Immer mehr Deutsche machen sich nebenberuflich selbstständig und nutzen den Nebenjob als Chance zur Existenzgründung. Dabei sind die Zeiten aktuell schwierig – und dennoch bergen sie einige Chancen.
Was ist eine nebenberufliche Selbstständigkeit
Eine einheitliche Definition für Nebenerwerb gibt es nicht, da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass eine Nebentätigkeit neben einer Haupttätigkeit ausgeübt wird, die auch in unterschiedlichen Lebenssituationen wie Angestelltenverhältnis, Studium oder Rente bestehen kann. Entscheidend ist meist das Einkommen: Wenn weniger als 50 Prozent des Einkommens aus der selbstständigen Tätigkeit stammen, gilt diese als Nebenerwerb. Zudem betrachtet die Agentur für Arbeit eine Nebentätigkeit als gegeben, wenn sie unter 15 Stunden pro Woche liegt.
Warum nebenberufliche Selbstständigkeit immer attraktiver wird
In Deutschland gibt es längst eine große Start-up-Szene. So verzeichnet die Bundesrepublik jährlich etwa 600.000 Existenzgründungen, von denen etwa 40 Prozent auf nebenberufliche Tätigkeiten zurückzuführen sind. In Zeiten der Covid-19-Pandemie stieg die Quote gar auf 60 Prozent an. Hauptgrund für die Idee für den Schritt „selbstständig machen“ ist selbstverständlich primär der finanzielle Aspekt. Und genau jener Aspekt sorgt aktuell dafür, dass die Selbstständigkeit wieder attraktiver werden könnte.
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Ursächlich für diese mögliche Entwicklung ist die Einschätzung vieler Existenzgründer, dass es aktuell schwierig sei, in Deutschland ausreichend Kapital aufzutreiben. Infolgedessen gibt jeder vierte Gründer an, bei einer erneuten Unternehmensgründung ins Ausland gehen zu wollen. Diese könnte zur Folge haben, dass der Markt in einigen Branchen künftig wieder deutlich attraktiver wird, da der Bedarf steigt.
Vorteile und Chancen der Existenzgründung neben dem Job
Sich neben dem eigentlichen Beruf ein zweites Standbein zu schaffen, auch als Nebenerwerb bezeichnet, bietet zahlreiche Vorteile. Insbesondere unter finanziellen Gesichtspunkten spricht vieles dafür. Schließlich bleibt zunächst das Haupteinkommen gesichert, während zeitgleich die neue Geschäftsidee in Ruhe umgesetzt und erste Erfahrungen gemacht werden können. Ob Onlinehandel, Beratung oder handwerkliche Dienstleistung – die nebenberuflichen Möglichkeiten sind beinahe grenzenlos.
Trotz der vielfältigen und für sich sprechenden Vorteile ist eine gute Vorbereitung das A und O bei der Realisierung einer zweiten Einkommensquelle. Im Mittelpunkt der Vorbereitung steht ohne Zweifel ein solider Businessplan. Dieser hilft dabei, die eigenen Ziele zu definieren und insbesondere, den Markt zu analysieren.
Und genau hier kommen die aktuellen Entwicklungen ins Spiel. Wer sich nebenberuflich selbstständig machen sollte, der sollte im Auge behalten, wie sich die Märkte in naher Zukunft bewegen. Sofern sich auch in der Praxis zeigt, dass bis zu ein Viertel aller Gründer ins Ausland auswandern wollen, könnten sich in Deutschland dadurch wahre Nischen entwickeln, die es zu entdecken und auszunutzen gilt.
Nebenberuflich selbstständig – Herausforderungen und Risiken
Wenngleich neue Möglichkeiten entstehen könnten, ist es wichtig, auch die Herausforderungen eines zweiten beruflichen Standbeines im Hinterkopf zu behalten. Zeitmanagement ist hierbei oftmals ein entscheidender Faktor. Denn fortan gilt es, ausreichend Zeit für die berufliche Doppelbelastung und das alltägliche Leben zu finden. Zudem raten Experten generell dazu, sich frühzeitig um rechtliche Aspekte wie Steuern und notwendige Versicherungen zu kümmern. Wer sich selbstständig machen will, ist auf diese Weise zu jeder Zeit in der Lage, auf sich ergebene Chancen zu reagieren und mitunter eine Marktlücke zu erschließen, die sich aufgrund der Abwanderung künftiger Gründer auftun könnte.
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