Zinsen
Zinsen sind im Prinzip eine Gebühr, die man für das Leihen von Geld oder Gütern entweder erhält oder bezahlen muss. Die Zinshöhe wird in Prozent angegeben und richtet sich nach den Vorgaben der Zentralbank, die den sogenannten Leitzins festlegt.
Der Leitzins sagt aus, zu welchen Konditionen sich Banken Geld bei der Zentralbank leihen können – je niedriger dieser Wert ist, umso niedriger wird auch der Zins für den Endverbraucher.
Für Privatpersonen und Unternehmen gibt es vor allem drei wichtige Arten von Zinsen:
- Schuldzinsen: Schuldzinsen muss man bezahlen, wenn man sich Geld geliehen hat, z.B. in Form eines Bankenkredits. Neben der vertraglich vereinbarten Tilgungsrate muss also eine Gebühr auf den Kredit gezahlt werden. Da diese Form der Zinsen in der Regel über einen sehr langen Zeitraum gezahlt werden muss – z.B. bei einem Baukredit – versucht man, den Zins bei Vertragsabschluss festzulegen, damit man Planungssicherheit bekommt.
- Guthabenzinsen: Diese Form der Zinsen erhält man, wenn man sein Vermögen bei Banken oder in Aktien anlegt. Hier wird zwischen Festgeld und Tagesgeld unterschieden. Bei einem Festgeldkonto bindet man sein Geld für einen bestimmten Zeitraum an die Bank – man kann also nicht vor Vertragsende darauf zugreifen – und ist dafür von den Schwankungen der Zinsen nicht betroffen. Das kann über lange Sicht von Vorteil, aber auch von Nachteil sein, da man die zukünftige Zinsentwicklung nur schwer einschätzen kann. Beim Tagesgeld hingegen kann man jederzeit auf sein Geld zugreifen, dafür werden die Zinsen permanent an den aktuellen Leitzins angepasst. Das bedeutet, dass man bei einem niedrigen Leitzins trotz Zinsen auf das Tagesgeld eventuell effektiv Geld verliert, weil die Inflation höher ist als die Zinsen.
- Basiszinssatz: Der Basiszinssatz wird von der Deutschen Bundesbank festgelegt und zweimal im Jahr an die aktuelle Marktsituation angepasst. Er ist vor allem im Geschäftsalltag von Bedeutung, da er z.B. dann zur Geltung kommt, wenn Rechnungen nicht bezahlt wurden. Unternehmen können in diesem Fall gegenüber einem anderen Unternehmen sogenannte Verzugszinsen fordern, die 8 % über dem Basiszinssatz liegen. Wenn sich die Forderungen gegen eine Privatperson richten, werden 5 % verlangt.
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