Über die Chancen und Risiken einer Teamgründung
So manch erfolgreiches Unternehmen entstand aus einer Schnapsidee unter Freunden: Aus einem netten Abend mit Freunden entsteht völlig unverhofft der Plan für eine gemeinsame Existenzgründung. Gründen mit Freunden: Fluch oder Segen? Beides kann der Fall sein. Viele Vorteile können genutzt werden, aber eben so viel Streitpotenzial kann entstehen. Unser heutiges Fan Friday Issue beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen einer Teamgründung und gibt Tipps, wie die gemeinsame Unternehmensgründung und -führung harmonisch gestaltet und Stolpersteine umgangen werden können.
Gründen im Team: gemeinsam stark
Ein großer Vorteil der Teamgründung liegt auf der Hand: Sie müssen die anfallenden Arbeiten, Kosten und die Verantwortung nicht alleine stemmen – alles kann gerecht verteilt werden. Auch die Finanzierungskraft, die fachliche Kompetenz und der Erfahrungsschatz werden durch vereinte (Wo-)menpower verdoppelt. Zudem erhalten Sie eine Menge emotionalen Beistand. Eine Gründung kann eine belastende und stressige Zeit sein, daher ist es hilfreich, einen Freund an Seite zu haben. Dieser kann genau nachvollziehen, wie Sie sich gerade fühlen, da Sie die Gründungsphase gemeinsam durchleben. Ein weiterer nicht zu verachtender Faktor: Vielen macht die Arbeit zu zweit einfach mehr Spaß. Manche werden erst im Team richtig kreativ und blühen bei der Zusammenarbeit auf. Fehlte einem alleine vielleicht der Mut, den Schritt in die Selbständigkeit zu gehen, fällt es zu zweit oft leichter.
Stolpersteine einer Teamgründung
Bei allen gegebenen Vorteilen gibt es leider auch eine Reihe von Stolpersteinen, die eine Gründung unter Freunden in die Sackgasse führen können. Problematisch wird es vor allem, wenn im Vorfeld keine konkreten Absprachen gemacht wurden. Wenn Sie mit einem Freund gemeinsam gründen, sind Sie eben nicht mehr nur Freunde, sondern auch Geschäftspartner. So manch kleine Marotte des anderen, über die man vorher lachte, kann zu einem großen Dorn im Auge werden. Hat Sie die latente Unpünktlichkeit Ihres Freundes beim wöchentlichen Kneipenabend noch belustigt, so kann dies im beruflichen Kontext schnell als störend empfunden werden. Vielleicht sind Sie ein Perfektionist, der bis in die Nacht an einem Projekt feilt, während Ihrem Freund und Partner ein pünktlicher Feierabend mit der Familie wichtig ist. Damit hier kein Frust entsteht, ist es wichtig, dass Sie die Arbeitsweise und die Einstellung des anderen kennen und einschätzen können. Mit einem gemeinsamen Unternehmen binden Sie sich für lange Zeit aneinander und übernehmen eine Menge Verantwortung: Gegenseitiges Vertrauen ist daher die Basis einer jeden Zusammenarbeit. Zudem ist es von großer Bedeutung, dass sie sich „streiten können“ – denn eine Gründung ist kein Zuckerschlecken. Sie werden unweigerlich auch einmal unterschiedlicher Meinung sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie eine respektvolle Streitkultur leben. Oft kann es hilfreich sein, eine dritte gemeinsame Vertrauensperson als eine Art „Schiedsrichter“ zu vereinbaren. Diese kann im Streitfall als Vermittler agieren.
Die meisten Streitpunkte lassen sich aber auch durch vorab getroffene verbindliche Absprachen vermeiden.
Absprachen treffen – Konflikte vermeiden
Klären Sie unbedingt vor der Gründung die wichtigsten Punkte ab. Folgende Fragen sollten Sie verbindlich besprechen und gegebenenfalls auch schriftlich fixieren.
- Sind Sie gleichberechtigte Geschäftspartner?
- Wer ist für welche Aufgabenbereiche zuständig?
- Wie werden grundlegende Entscheidungen getroffen, wenn Uneinigkeit besteht?
- Haben Sie die gleichen Visionen? Wo sehen Sie sich und das Unternehmen in einem Jahr, wo in 10 Jahren?
- Wie viele Stunden arbeiten Sie jeweils?
- Wer bekommt wie viel Lohn?
- Wie werden die Gewinne aufgeteilt?
- Wie ist die Personalpolitik gestaltet?
Auch wenn Sie in der Gründungsphase nicht daran denken möchten: Diskutieren Sie eine Exit-Strategie für den Fall, dass einer oder beide aus dem Unternehmen aussteigen möchten. Selbst in diesem Worst-Case-Szenario muss es einen Weg geben, mit dem beide Parteien gut leben können, damit das Ende des gemeinsamen Unternehmens nicht das Ende der Freundschaft bedeutet.
Förderung Ihrer Team-Gründung
Auch wenn Sie zu zweit schon doppelte Kompetenz mitbringen – bei einer Teamgründung lohnt es sich, eine staatlich geförderte Gründungsberatung in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Gründungsexperte kann Sie dabei unterstützen, Ihr Unternehmen auf sichere Beine zu stellen. Wir können Ihnen helfen, einen zu Ihnen passenden Berater zu finden. Gerne können Sie uns telefonisch kontaktieren (0800 58 95 505) oder unseren Fördercheck ausfüllen – wir beraten Sie gerne.
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