Licht am Ende des Tunnels erkennt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bei der Unternehmensnachfolge. Einer Umfrage entsprechend möchten sich zunehmend mehr Menschen selbstständig machen.
Steigendes Interesse an Übernahmen
Mit dem steigenden Übernahme-Interesse wächst auch die Herausforderung für die heimischen Senior-Chefs in Bezug auf die Unternehmensnachfolge. Dies stellt eine Umfrage des DIHK zur Nachfolge (externer Link) heraus. Die aktuelle Lage beschreibt der Report dabei als verhalten optimistisch.
Im Jahr 2015 hätten die deutschen Industrie- und Handelskammern im Vergleich zum Vorjahr etwa 20 Prozent mehr Beratungsgespräche mit Interessenten geführt, die sich selbstständig machen möchten und die Nachfolge in einem bestehenden Unternehmen anstreben. Seit sieben Jahren ist dies der erste deutliche Anstieg. Aus der Sicht der IHK wird als besonders erfreulich vermeldet, dass die Zahl der weiblichen Bewerber kontinuierlich wächst.
Nach wie vor ein wunder Punkt für mittelständische Betriebe
Angesichts der ungünstigen Demografie suchen zunehmend mehr alteingesessene Firmeninhaber geeignete Personen zur Unternehmensnachfolge. Die regionalen Industrie- und Handelskammern verzeichneten bundesweit bei der Nachfolgersuche einen Anstieg um neun Prozent, in einigen Bundesländern lag der Wert mit 20 Prozent erheblich über dem Durchschnitt. Deutschlandweit bleibt die Suche nach einem passenden Nachfolger für viele Mittelständler oft langfristig erfolglos, da es an geeigneten Interessenten mangelt.
Oftmals schwierige Verhandlungen zur Nachfolge
Der auf 21.000 Kontakten von IHK-Fachleuten mit Senior-Chefs beruhende Report zeigt, dass zahlreiche Nachfolgeverhandlungen von Herausforderungen geprägt sind. Potenzielle Nachfolger, die sich selbstständig machen wollen, um einen bestehenden Betrieb zu übernehmen, haben oft völlig andere Vorstellungen vom Kaufpreis als die Inhaber. Dies erschwert die Verhandlungen erheblich. Alt-Eigentümer können bei der Übernahme immer seltener die eigenen Kinder einplanen, da diese lieber eigene Wege gehen und dem „Familienautomatismus“ ablehnend gegenüberstehen.
Da sich die Politik vor Kurzem bei der Erbschaftssteuer einigen konnte, bestehe für die Familienunternehmen jetzt zwar Rechtssicherheit, gleichwohl sehen viele Mittelständler die Übergabe ihrer Betriebe innerhalb der Familie als zu teuer an. Dadurch würde den Kindern die Übernahme des elterlichen Betriebs erheblich erschwert.
DIHK plädiert für steuerliche Entlastungen
Gerade die Personen, die sich selbstständig machen wollen und für die Unternehmensnachfolge in einem mittelständischen Betrieb entscheiden, sollten vom Gesetzgeber Entlastungen in steuerlicher Hinsicht erfahren. Der DIHK weist hierbei insbesondere auf eine Anhebung der seit 50 Jahre gültigen Abschreibungsgrenze bei Wirtschaftsgütern mit geringem Wert hin und empfiehlt eine Anhebung von derzeit 410 auf 1.000 Euro.
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