Wie Sie die Small-Talk-Falle gewinnend meistern
Mal trifft man den Chef, während man zusammen auf den Aufzug wartet oder den Vertriebspartner in der Straßenbahn, auf dem Weg zum gemeinsamen Geschäftstermin. Auch beim Business-Lunch mit Kunden stehen Sie vor derselben Herausforderung: Sie müssen irgendwie zwei – 90 Minuten Zeit überbrücken, ein bisschen unverfänglich plaudern, „Small-Talk“ machen eben. Schon die Vorstellung davon bereitet einigen Menschen Bauchschmerzen.
Warum ist es überhaupt so wichtig, möglichst belanglos und unverfänglich eine Plauderei zu bewerkstelligen? Ganz einfach: Ein gelungener Small-Talk kann ein Türöffner sein. Sie gewinnen Menschen für sich, wirken souverän und offen. Und dies ist im Geschäftsleben ein großer Vorteil. Wer sich gut ausdrücken kann, wirkt sympathischer und wird als intelligenter und kompetenter eingeschätzt. Daher sollten Sie Small-Talk vielmehr als Chance, denn als notwendiges Übel begreifen.
Wie schaffen Sie es also, ein kleines, nettes Gespräch zu führen? Machen Sie sich zunächst eines klar: Small Talk ist im wahrsten Sinne des Wortes ein kleines Gespräch. Nicht tiefgründig, nicht argumentativ, nicht rhetorisch aufwendig. Entspannen Sie sich. Im Small-Talk ist Mut zur Oberflächlichkeit gefragt.
Am schwersten ist für viele sicherlich der Einstieg. Beginnen Sie mit einem Lächeln und einer offenen Körperhaltung. So weit, so gut. Nun stehen Sie vor der Hürde des ersten Satzes. „Und? Bei Ihnen so?“, fragen dann einige relativ unbeholfen. Immer wieder muss auch das Wetter als Small-Talk-Notnagel-Thema-Nr.1 hinhalten. Und warum auch nicht? Ja. Wirklich. Reden Sie einfach über das Wetter, wenn Ihnen spontan nichts anderes einfällt. Hier kann zumindest jeder mitreden und jeder hat eine Meinung dazu. Ist Ihnen das dann doch ein wenig zu lapidar, dann wählen Sie doch eines der folgenden Themen:
Medien im weitesten Sinne eignen sich perfekt für einen unverkrampften Gesprächseinstieg. Zum Beispiel, welches Buch Sie gerade lesen, welche Filme aktuell im Kino laufen, Ihre neue Lieblingsserie, eine interessante Studie, die Sie in der Zeitung gelesen haben … Auch das Thema Reisen bietet eine Menge Gesprächsstoff: Erzählen Sie von Ihrem letzten Urlaubsziel. Außer Sie waren drei Wochen Kampftrinken am Ballermann. Dann suchen Sie sich besser ein anderes Thema, beispielsweise Sport. WM, EM, Olympia oder der Start der Bundesliga – all dies sind gute Einstiege für einen Small-Talk. Achten Sie hier aber unbedingt darauf, dass die Diskussion unverfänglich bleibt. Sparen Sie sich also einen Wutschwall über Guardiolas Defensivstrategie oder eine Hassrede gegen den FC Schalke 04.
Wenn tatsächlich keines dieser Themen zündet und das Gespräch einfach nicht ans Laufen kommen will, dann suchen Sie nach einer Gemeinsamkeit von sich und Ihrem Gesprächspartner, auch und wenn es nur die Farbe Ihres Pullovers oder Hemdes ist.
Sie und Ihr Gesprächspartner haben nichts gemeinsam? Das stimmt nicht. Zumindest Ihren derzeitigen Standort teilen Sie. So können Sie über die Stadt in der Sie sich befinden sprechen, über die Architektur des Gebäudes in dem Sie sich befinden oder über die Inneneinrichtung des Restaurants, in dem Sie gemeinsam essen.
Natürlich gibt es auch einige No-go-Themen, die Sie dringend vermeiden sollten, weil Sie eben nicht unverfänglich und daher für ein „kleines Gespräch“ ungeeignet sind. Politik, Geld, Sex, Tod, Religion und Krankheit sind potenzielle Reizthemen, aus denen leicht eine hitzige Grundsatzdiskussion entbrennen kann. Daher sollte man diese nicht zwischen Suppe und Salat oder im Aufzug besprechen.
Abgesehen vom Thema achten Sie außerdem darauf, beim Gespräch möglichst ehrlich, unverkrampft und authentisch zu agieren. Leichter gesagt als getan, denken Sie jetzt womöglich.
Fällt Ihnen das schwer, üben Sie in „unwichtigen“ Situationen. Plaudern Sie mit dem Taxifahrer, fragen Sie eine fremde Person nach dem Weg zum Bahnhof oder nach einer Restaurantempfehlung in der Umgebung, erkundigen Sie sich bei der Kassiererin nach dem Kilopreis von Bio-Bananen – egal, überwinden Sie sich so oft wie möglich, mit Fremden ein Gespräch anzufangen. Mit der Zeit wird Ihre Hemmschwelle deutlich sinken und Sie gewinnen an Sicherheit dazu. Übung macht den Meister – das gilt auch für die Plauderkunst.
Mit diesen Tipps, Themenhinweisen und ein bisschen Übung werden Sie die nächste Small-Talk-Runde nicht nur unbeschadet überstehen, sondern sogar gewinnend aus Ihr herausgehen.
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