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Tür mit altem Schloss

So könnte der Titel einer Meldung zum Jahresende 2019 lauten. Dies ist auch gar nicht so abwegig, laut einer KfW-Studie wollen bis dahin immerhin 240.000 Inhaber kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) die Unternehmensnachfolge regeln. Für den Sektor Handwerk ist die Lage aktuell noch dramatischer: Mehr als 40 % der Inhaber beschäftigen sich mit der Nachfolge-Thematik.

Wie die Studien zeigen, sind viele Unternehmen von dieser Problematik betroffen. Daher ist es für die Inhaber von Unternehmen sinnvoll, diese nicht auf die lange Wartebank zu schieben. Eine gute Vorbereitung kann hier Abhilfe schaffen, folgende Maßnahmen können ergriffen werden:

  1. Szenarien durchspielen: Grundsätzlich kann ein Inhaber sein Unternehmen verkaufen, eine strategische Partnerschaft eingehen oder einem Verwandten schenken. Hier stellen stellen sich Fragen wie „Ist der Nachfolger geeignet?“, „Wird der Betrieb weitergeführt oder ausgeschlachtet?“ und „Wird Personal abgebaut werden?“.
  2. Unternehmensbeirat einrichten: Ein Beirat unterstützt die Geschäftsleitung bei wichtigen Entscheidungen und kann ein solides Fundament für eine erfolgreiche Fortführung des Unternehmens sein. Damit dieser seine Funktion optimal erfüllen kann, sollte dieses Gremium heterogen zusammengesetzt sein. Die Mitglieder können dabei verschiedene fachliche Kenntnisse haben, den Betrieb kennen oder betriebsfremd sein. Auch kann der ehemalige Inhaber Teil von diesem sein und sich weiterhin mit seiner Erfahrung einbringen. Auf diese Weise geht weder bestehendes Know-how verloren noch ist der Weg für neue Ideen und Innovationen versperrt.
  3. Belegschaft richtig vorbereiten: Wenn der Inhaber den Betrieb verlassen will, herrscht bei den Mitarbeitern Verunsicherung bis hin zu Angst hinsichtlich der Zukunft. Damit das Vertrauensverhältnis nicht gestört wird und die Mitarbeiterzufriedenheit unbeeinträchtigt bleibt, ist die rechtzeitige und transparente Kommunikation der bevorstehenden Veränderungen ratsam. Auch verringert sich dadurch das Risiko, langjährige Mitarbeiter und Leistungsträger zu verlieren.
  4. Berater bzw. Coach hinzuziehen: Der Prozess einer Geschäftsübernahme bzw. Unternehmensnachfolge ist komplex und reicht von der Businessplan-Erstellung bis hin zu der Ermittlung des Kaufpreises. Daher ist es sinnvoll, mit einem spezialisierten Berater zusammenzuarbeiten, der den gesamten Prozess begleitet und nicht von Betriebsblindheit betroffen ist. Er dreht auch die Steine um, die normalerweise übersehen werden. Sein externer Blick gepaart mit der internen Sicht beugt nachteiligen Entscheidungen vor. Es besteht übrigens auch die Möglichkeit der Förderung für eine Unternehmensberatung.
  5. Fördermöglichkeit prüfen: Neben der zuvor genannten Förderung gibt es zahlreiche weitere Fördermittel und Förderkredite, die Gründer wie bestehende Unternehmen im Rahmen der Unternehmensnachfolge nutzen können. Wer in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel eine Existenzgründung im Handwerk in Form einer Unternehmensnachfolge anstrebt, kann eine Meistergründungsprämie wie auch Kapital als stille Beteiligung bis zu einer Höhe von 100.000 Euro erhalten.

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