Laut einer aktuellen Studie der staatlichen Förderbank KfW ist die Zahl der Existenzgründungen im letzten Jahr wieder auf Vor-Corona-Niveau gestiegen (externer Link). Grund für den Anstieg ist, dass viele Menschen in Deutschland ihre in der Corona-Krise auf Eis gelegten Pläne für eine berufliche Selbstständigkeit im vergangenen Jahr umgesetzt haben. Demnach realisierten 607.000 Menschen ihre Geschäftsidee – rund 13 % mehr als im Krisenjahr 2020. Die Corona-Pandemie hat viele Betriebe in den Ruin getrieben. Immerhin mussten vergangenes Jahr rund 14.000 Unternehmen für immer ihre Türen schließen.
Um Existenzgründer und Unternehmer zu unterstützen und ihnen eine Plattform zur Vorstellung ihrer Geschäftsidee zu bieten, haben wir von “Deutschland startet” das Format “7 interessante Geschäftsideen kurz vorgestellt“ ins Leben gerufen.
Service-Tipp: Für die (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung der Geschäftsidee, die Businessplan-Erstellung oder eine Existenzgründungsberatung können Fördermittel beantragt werden: Auf zu unserem Fördercheck-Service!
Unsere Geschäftsideen vom Mai 2022
Diesen Monat sind dabei:
- Cargoriders: Plattform will Reisen auf Frachtschiffen vereinfachen
- Kolula: Digitaler Stand-up-Paddleboard-Verleih
- Manyfolds: Passgenaue Pakete zum Selberdrucken
- Moby: Mobile Schutzkapsel für Corona-Kranke
- Q4Flo: Start-up zeigt Einsatzkräften, wie brennende E-Autos gelöscht werden
- Vehicles-Ventures: Social-Media-Plattform für Fahrzeugliebhaber
- Audory: Interaktive Hörbücher
Plattform will Reisen auf Frachtschiffen vereinfachen
Es muss nicht immer das Flugzeug sein. Auch ein Containerschiff kann ein attraktives Reisemittel sein. Dies dachten sich auch die Gründer von Cargoriders. Denn diese haben sich zum Ziel gesetzt, das Reisen auf Frachtschiffen zu vereinfachen. Dazu entwickelten die Existenzgründer eine spezielle Plattform, die einen Überblick über die verschiedenen Wasser-Routen gibt und für die Endkunden eine Verbindung mit zu den Kapitänen und ihren freien Kabinen herstellt. Die Zahlungsabwicklung läuft dabei über die Website. Um Vorab einen Blick über die Kabine zu erhalten, können auf der Website Beschreibungen, Bilder und Bewertungen der einzelnen Kajüten eingesehen werden.
Digitaler Stand-up-Paddleboard-Verleih
Nach den E-Scootern kommen nun die Paddleboards: Ein Gründer aus Kassel hat ein spezielles System entwickelt, mit dem nun auch SUP-Boards digital und kontaktlos ausgeliehen werden können. Bereits 2018 gab es mit einer neun Quadratmeter großen Container-Schließbox aus Aluminium den ersten Prototyp, der zwölf Stand-up-Paddleboards in Regalen verwahrt. Die Paddleboard-Stationen können sowohl über Landstrom als auch über Photovoltaik betrieben werden.
Um die Boards auszuleihen, können Kunden über eine App die Fächer des Automaten nach einer Buchung individuell entsperren. Ähnlich wie beim E-Scooter-Verleih muss jeder Nutzer zu Beginn und Ende die Unversehrtheit des ausgeliehenen Geräts online bestätigen. Während der Nutzung können Wertsachen in der Schließbox verwahrt werden. Im vergangenen Jahr waren die Stationen bereits an 27 Plätzen aufgebaut.
Seine Geschäftsidee setzte der Gründer mithilfe von Eigenfinanzierungen und Zuschüssen der Förderbank Brandenburg um.
Passgenaue Pakete zum Selberdrucken
Rund 6,5 Millionen Tonnen Verpackungsmüll hat das statistische Bundesamt in Deutschland für das Jahr 2020 gemessen. Durch die Corona-Krise und den damit verbundenen wachsenden Online-Handel stieg die Abfallmenge von Papier, Pappe und Karton bis Mitte 2021 um rund 20 % im Volumen. Laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) kommt hinzu, dass Verbraucher Kartons vor dem Wegwerfen häufig nicht zerkleinern.
Zwei Gründer setzen hier mit ihrer Geschäftsidee an und wollen die Verpackungsflut eindämmen. Mit ihrer App können Nutzer passgenaue Versandverpackungen herstellen. Dazu scannt die App die Maße von Waren per Fotoerkennung und erfasst diese. Anschließend werden maßgeschneiderte Inlays mit oder ohne Umkarton entworfen. Auch ist es möglich, über die Web-Oberfläche Angaben über die Länge, Breite und Höhe der Produkte händisch einzugeben.
