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Mikrokredit

Ein Mikrokredit ist ein Kleinstkredit, der an Kleingewerbetreibende und Existenzgründer vergeben wird. Die Spanne der Kreditsumme fängt bei einem Euro an und kann dann bis zu einigen tausend Euros gehen, obgleich sie in der Regel 1.000 Euro nicht übersteigt.

Mikrokredite gibt es schon seit mehr als 150 Jahren, aber populär wurden sie erst wieder in den 70ern, und zwar in Bangladesch. Dort wurde diese Art der Finanzierung verwendet, um der armen Bevölkerung eine Möglichkeit zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit zu geben und damit unabhängig von Entwicklungshilfe zu werden. In den 90ern kehrte die Idee auch wieder nach Europa und in die anderen Industrienationen zurück, um Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit zu unterstützen. In den folgenden Jahren entwickelten sich in fast allen Ländern staatliche Mikrokreditfonds. Auch die Vereinten Nationen (UN) sehen im Mikrokredit eine Möglichkeit, die weltweite Armut zu bekämpfen.

In Deutschland wurde 2010 die GLS Gemeinschaftsbank von der Bundesregierung mit dem Aufbau eines bundesweiten Mikrofinanzierungsangebots betraut. Dies gelang auch, heute gibt es 40 akkreditierte Mikrofinanzinstitute (MFI). Obwohl diese MFI alle einen Prüfungsprozess durchlaufen haben und mit der GLS oder einer anderen Bank kooperieren, kann es regionale Unterschiede geben und auch einzelne Vertragsbedingungen unterscheiden sich. Allerdings sind Kernpunkte wie Zinssatz, Höchstgrenzen, Zielgruppen, Zweck und Laufzeiten durch die Akkreditierung bei allen Anbietern gleich.

Mikrokredite sind in Deutschland vor allem für Existenzgründer interessant, da immer mehr von ihnen aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen und mit dieser Mikrofinanzierung einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu Kapital haben. Beantragen kann man einen Mikrokredit bei den MFI, diese reichen den Antrag dann an die Kooperationsbank weiter. Durch die geringen Summen ist die Rückzahlquote mit mehr als 95 % sehr hoch.

In einigen Bundesländern bieten auch die jeweiligen Landesbanken Mikrokreditprogramme an, diese unterscheiden sich in den Zugangshürden, Zinsen, Laufzeiten und ähnlichen Aspekten von den MFI. Allerdings wird hier nach klassischen Bankkriterien beurteilt, also z.B. der SCHUFA.

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