Die Corona-Krise ist nach wie vor präsent. Nach einem Rückgang steigen die Zahlen der Corona-Infektionen in Deutschland erneut. Für den Herbst wird eine weitere Welle erwartet. Der künftige Kurs in der Pandemie soll nun abgesteckt werden.
Ob sich Existenzgründer und Unternehmer erneut auf Schließungen und Einschränkungen vorbereiten müssen, ist wahrscheinlich, kann jedoch noch nicht genau gesagt werden.
Erneute Einschränkungen und Schließungen könnte für viele angeschlagene Unternehmen den “Todesstoß” bedeuten, denn Immerhin mussten vergangenes Jahr rund 14.000 Unternehmen für immer ihre Türen schließen.
Um Existenzgründer und Unternehmer zu unterstützen und ihnen eine Plattform zur Vorstellung ihrer Geschäftsidee zu bieten, haben wir von “Deutschland startet” das Format “7 interessante Geschäftsideen kurz vorgestellt“ ins Leben gerufen.
Service-Tipp: Für die (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung der Geschäftsidee, die Businessplan-Erstellung oder eine Existenzgründungsberatung können Fördermittel beantragt werden: Auf zu unserem Fördercheck-Service!
Unsere Geschäftsideen vom Juli 2022
Diesen Monat sind dabei:
- Mediaire: KI-Software soll Radiologen bei der Auswertung helfen
- Bluu Seafood: Fischprodukte aus Zellkulturen
- Kuno: Nachhaltiges Waschmittel in Streifenform
- Backhelden: Torten-Back-Sets mit abgewogenen Zutaten
- Servail: Wartungsroboter soll Verspätungen bei der Bahn verringern
- Sosafe: Spezielle Quiz bereiten Mitarbeiter auf Cyberattacken vor
- Munevo: Rollstuhlsteuerung per Kopfbewegung über Smartglasses
KI-Software soll Radiologen bei der Auswertung helfen
Radiologen müssen immer größere Bild- und Datenmengen in immer kürzerer Zeit analysieren. Für die Analyse von MRT-Bildern bleiben den Ärzten häufig durchschnittlich nur rund drei Sekunden. Die Folge: Qualitätseinbußen. Ein Start-up hat jedoch eine Lösung entwickelt, die Radiologen bei der Bildanalyse und Auswertung unterstützen soll. Mit ihrer KI-basierten Software für Radiologen sollen MRT-Bilder automatisch analysiert und quantifiziert werden. Somit steigt die Effizienz des Radiologen und gleichzeitig die Diagnosequalität, was den Patienten zugute kommt.
Fischprodukte aus Zellkulturen
Laut WWF gelten über 90 % der weltweiten Fischbestände bereits seit 2020 als überfischt oder maximal befischt (externer Link). Die Überfischung und der damit verbundene drastische Rückgang vieler Fischbestände ziehen weitreichende Konsequenzen mit sich. Beispielsweise gefährdet Überfischung die Artenvielfalt und die Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung. Immerhin werden mehr als drei Billionen Meerestiere jedes Jahr getötet – ein Großteil davon als Beifang.
Und auch für uns Menschen wird Fischkonsum immer gesundheitsschädlicher: Der Gehalt an Mikroplastik und anderen bedenklichen Stoffen wie Schwermetallen nimmt stetig zu. Dennoch bleibt Fisch beliebt: Pro Kopf isst jeder Deutsche rund 14 kg Fisch und Fischereierzeugnisse pro Jahr – Tendenz steigend.
Ein Start-up aus Berlin hat mit seiner Geschäftsidee eine Lösung für das Problem gefunden und ein Verfahren zur zellbasierten Fischproduktion entwickelt. Die Wissenschaftler entnehmen dazu per Biopsie ein kleines Stück Gewebe eines Fisches, um die benötigten Zellen zu erhalten. Diese isolierten Zellen werden im Labor dann in eine Art Stammzellen umgewandelt, damit sie sich unendlich oft teilen können. Im Anschluss werden die Zellen in einen Bioreaktor mit einer Nährlösung eingebracht.
Nachhaltiges Waschmittel in Streifen
Herkömmliche Waschmittel sind nicht besonders nachhaltig, denn viele darin enthaltene Inhaltsstoffe bauen sich in der Kläranlage nicht vollständig ab. Viele sind giftig für Wasserorganismen und können in Flüsse, Seen und auch ins Meer gelangen. Hinzu kommen kritische belastende Duft- und Bleichstoffe, die für Menschen schädlich sein können.
Zwei Existenzgründer aus Butzbach bei Frankfurt setzen hier mit ihrer Geschäftsidee an und wollen Waschvorgänge nachhaltiger gestalten. Hierfür haben die Gründer ein spezielles Waschmittel entwickelt, dass laut den Gründern frei von von Einwegplastik, vegan und nachhaltig ist. Das Besondere an diesem ist zudem, dass es aus kleinen papierähnlichen Streifen besteht. Für die Anwendung werden diese Streifen einfach in die Waschtrommel gelegt und lösen sich während des Waschgangs auf.
