Unternehmensnachfolge – Ein Überblick
Die Unternehmensnachfolge in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist aktuell ein wichtiges Thema, welchem man mehr Beachtung schenken sollte, denn nach Schätzungen aktueller Studien zufolge, stehen in den nächsten fünf Jahren rund eine halbe Million Unternehmen zur Übergabe bereit. Von diesen planen 42 % eine Übergabe an einen externen Käufer. Existenzgründer, die sich mit einer Geschäftsübernahme selbstständig machen wollen, haben hier gute Karten und sollten diese für sich nutzen. Nachfolgend zeigen wir Ihnen, auf was bei der Nachfolge zu achten ist, warum eine Existenzgründungsberatung unerlässlich ist und wie der aktuelle Markt zum Thema aussieht.
Inhaltsverzeichnis
- Vor- und Nachteile einer Unternehmensnachfolge
- Hilfe bei der Unternehmensnachfolge durch eine Gründungsberatung
- Plattformen verbinden Nachfolger und Unternehmer
- Bewertung und Kauf des Unternehmens gut vorbereiten
- Gründungsberater hilft bei der Geschäftsübernahme
- Service-Tipp: Beratersuche
Unternehmensnachfolge im Detail
Welche Vorteile und Nachteile bringt eine Unternehmensnachfolge mit sich?
Die Unternehmensnachfolge ist der Kategorie der Unternehmensübernahme als Art der Existenzgründung zuzuordnen. Bei einer Unternehmensnachfolge geht ein bereits bestehendes Unternehmen unter individuellen Konditionen in den Besitz und die Führung einer dritten Person über. Eine Geschäftsnachfolge kann sowohl durch einen Unternehmenskauf als auch durch eine Erbschaft oder Schenkung erfolgen.
Die Unternehmensgründung im Rahmen einer Unternehmensnachfolge bringt für Gründer erhebliche Vorteile gegenüber einer Gründung mit einer eigener Geschäftsidee mit, die nicht von der Hand zu weisen sind:
- Unternehmen ist bereits am Markt etabliert
- Planungen und Perspektiven stehen zur Verfügung
- Betriebsinterne Infrastruktur, Räumlichkeiten und Angestellte sind vorhanden
- Arbeitsintensive und risikoreiche Startphase entfällt
- Beziehungsnetzwerk zu Kunden und Lieferanten sind bereits geknüpft
Trotz der vielen Vorteile gegenüber einer Neugründung ist die Unternehmensnachfolge kein Selbstläufer. Um sich als neuer Geschäftsführer zu qualifizieren, muss der Unternehmensnachfolger bestimmten fachlichen Anforderungen genügen und über unternehmerisches Know-how verfügen.
Wie eine Gründungsberatung bei der Übernahme und dem Verkauf nützen kann
Die Lebenszeit eines Unternehmens ist nicht bestimmt oder künstlich begrenzt. Jedoch gibt es auch Gründe, den selbst aufgebauten Betrieb im Laufe der Jahre in fremde Hände zu geben, da sich Existenzgründer beispielsweise neuen Aufgaben widmen oder in den Ruhestand begeben wollen. Eine wesentliche Frage, die sich dann für die Existenzgründer stellt, ist: Was passiert mit meinem Unternehmen?
Für viele Unternehmer ist es nicht einfach, an den Rückzug aus dem Betrieb zu denken, welcher mit viel Arbeit aufgebaut wurde. Für viele Senior-Chefs bedeutet das „Loslassen“ der Existenzgründung eine enorme Herausforderung – sich von seinem Lebenswerk zu lösen und einem Unternehmensnachfolger den Platz zu räumen, kostet Existenzgründer viel Mut und Überwindung. Auch der Gedanke, die Unternehmensgründung aufgeben zu müssen, wenn sich kein geeigneter Nachfolger findet, ist häufig präsent. In diesem Fall kann der Verlust von Vermögen und Arbeitsplätzen die Folge sein.
Doch nicht nur Unternehmer, die ihren Betrieb in andere Hände geben wollen, haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Insbesondere Existenzgründer, die im Rahmen einer Unternehmensnachfolge eine Geschäftsübernahme planen, stehen vor vielen offenen Fragen und einer Reihe von Aufgaben, die bewältigt werden müssen. Planung ist hier daher das A & O. Zwar gibt es keine gültige Anleitung, die zwangsläufig zum Erfolg führt, doch einige Schritte erleichtern die Existenzgründung erheblich:
- Finden eines geeigneten Unternehmens
- Sorgfältige Prüfung des Unternehmens
- Professionellen Businessplan erstellen
- Ermittlung des Kaufpreises
- Gestaltung des Kaufvertrags
Aufgrund der Komplexität der Thematik unterlaufen unerfahrenen Gründern zwangsläufig Fehler bei der Abwicklung. Hier ist es sowohl für Unternehmensnachfolger als auch Unternehmer ratsam, die Nachfolge bzw. die Geschäftsübernahme im Voraus ausführlich mit professioneller Hilfe im Rahmen einer Existenzgründungsberatung zu durchdenken. Der Berater kann Gründern und Unternehmern bei deren Vorhaben zielgerichtet unter die Arme greifen.
