Aktuelle Studie von Lutz Abel beleuchtet Investitionsverhalten der staatlichen Beteiligungsgesellschaften
Schätzungsweise sind bei rund 45% aller Investitionen von Venture Capital in der Vorgründungsphase öffentliche Beteiligungsfonds Finanzmittel. Doch trotz dieser allein statistisch gesehen hohen Bedeutung der staatlichen Fonds für eine investitionsstarke Venture Capital-Kultur in Deutschland gibt es nicht genügend aktuelle, belastbare Zahlen und Informationen zu Investitionsverhalten oder Effizienz der einzelnen Gesellschaften.
Aus diesem Grund hat die Lutz Abel Rechtsanwalts GmbH die Daten der momentan investierenden Gesellschaften erfasst und in einer Studie zu deren Investitionsverhalten ausgewertet. Diese bezieht sich lediglich auf diejenigen Beteiligungsgesellschaften, deren Anteile zu mehr als 50% dem Staat zugeschrieben sind. Darüber hinaus werden aus Vergleichsgründen der Fonds untereinander sowohl Einnahmen als auch Kosten für die Berechnung des Fondsvolumens vernachlässigt. Das Volumen wir dann mit der Laufzeit des jeweiligen Fonds ins Verhältnis gesetzt.
Daraus ergeben sich aufschlussreiche Zahlen: Beispielsweise hat der Bund jährlich eine maximale Investitionsmöglichkeit von 109 Mio. Euro, die er über die ERP-Startfonds der KfW, High-Tech-Gründerfonds und EAF beziehen kann. Im Durchschnitt haben alle in der Studie berücksichtigten Länderfonds ein durchschnittliches Jahresvolumen aller Investitionen von 113,2 Mio. Euro. Nicht zuletzt beleuchtet die Studie die enormen Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern: So können Bundesländer wie Thüringen, Berlin, Sachsen-Anhalt und Brandenburg von der Nutzung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) profitieren und ihre Venture Capital-Fonds dementsprechend vergrößern, wohingegen andere Bundesländer wie Hessen, Niedersachsen oder Saarland über keine eigenen Investitionsgesellschaften verfügen. Bayern steht hierbei an führender Position, denn das Bundesland hat seinerseits einen Dachfond aufgelegt, der nun wiederum in private Venture Capital-Fonds investiert und somit deren Investitionsvolumen einerseits gewährleistet, andererseits potenziert.
Abschließend werden in der Studie die erhobenen und analysierten Informationen über verschiedene Investitionsmethoden Verhaltenstipps für sowohl Start-Ups als auch Business Angels und Investoren abgeleitet. Dazu gehören nicht nur Empfehlungen eines der gängigen Investitionsmodelle, sondern auch einen Fragenkatalog, um sich als Unternehmen daraufhin zu prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Beteiligung nachhaltig erfüllt werden können.
Insgesamt gibt die im Oktober 2014 veröffentlichte Studie zum Investitionsverhalten und -volumen staatlicher Beteiligungsgesellschaften wertvolle Einblicke in das Fördergefüge der aktuell laufenden Fonds, wodurch die Möglichkeit für Start-Ups und Investoren zur adäquaten Planung ihrer Beteiligung an Fonds gleichermaßen gegeben wird.
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