Anschließend können Nutzer innerhalb weniger Minuten die Verpackungsmuster mit einem speziellen Drucker für Wellpappe ausdrucken und per Anleitung zusammenfalten.
Mobile Schutzkapsel für Corona-Kranke
Über zwei Jahre begleitet und die Corona-Pandemie bereits. Zwar ist die Maskenpflicht für einige Orte wie Supermärkte oder Schulen bereits gefallen und auch die Quarantänezeit wurde verkürzt. Während die meisten von den Lockerungen profitieren, sind andere gezwungen weiterhin in Isolation zu leben. Zu diesen zählen immunsupprimierte Personen, die beispielsweise eine Knochenmarktransplantation hinter sich haben und auch Dialysepatienten. Doch dieser Zustand der Isolation führt schnell zur Vereinsamung.
Diesem Problem hat sich ein Berliner Start-up angenommen und für Menschen in medizinischer Isolation eine mobile Schutzkapsel entwickelt. In dem Gefährt, welches aussieht wie eine Glaskuppel auf vier Rädern, können sowohl Patienten als auch Besucher Platz nehmen. Damit keine Viren oder Bakterien hinein oder hinaus gelangen, wurden Luftfilter und Druckunterschiede eingebaut.
Das Mobil macht es für Personen, die sich in Isolation befinden, möglich, Besuch zu empfangen. Auch das Berühren ist möglich. Denn dies funktioniert mit Gummihandschuhen, mit denen die Nutzer aus dem Gefährt heraus oder in die Glaskugel hineinfassen können.
Das Gefährt ist per Joystick steuerbar. Entweder von der Person, die in der Kapsel sitzt, oder aus der Ferne, beispielsweise durch Pflegende oder Begleitpersonen.
Start-up zeigt, wie brennende E-Autos gelöscht werden
Laut Koalitionsvertrag sollen bis 2030 bis zu 15 Millionen E-Autos fahren. Die Umweltbilanz dieser ist zwar besser als jene von Autos mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren, doch Unfälle von sogenannten Hochvoltfahrzeugen können schlimme Folgen haben. Beispielsweise können beschädigte Batterien Brände auslösen. Aber auch Giftstoffe können entweichen und in die Umwelt gelangen.
Für Erstretter und Feuerwehrleute entstehen Risiken, mit denen diese bisher nicht gelernt haben umzugehen. Denn eine brennende Batterie muss anders gelöscht werden als ein Benzintank. Zwei Gründer wollen hier für Aufklärung sorgen und Einsatzkräfte anhand von speziellen Kursen im Umgang mit den Risiken von beschädigten E-Autos schulen. Eine Kursreihe besteht dabei aus insgesamt vier Teilen, die jeweils unterschiedliche Thematiken beinhalten.
- Erklärung der Grundlagen der Elektromobilität
- Ausrüstung und Schutz für Einsatzkräfte
- Umgang mit Elektrokleinfahrzeugen wie E-Rollern
Während diese ersten drei Kurse online stattfinden, findet der vierte Kurs in Präsenz statt, da die Kursteilnehmer Unfallszenarien wie einfachen Auffahrunfällen bis hin zu schweren Bränden durchspielen. Trainiert wird dabei an einem Übungsfahrzeug, das die Gründer zu einem E-Auto aufgerüstet haben.
Social-Media-Plattform für Fahrzeugliebhaber
Für Fahrzeugliebhaber ist es häufig schwierig, sich über anstehende Events oder spezielle Fahrzeuge zu informieren bzw. auszutauschen. Drei Gründer aus Biberach haben sich daher zum Ziel gesetzt, eine Social-Media-App im Bereich Fahrzeuge zu entwickeln, bei welcher die gemeinsame Leidenschaft für Fahrzeuge im Vordergrund steht. Nutzer haben mit der App die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten über das Thema Fahrzeuge auszutauschen. Auch ist es möglich, sich eine “vehiclecard” erstellen zu lassen, auf welcher alle Details zum persönlichen Fuhrpark enthalten sind. Zudem kann in der App gezielt nach Marke und Modell gesucht werden. Zudem können Nutzer mit der App die Option andere Nutzer im Umkreis finden und Events erstellen.
Interaktive Hörbücher
Sowohl der Hörbuch-Markt boomt und auch Videospiele erreichen eine immer größere Menge an Kunden. Diese beiden zu kombinieren und daraus eine Geschäftsidee zu entwickeln, hat sich der Gründer von Audory zur Aufgabe gemacht. Das Besondere daran ist, dass die Hörer interaktiv entscheiden können, wie ein Handlungsstrang weiterläuft. Nach dem Ende des Hörbuchs können sie zu den entsprechenden Punkten zurückkehren und sich umentscheiden.
Es gibt viele neue Geschäftsideen sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmern, nur selten werden diese verwirklicht. Das Gründerzentrum der bundesweiten Initiative „Deutschland startet“ unterstützt Sie bei diesem Prozess. Bei Interesse nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf!
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