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Beispielsweise kann ein Existenzgründungsberater den angehenden Gründer bei der Übernahme unterstützen, indem dieser mit ihm die verschiedenen Möglichkeiten einer Übernahme durchgeht, ihm bei der Bestimmung des Unternehmenswerts und bei der Businessplan-Erstellung unterstützt. Doch auch beim Unternehmensverkauf ist es sinnvoll, einen Gründungsberater mit ins Boot zu holen. Obwohl der Alteigentümer durch seine Selbstständigkeit bereits Erfahrungen mit dem Thema Existenzgründung hat, heißt dies nicht, dass dieser beim Unternehmensverkauf vor Fehlern gefeit ist. Auch langjährigen Unternehmern können Fauxpas passieren, die im schlimmsten Fall zum Scheitern des Nachfolgeprojektes führen können. Diese können sein:
- Finanzierungsfehler
- Steuerliche Fehlentscheidungen
- Falsche Beurteilung rechtlicher Fragen
- Unterschätzung der psychologischen Komponente
Eine professionelle Beratung kann hier Fehlern vorbeugen und zu einer reibungslosen Unternehmensnachfolge beitragen.
Plattformen verbinden Unternehmensnachfolger und Unternehmer
Doch bevor das Projekt Unternehmensnachfolge und Beratung angegangen werden kann, müssen sich Gründer und Unternehmer finden. Dieses Zusammenfinden gestaltet sich jedoch schwierig. Denn sowohl Unternehmensnachfolger als auch KMU-Chefs haben Probleme, zueinander zu finden.
Nachfolgebörsen können hier Abhilfe schaffen. Diese haben es sich zum Ziel gesetzt, Käufer und Unternehmer zu verbinden und dadurch die Unternehmensnachfolge zu sichern. Eine von diesen ist z. B. die Plattform „nexxt change“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Hier können sowohl Unternehmer ihre Verkaufsangebote als auch angehende Unternehmensnachfolger Kaufgesuche einstellen.
Projekte zur Förderung der Unternehmensnachfolge gibt es jedoch nicht nur bei der Zusammenführung von Gründern und Unternehmern. Auch die Unternehmensnachfolge durch Frauen wird durch verschiedene Veranstaltungen vorangebracht. Grund hierfür ist die geringe Anzahl an Existenzgründerinnen, die sich mit einer Geschäftsübernahme selbstständig machen. Veranstaltungen wie z. B. der jährlich stattfindende „Nationale Aktionstag zur Unternehmensnachfolge durch Frauen“ des BMWi fördern durch Beratungsgespräche, Sprechtage, Workshops, Podiumsdiskussionen und Seminare potenzielle Nachfolgerinnen.
Bewertung und Kauf des Unternehmens gründlich planen
Wurde ein Unternehmen für die Übernahme gefunden, sollte dieser zunächst vom Unternehmensnachfolger bewertet werden. Dazu sollte sich der potenzielle neue Eigentümer folgende grundlegende Fragen stellen:
- Ist der Betrieb rentabel?
- Stimmt der Standort des Unternehmens?
- Können sich in naher Zukunft Gewinne erzielen lassen?
- Hat der Betrieb gute Zukunftschancen?
Ist der Unternehmensnachfolger mit dem Betrieb zufrieden und entscheidet sich für einen Kauf, sollte geprüft werden, wie das Unternehmen erworben werden soll – entweder durch einen Asset Deal oder einen Share Deal. Während bei ersterem sämtliche einzelne Wirtschaftsgüter, Verträge und Verbindlichkeiten einzeln vom Käufer übernommen werden, werden bei letzterem das Unternehmen als Ganzes oder aber Anteile an der Gesellschaft verkauft. Es findet hier lediglich ein Inhaberwechsel statt.
Gründungsberater hilft bei der Vorbereitung auf die Geschäftsübernahme
Im Rahmen der Geschäftsübernahme müssen viele Entscheidungen getroffen und Aufgaben erledigt werden. Auch wenn es sich hierbei nicht um die Umsetzung einer eigenen Geschäftsidee handelt und daher nicht bei Null angefangen werden muss, bedeutet dies nicht, dass Unternehmensnachfolger keine Fehler bei der Übernahme machen können. Denn auch bei einer Übernahme ist ein ausführliches Konzept zu erstellen, das als Leitfaden dient. Hierfür eignet sich ein Businessplan, der alle wichtigen Informationen für das Nachfolgeprojekt beinhaltet. Ein Existenzgründungsberater kann hier Hilfestellung leisten, da insbesondere bei der Einschätzung des Kaufpreises und dem Thema „Finanzplan erstellen“ auf Nummer sicher gegangen werden sollte. Fehler können hier schlimme Folgen nach sich ziehen und für ein frühzeitiges Aus mit Kapitalverlust sorgen.
Eine Existenzgründungsberatung ist nicht nur für den Unternehmensnachfolger sinnvoll, auch der Inhaber sollte auf eine professionelle Vorbereitung der Übergabe durch einen Berater setzen. So sind Fehleinschätzungen und ein unvorteilhafter Verkauf unwahrscheinlich.
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