ist daher eine gründliche Prüfung des Start-ups anhand weiterer Faktoren. Neben Businessplan und Pitch-Deck werden hier insbesondere die Persönlichkeit sowie die Kompetenzen der Entrepreneure ins Visier genommen. Daher werden die Gründer oftmals auch als wichtigstes Kapital eines Start-ups bezeichnet.

Uni-Studie zeigt Zusammenhang zwischen Gründerpersönlichkeit und Erfolg auf

Dass sich eine gründliche Prüfung der Gründerpersönlichkeit rentieren kann, zeigt eine Studie der BSP Business School Berlin in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Diese fand heraus, dass tatsächlich ein in Euro messbarer Zusammenhang von Gründerpersönlichkeit und Gründungserfolg besteht.

Demnach erfüllen Existenzgründer, die beispielsweise eine starke Belastbarkeit mitbringen, ihre gesetzten Ziele um 15 % besser als nicht belastbare Gründer. Die Studienmacher nennen hier ein konkretes Beispiel, wie sich dies auf Investoren auswirken kann. Demnach entspricht diese Persönlichkeitseigenschaft umgerechnet auf ein individuell oder investorenseitig gesetztes Umsatzziel von beispielsweise 2 Millionen Euro einem unmittelbaren Impact von rund 300.000 Euro.

Besonders extrovertierte Existenzgründer übertreffen die Umsatzzielerreichung introvertierter Entrepreneure um sogar 16 %. Auf das oben genannte Beispiel bezogen, wären dies rund 320.000 Euro.

Eine „Personality Due Diligence“ kann sich daher für Kapitalgeber als sinnvoll erweisen, indem Investitionsentscheidungen nachvollziehbar an eindeutigen Wertebereichen der Gründerpersönlichkeit festgemacht werden, indem diese sich vorab fragen, welche Ausprägung eines Merkmals (gering, mittel, hoch) vorliegt.

Gründer sollten bei der Suche nach Venture Capital auch eigene Persönlichkeit hinterfragen

Für Existenzgründer, die auf der Suche nach Venture Capital für ihre Unternehmensgründung sind, empfiehlt es sich, nicht nur einen professionellen Businessplan sowie einen aussagekräftigen Pitch-Deck zu erstellen, sondern auch ihre Gründerpersönlichkeit genau zu prüfen. Denn selbst die beste Geschäftsidee ist nichts wert, wenn für den Venture-Capital-Geber Zweifel daran bestehen, ob die Idee von dem jeweiligen Gründerteam auch umgesetzt werden kann.

Existenzgründer sollten daher zunächst zeigen, dass sie und ihr Team neben den erforderlichen Fachkenntnissen auch die notwendige Erfahrung besitzen, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen.

Hierfür können Gründer beispielsweise an einem professionellen und gut geplanten Auftreten arbeiten. Auch zahlt es sich aus, wenn Existenzgründer zeigen, dass sie bereit sind, alles Notwendige zu tun, um ihrer Geschäftsidee zum Erfolg zu verhelfen. Weiterhin lohnt es sich, Geschick und Schlagfertigkeit im Gespräch mit den Venture-Capital-Investoren zu zeigen.

Wie gut sich Entrepreneure vorbereitet haben, kann insbesondere an der Businessplan-Erstellung gesehen werden. Start-ups, die noch keine relevanten Erträge aufweisen können, sollten insbesondere die Lebensläufe der einzelnen Team-Mitglieder auflisten und dabei bestimmte Erfahrungen und Kenntnisse in den Vordergrund stellen, die jeder einzelne Gründer bei verschiedenen Arbeitgebern oder in selbstständigen Tätigkeiten gesammelt hat:

  • spezifische Kenntnisse, die direkt im Zusammenhang mit dem Projekt stehen
  • Personal- und Budgetverantwortung
  • Produktentwicklung
  • Aufbau und Pflege von Kundenbeziehungen
  • Auslandsaufenthalte und Fremdsprachenkenntnisse

Damit sich der Venture-Capital-Investor ein besseres Bild von den jeweiligen Gründern machen kann, ist es sinnvoll, die Lebensläufe zu ergänzen, indem auch persönliche Aspekte, wie Hobbys, Familie und Interessen erwähnt werden.

Im Anschluss daran sollte dargelegt werden, welche Positionen (Leitung, Produktion, Marketing und Vertrieb, Finanzen) im Start-up durch die einzelnen Team-Mitglieder besetzt werden. Bei besonders jungen Unternehmensgründungen ist es jedoch häufig nicht möglich, bereits vor dem eigentlichen Start alle Positionen zu besetzen, da beispielsweise Teammitglieder fehlen oder das nötige Kapital nicht vorhanden ist.

In diesem Fall sollten Existenzgründer darlegen, zu welchem Zeitpunkt sie diese Positionen besetzen wollen. Gründer sollten jedoch in jedem Fall beachten, dass diese vor einem Pitch vor den Venture-Capital-Investoren alle wichtigen Positionen, die für die Kernaufgabe des Unternehmens von großer Bedeutung sind, bereits besetzt haben.

Professionelle Hilfe für die Businessplan-Erstellung

Existenzgründer, die auf der Suche nach Investoren für ihre Unternehmensgründung sind, müssen viel beachten. Insbesondere bei der Pitch-Deck- bzw. Businessplan-Erstellung empfiehlt es sich, professionelle Hilfe in Form einer Existenzgründungsberatung mit ins Boot zu holen. Immerhin weiß ein Gründungsberater genau, auf was Investoren achten. Gründungsberatungen können staatlich sogar mit bis zu 70 % der anfallenden Kosten finanziell gefördert werden. In unserem kostenfreien Fördercheck erfahren Sie, welche Fördermittel zu Ihnen passt.

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