Die Unternehmensnachfolge ist ein zentrales Thema für viele mittelständische Firmen. Denn wie eine aktuelle KfW-Umfrage (externer Link zu einem PDF-Dokument) unter 10.796 mittelständische Unternehmen zeigt, leiden immer mehr Betriebe unter Nachfolge-Problemen – in den kommenden Jahren müssen deshalb sogar Tausende von ihnen schließen. Denn ohne geeignete Nachfolger steht vielen Existenzgründungen eine ungewisse Zukunft bevor. Es wird daher immer wichtiger, sich rechtzeitig mit dem Thema Unternehmensnachfolge auseinanderzusetzen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um den Fortbestand des eigenen Unternehmens zu sichern.
Über eine halbe Million Firmen auf der Suche nach einem Nachfolger
Rund 560.000 der insgesamt etwa 3,8 Millionen hiesigen mittelständischen Unternehmen suchen bis zum Ende des Jahres 2026 einen geeigneten Nachfolger. Besonders besorgniserregend ist dabei, dass rund 190.000 dieser Unternehmen ohne eine Nachfolgeregelung aus dem Markt ausscheiden wollen. Dies könnte in Zukunft zu einer großen Lücke in der Wirtschaft führen.
Zudem zeigt die Studie, dass rund 70.000 geplante Geschäftsübergaben bis zum Ende dieses Jahres an einem fehlenden Nachfolger scheitern könnten.
Mangel an geeigneten Kandidaten für die Unternehmensnachfolge
Der Mangel an geeigneten Nachfolgern ist auch der wichtigste Grund für das Scheitern der Unternehmensnachfolge. Immerhin gaben dies knapp 79 % der befragten Unternehmen an. Ein Jahr zuvor waren dies noch 76 %. Auch in der fehlenden Einigung auf einen Kaufpreis (34 %), dem großen bürokratischen Aufwand (28 %), der rechtliche und steuerrechtliche Komplexität (24 %) sowie in der Sicherstellung der Finanzierung (14 %) sehen die befragten Unternehmer Hürden für eine erfolgreiche Geschäftsübernahme.
Ein weiteres bedeutendes Problem im Zusammenhang mit der Unternehmensnachfolge ist das zunehmende Alter der Unternehmergeneration im Mittelstand. Laut KfW ein Drittel der Firmeninhaber über 60 Jahre alt, was dreimal so viele sind wie noch vor 20 Jahren. Unter den Inhaber sind heutzutage nur noch 10 % unter 40 Jahre alt. Dies verdeutlicht den demografischen Wandel in der Unternehmenslandschaft und stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, da es weniger potenzielle Nachfolger gibt und die Zeit für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung begrenzt ist.
Unternehmensnachfolge innerhalb der Familie wird wieder beliebter
Ein weiteres interessantes Ergebnis der Befragung ist, dass sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie die Präferenzen bei der Unternehmensnachfolge in mittelständischen Unternehmen verändert haben. Demnach streben nun mehr Unternehmen eine Nachfolge innerhalb der Familie an. Laut der Studie bevorzugen 53 % der Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro diese Variante, während der Anteil vor der Pandemie lediglich bei 45 % lag.
Dies könnte darauf hindeuten, dass die Unsicherheiten und Herausforderungen, die mit der Pandemie einhergehen, dazu geführt haben, dass Familienmitglieder als verlässliche Unternehmensnachfolger betrachtet werden, um die Kontinuität des Unternehmens zu gewährleisten. Eine gestiegene Präferenz für familiäre Nachfolgelösungen könnte somit eine Anpassung an die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen in Zeiten der Pandemie darstellen.
Unsicherheit durch Corona führt zu Verschiebungen bei der Unternehmensnachfolge
Weiterhin zeigt sich, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch die Nachfolgeplanung vieler mittelständischer Unternehmen beeinflusst haben. Laut der Studie geben fast die Hälfte der befragten Firmeninhaber an, von der Pandemie betroffen zu sein. Besonders bemerkenswert ist, dass rund 27 % der Befragten ihre Nachfolgepläne aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage verschoben haben. Die Pandemie hat somit zu Verzögerungen und Unsicherheiten bei der Nachfolgeplanung geführt, da Unternehmen mit den Herausforderungen und Unsicherheiten der Krise umgehen mussten und ihre strategische Ausrichtung überdachten. Dies verdeutlicht, wie dynamisch und anpassungsfähig die Unternehmensnachfolge im Kontext von externen Faktoren wie einer globalen Pandemie sein kann.
Projekt Unternehmensnachfolge gemeinsam mit einer Existenzgründungsberatung angehen
Die Nachfolgeproblematik im Mittelstand ist ein komplexes Thema, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die demografische Entwicklung, der Fachkräftemangel und die Corona-Pandemie sind nur einige der Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Es gibt keine universelle Lösung für dieses Problem, daher ist es wichtig, individuelle Lösungsansätze für jedes Unternehmen zu finden.
Um das Nachfolgeproblem im Mittelstand langfristig zu beseitigen, ist es jedoch wichtig, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um potenzielle Nachfolger zu fördern und Inhaber frühzeitig bei der Suche nach einem Erben für ihr Unternehmen zu unterstützen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich fortgeführt werden können.
In diesem Zusammenhang kann die Unterstützung durch eine Existenzgründungsberatung hilfreich sein. Ein Gründungsberater kann Gründer bei der Planung und Umsetzung der Geschäftsübernahme unterstützen, indem er eine umfassende Analyse des Unternehmens durchführt und maßgeschneiderte Lösungen für die Finanzierung des Unternehmens entwickelt.
Ein Gründungsberater kann zudem Inhaber bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger behilflich sein und die Übergabe des Unternehmens begleiten.
Doch viele Interessenten scheuen sich vor den Kosten einer professionellen Beratung. Dabei gibt es eine gute Nachricht: Eine Existenzgründungsberatung kann staatlich gefördert werden. So können je nach Bundesland bis zu 80 % der Beratungskosten übernommen werden.
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