Mit dem rasanten Wachstum des Internets spielen auch Content Management Systeme eine immer wichtigere Rolle. Dabei gestattet ein Content Management System (CMS) Personen oder Gruppen die komfortable Erstellung, Verwaltung und Veröffentlichung von unterschiedlichsten Inhalten. Wie Untersuchungen zeigen, bildet im globalen Kontext bei fast jeder zweiten Website ein CMS die Grundlage. Allerdings ist die Auswahl an Content Management Systemen riesig – derzeit gibt es Hunderte von Softwarelösungen. Können da auch Entwicklungen aus Europa mithalten? Wir wollen einen näheren Blick auf das CMS TYPO3 werfen und erläutern, was für die Open Source Softwarelösung spricht.
TYPO3 ist Open Source und dadurch besonders sicher und günstig
Wer sich nicht näher mit Open Source beschäftigt, könnte auf die Idee kommen, dass bei einer solchen Software die Nachteile überwiegen. Schließlich steht hier in der Regel kein finanzkräftiger Konzern dahinter, der sich um Support und Weiterentwicklung kümmert. Zudem heißt es immer wieder: „Was nichts kostet, ist auch nichts wert.“ Doch die Situation stellt sich in der Praxis völlig anders dar. TYPO3 steht unter der GNU General Public License. Der Quellcode ist somit offen. Dadurch kann und darf jeder Programmierer das CMS auf Schwachstellen überprüfen. Schon in der Vergangenheit – TYPO3 kam erstmals 2001 auf den Markt – wurden so immer wieder Sicherheitslücken schnell und zuverlässig geschlossen. Dadurch ist TYPO3 ein sehr sicheres CMS, was vor allem für Unternehmen und Organisationen, die mit sensiblen Daten arbeiten, wichtig ist. Dass die Software kostenlos ist, stellt einen weiteren Vorteil dar. Denn so können sich Kunden hohe Anschaffungskosten, kostenpflichtige Updates oder kostspielige Abo-Modelle sparen und ihre Mittel anderweitig investieren.
Hinter TYPO3 steht eine starke Community
Die große Entwickler-Community, die hinter TYPO3 steht, ist einer der großen Pluspunkte des CMS. Im Zentrum steht dabei die in der Schweiz ansässige TYPO3 Association. Diese sorgt bereits seit dem Jahr 2004 für die Weiterentwicklung des CMS. Die Organisation ist gemeinnützig und stellt die entwickelte Software Nutzern kostenlos zur Verfügung. Auch deshalb existieren für TYPO3 zahlreiche kostenfreie Erweiterungen, die auf Unternehmen und Organisationen in bestimmten Branchen oder mit spezifischen Bedürfnissen zugeschnitten sind. Dabei liegt der Fokus auf dem europäischen Raum – und hier insbesondere auf dem deutschsprachigen Raum – wo das CMS auch regional die größte Verbreitung hat. Dadurch eignet sich TYPO3 besonders gut für deutsche und europäische Unternehmen und Organisationen.
TYPO3 punktet durch Modularität und Kompatibilität
TYPO3 ist über die Jahre stark gewachsen und bildet somit die optimale Basis, um jeglichen Anforderungen gerecht zu werden. Das geht allerdings nicht zulasten der Ladezeiten und Leistungsfähigkeit des Systems. Möglich macht das der modulare Aufbau. Nutzer belasten sich nicht mit einer schwerfälligen Software, sondern entscheiden sich einfach für die Module und Features, die sie benötigen. Ändert sich das Anforderungsprofil, ist das kein Problem. Denn TYPO3 lässt sich durch Module gezielt erweitern, ergänzen und an sich verändernde Bedürfnisse anpassen. Durch eine vierstellige Anzahl der sogenannten Extensions bestehen vielfältige Individualisierungsmöglichkeiten für Websites. Eine weitere Stärke des CMS ist die umfangreiche Kompatibilität. So bietet die Software eine Schnittstelle, die für die Anbindung an beliebige andere Systeme genutzt werden kann: Beispielsweise Shopsysteme wie Magento oder Shopware sowie SAP-Lösungen. So lässt sich TYPO3 einfach und effizient in unternehmerische Softwarestrukturen einbinden.
TYPO3 bietet eine detaillierte Rechteverwaltung
Nutzer von Softwarelösungen mit kollaborativen Features können – auch vollkommen unbeabsichtigt – großen Schaden anrichten, wenn sie die entsprechenden Rechte besitzen. Um das zu verhindern, setzt TYPO3 auf eine ausgefeilte Rechtestruktur. So lassen sich jedem Nutzer genau die Lese- und Schreibrechte zuweisen, die er oder sie wirklich benötigt. Das ist besonders für Großunternehmen mit vielen Mitarbeitern, die nicht alle über umfangreiches CMS-Know-how verfügen, wichtig. Gleichzeitig erleichtert es die Nutzung, weil sich so nicht zwangsläufig jeder Nutzer durch einen ellenlangen Verzeichnisbaum kämpfen muss. Das verbessert dementsprechend die Produktivität. Kein Wunder also, dass TYPO3 wegen dieser Möglichkeit, Rechte sehr präzise zuzuweisen, auch bei großen Konzernen – besonders im B2B-Kontext – sehr beliebt ist.
