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„Gute Fehler, schlechte Fehler – wie tolerant ist Deutschland im Umgang mit gescheiterten Unternehmern?“ – dies ist der Titel einer aktuellen Studie. Durchgeführt wurde sie von Prof. Dr. Andreas Kuckertz von der Universität Hohenheim und seinen Mitarbeitern. Die repräsentative Untersuchung kam dabei zu äußerst interessanten Ergebnissen: 80% der Befragten gaben an, dass sie Misserfolgen ganz allgemein etwas Positives abgewinnen können, da sie eine Quelle der Selbstreflexion und der Rückbesinnung darstellen können. Konkretisiert man jedoch und fragt nach der Einstellung zu unternehmerischem Scheitern im Speziellen, so divergieren die Ergebnisse stark: Hier können nur 15,5% dem Scheitern etwas Positives abgewinnen, 11,6% bewerten unternehmerische Fehlschläge als überwiegend negativ – beim „allgemeinen Scheitern“ liegt dieser Wert nur bei 2,1%.

Scheitern ist dabei nicht gleich Scheitern. Der Grund für den Fehlschlag ist entscheidend dafür, wie hoch die Akzeptanz ihm gegenüber ausfällt. Liegen die Ursachen des Misserfolgs nämlich außerhalb des Einflusses des Gründers, ist die Akzeptanz erheblich höher, als im selbstverschuldeten Fall. So werden Fehler, die aufgrund einer Erkrankung des Gründers oder schlechter allgemeiner Wirtschaftslage entstehen, eher akzeptiert, als persönlich verschuldete Aspekte wie fehlende Unternehmensvision oder ein nicht funktionierendes Geschäftskonzept.

Auch Alter, Beruf und Bildungsgrad sind entscheidende Faktoren, wenn es um die Toleranz gegenüber Misserfolgen geht. So zeigen junge Menschen, Selbständige und Akademiker wesentlich mehr Verständnis für unternehmerische Fehlschläge.

Prinzipiell sind drei von vier Deutschen der Meinung, dass ein gescheiterter Unternehmer eine zweite Chance verdient hat. Trotzdem gaben 40% an, dass sie bei einem bereits gescheiterten Unternehmer nur unter Vorbehalten Waren bestellen würden. Prof. Dr. Kuckertz kommentiert diese Zahlen wie folgt: „Die Deutschen müssen hier endlich Taten auf Worte folgen lassen und das gesellschaftlich und wirtschaftlich wichtige Engagement auch von gescheiterten Unternehmern anerkennen“.

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