Torten-Back-Sets mit abgewogenen Zutaten
Torten backen ist selbst für viele Hobbybäcker eine Herausforderung. Insbesondere Torten für bestimmte Anlässe wie Geburtstage oder Taufen können mitunter richtige Kunstwerke sein, für deren Herstellung mehrere Stunden Zeit in Anspruch genommen werden muss. Insbesondere für Backmuffel sind Torten häufig eine Herkulesaufgabe. Doch eine Existenzgründerin aus Hessen setzt mit ihrer Geschäftsidee hier an und hat spezielle Back-Kits entwickelt, mit denen jeder ansprechende Torten backen kann. Die Boxen beinhalten abgewogene Zutaten, Deko sowie auf die Torte angepasstes Zubehör.
Damit erinnert das Geschäftsmodell an jenes von Hellofresh, welches Kochrezepte entwickelt und dazu passende Lebensmittel in den sogenannten Kochboxen zusammenstellt, sodass Kunden mit diesen die Rezepte leicht nachkochen können.
Wartungsroboter soll Verspätungen bei der Bahn verringern
Ob Verspätungen, Weichenstörungen oder Überfüllungen zu Stoßzeiten und am Wochenende: seit Jahren kämpft die Bahn mit Problemen. Laut Bundesrechnungshof war allein im Fernverkehr vergangenes Jahr jeder vierte Zug zu spät. Und auch im Regionalverkehr müssen sich Reisende regelmäßig mit Verspätungen herumschlagen.
Ein häufiger Grund für Verzögerungen im Bahnverkehr sind langwierige Wartungsarbeiten an Gleisen oder Zügen. Für dieses Dilemma hat das Start-up Servail eine Lösung entwickelt – und zwar einen Wartungsroboter, der eigenständig Sichtprüfungen vornehmen kann. Beispielsweise hält dieser Ausschau nach Mängeln auf Bahngleisen und an den Zügen. Zudem soll es möglich sein, mit diesem herumliegende Gegenstände als auch Bäume, die drohen umzufallen, sichten zu können.
Hierfür haben die Gründer eine Kamera in den Roboter eingebaut. Zudem ist der Roboter mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet. So soll Bahnstreckensperrungen und somit Verspätungen im Bahn-Verkehr zukünftig vorgebeugt werden.
Spezielle Quiz bereiten Mitarbeiter auf Cyberattacken vor
Cyberattacken können ein großes Problem für Unternehmen darstellen. Laut dem „Allianz Risk Barometer“ 2022 sehen Fach- und Führungskräfte Cyberattacken weltweit als die größte Gefahr für ihre Unternehmensgründung (externer Link). Kein Wunder, denn schon eine einfache E-Mail eines vermeintlichen Kollegen kann sich als Falle entpuppen. So kann bereits ein falscher Klick auf einen Link oder eine angehängte Datei Hackern den Zugriff auf das gesamte Firmennetzwerk verschaffen.
Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft RSM zeigt: Fast die Hälfte (46 %) aller erfolgten Cyberangriffe zielen auf unzureichend geschulte Mitarbeiter ab.
Die Existenzgründer von Sosafe haben für dieses Problem eine Lösung gefunden. Mit vorgetäuschten Hackerangriffen, Phishing-Mails oder Aufforderungen zum Login auf bestimmten Internetseiten werden Mitarbeiter in Unternehmen getestet. Wer in die Falle tappt, wird auf die Lernplattform des Unternehmens weitergeleitet. Auf diese können die Nutzer an einer Art Quiz teilnehmen, Abzeichen sammeln und ihre Fortschritte stets in einer Erfolgsübersicht einsehen. Wichtige Informationen zum Thema liefern Videos und Kurse.
Rollstuhlsteuerung per Kopfbewegung über Smartglasses
Durch Erkrankungen wie Querschnittslähmung oder Multiple Sklerose sind Menschen häufig gezwungen, ihr Leben im Rollstuhl zu verbringen. Doch nicht für jeden ist die Steuerung mit per Hand-Joystick möglich. Betroffene müssen dann auf andere unterschiedliche Steuermöglichkeiten zurückgreifen. Zu diesen gehören die Steuerung mit folgenden Körperteilen:
- Kinn
- Hinterhaupt
- Zunge
- Augen
Diese Sondersteuerungen haben sich jedoch in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert.
Hier knüpfen zwei Existenzgründer aus München mit ihrer Geschäftsidee an: eine Smartglass-Applikation, mit der Nutzer die Steuerung des Rollstuhls durch Bewegungen des Kopfes durchführen können. Die Applikation nutzt dafür die in Smartglasses (externer Link) verbaute Sensorik, um Kopfbewegungen in Steuersignale zu übersetzen. Anschließend werden diese Signale mithilfe eines Adapters an die Kontrolleinheit des Rollstuhls weitergeleitet. So kann sich dieser in die gewünschte Richtung bewegen.
Zudem kann mithilfe der intelligenten Brille ein Notrufsignal abgesetzt oder ein Foto geschossen und versendet werden. Die Nutzung einer Bluetooth-Schnittstelle ermöglicht zusätzlich die Kommunikation und Interaktion mit anderen Geräten wie zum Beispiel Smartphones oder Roboterarmen.
Menschen mit erheblichen Einschränkungen kann diese Entwicklung zu mehr Unabhängigkeit und Mobilität verhelfen.
Es gibt viele neue Geschäftsideen sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmern, nur selten werden diese verwirklicht. Das Gründerzentrum der bundesweiten Initiative „Deutschland startet“ unterstützt Sie bei diesem Prozess. Bei Interesse nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf!
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