Für Mehrsprachen- und Multi-Domain-Auftritte ist TYPO3 ideal geeignet
Multi-Domain-Auftritte und mehrsprachige Websites haben in den letzten Jahren sukzessive an Bedeutung gewonnen. Denn so können Unternehmen ihren Kunden, Partnern und Interessenten Inhalte effizient und maßgeschneidert präsentieren. TYPO3 kann genau hier seine Stärken ausspielen. Es eignet sich optimal für die Erstellung und Pflege von Multi-Domain-Auftritten. Zudem lassen sich mehrsprachige Websites schnell und einfach erstellen, ohne dafür auf externe Werkzeuge zurückgreifen zu müssen. Damit ist das CMS vor allem für mittelständische Unternehmen mit einem internationalen Kundenkreis – etwa für die sogenannten deutschen „Hidden Champions“ – gut geeignet. Anders als bei vielen Konkurrenzprodukten behalten Sie besonders bei Projekten mit vielen Unterseiten – etwa einer Vielzahl von Landingpages – mit TYPO3 dank der übersichtlicheren Anordnung und besseren Strukturierbarkeit leichter den Überblick.
TYPO3 ist leistungsstark
TYPO3 zeichnet sich durch eine hohe Performance aus. Das ist kein Werbe-Claim, sondern das Ergebnis unabhängiger Untersuchungen. So kam etwa der Web Almanac 2021 zu dem Ergebnis, dass TYPO3 im Durchschnitt von allen führenden Content Management Systemen die besten Core Web Vitals aufweist. Hierbei handelt es sich um Indikatorenwerte für die Ladezeiten von Webseiten, die auch für Suchmaschinenbewertungen und -optimierungen relevant sind. Besonders im Segment der immer wichtiger werdenden Zugriffe über mobile Endgeräte lag TYPO3 klar an der Spitze. Verantwortlich dafür ist auch ein responsives Design, das die Eigenschaften dieser Geräte explizit berücksichtigt.
TYPO3 überzeugt durch eine einfache Bedienbarkeit
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass TYPO3 (zu) komplex sei und einige Einarbeitungszeit benötige. Das betrifft – wenn überhaupt – allerdings eher auf frühere Versionen des CMS zu. Für Endnutzer ist die Bedienung dagegen heute ziemlich leicht und funktioniert in vielen Bereichen intuitiv. So lassen sich unter TYPO3 komplexe Inhalte mit Text und Bild mit wenigen Klicks einpflegen und bei Bedarf in Sekundenschnelle modifizieren oder verschieben. Das ist auch für Unternehmen und Existenzgründer wichtig. Denn so ist der Bedarf an kostspieligen Schulungsstunden für das Personal verhältnismäßig gering.
Zum Autor:
Philipp Menzel ist ein erfahrener Projektleiter bei der TYPO3 Agentur 3m5. Durch seinen Hintergrund als Webentwickler und Teamleiter kennt er die Herausforderungen von Webprojekten aus verschiedenen Perspektiven. In seiner Rolle bei 3m5. leitet er agile Projekte für große Marken. Als Autor teilt er seine Expertise in den Bereichen Projektmanagement und Website-Architektur mit interessierten Lesern.
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Erst heute ist der Web Almanac 2024 erschienen: https://almanac.httparchive.org/en/2024/cms
Auszüge:
„Among all websites that use an identifiable CMS, WordPress sites account for the majority of the relative market share—with over 35% adoption on mobile in 2024—followed by Wix (2.8%), Joomla (1.5%), Squarespace (1.5%), and Drupal (1.2%).“
„Putting that aside, we can see that all 10 CMS platforms improved their Core Web Vitals, with Squarespace leading the board with a whopping 28% YoY improvement. The top 3 include Wix with 18% and 1C-Bitrix with 14%. The list then goes as follows: WordPress (11% YoY), Tilda (11% YoY), Duda (11% YoY), Drupal (10% YoY), and Weebly (10% YoY). At the bottom are TYPO3 CMS with 9% and Joomla with 8%.“
Anmerkung zur Barrierefreiheit: Automatische Testtools wie Lighthouse erkennen nur ca. 30-40% der tatsächlichen Barrieren. Oder noch weniger, siehe https://www.matuzo.at/blog/building-the-most-inaccessible-site-possible-with-a-perfect-lighthouse-score/