Die hohen Energiepreise, die Lieferketten-Probleme und der Fachkräftemangel machen vielen Unternehmen zu schaffen. Schon jetzt ächzen viele Existenzgründungen unter den hohen Energiekosten in Deutschland. Und einige haben ihre Produktion bereits eingestellt. Mehrere Traditionsfirmen wie der Schuhhändler Görtz, der Süßwarenhersteller Bodeta und der Toilettenpapierhersteller Hakle meldeten bereits Insolvenz an.
Um Existenzgründer und Unternehmer zu unterstützen und ihnen eine Plattform zur Vorstellung ihrer Geschäftsideen zu bieten, haben wir von “Deutschland startet” das Format “7 interessante Geschäftsideen kurz vorgestellt“ ins Leben gerufen.
Service-Tipp: Für die (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung der Geschäftsidee, die Businessplan-Erstellung oder eine Existenzgründungsberatung können Fördermittel beantragt werden: Auf zu unserem kostenfreien Fördercheck-Service!
Unsere Geschäftsideen vom Oktober 2022
Diesen Monat sind dabei:
- Hyrise Academi: Online-Akademie für Quereinsteiger im Software-Vertrieb
- Neura Robotics: Erschwinglicher Haushaltsroboter
- Kenbi: Start-up will Pflegekräften Bürokratie abnehmen
- Avocargo: E-Lastenräder zum Ausleihen
- Paretos: Plattform hilft Unternehmen dabei, komplexe Herausforderungen zu meistern
- Horizon: Spezielle Software sagt Existenzgründern Erfolg ihrer Produktidee voraus
- Delicious Data: Lebensmittelverschwendung mit einer Software bekämpfen
Online-Akademie für Quereinsteiger im Software-Vertrieb
Fachkräfte in der Digitalbranche sind selten. Gleichzeitig gibt es kaum geeignete Ausbildungen, um sich in kurzer Zeit für Tech-Sales-Jobs zu qualifizieren. Die Lösung für dieses Problem hatten drei Existenzgründer aus Berlin, die eine spezielle Bildungs- und Jobvermittlungsplattform ins Leben gerufen haben. Mit dieser möchten die Existenzgründer Jobsuchenden ermöglichen, eine Karriere in der Tech-Branche zu starten, indem sowohl Tech-Unternehmen als auch Privatpersonen online ausgebildet und dann an passende Arbeitgeber vermittelt werden.
Wie der Ablauf aussieht: Zunächst bewerben sich Interessenten für eine Teilnahme am Programm. Anschließend muss ein persönliches Interview absolviert werden. Im nächsten Schritt bietet das Start-up einen kurzen Crashkurs sowie ein Coaching an, damit sich Bewerber optimal auf die Vorstellungsgespräche vorbereiten können. Ist das Profil des Bewerbers aktiv, bewerben sich Unternehmen direkt beim Jobsuchenden. Passt alles zwischen Unternehmen und Bewerbern, nehmen die Bewerber anschließend an entsprechenden Online-Kursen und Coachings teil und steigen so in ihr neues Unternehmen ein.
Erschwingliche Haushaltsroboter
Ein Start-up aus Baden-Württemberg hat ein neuartiges System entwickelt, das Reize aufnimmt, verarbeitet und Roboter durch diese agieren lässt. In einem vom Start-up entwickelten KI-Hub werden die Roboter angeschlossen und das gewonnene Wissen wie ein zentrales Gehirn an alle verteilt. Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, einen besonders erschwinglichen Haushaltsroboter für jedermann zu entwickeln. Für rund 3.800 Euro soll man den Roboter-Helfer in naher Zukunft kaufen können. Ein erster Prototyp soll bald erscheinen.
Start-up will Pflegekräften Bürokratie abnehmen
Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir, wie anspruchsvoll der Pflegeberuf ist: stressige Schichten, schlechte Bezahlung, viel Bürokratie. Für viele Menschen ist der Pflegeberuf nicht mehr attraktiv. Bis 2035 könnten laut Institut der deutschen Wirtschaft in Köln in Deutschland bis zu 500.000 Fachkräfte fehlen (externer Link).
Um den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen, haben zwei Berliner Gründer einen ambulanten Pflegedienst gegründet, der mit kleinen, unabhängigen Teams zusammenarbeitet und stark auf Technologie setzt, um die Pflege effizienter zu organisieren und die Kommunikation zu verbessern.
Das Besondere an der Geschäftsidee ist die eigene Software, mit der sich die Pflegeteams selbst organisieren können, beispielsweise bei der Dienstplanung oder der Falldokumentation. Mit diesen Möglichkeiten will das Start-up den Pflegekräften bürokratische Tätigkeiten abnehmen, damit diese wieder mehr Zeit für ihre Patienten haben.
Neben den Pflegekräften kommen auch die Patienten mit der Software auf ihre Kosten, denn mit Hilfe von eigenen modularen Apps gewährleistet das Start-up einen effizienten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und -Produkten für Patienten zuhause.
E-Lastenräder zum Ausleihen
Ob E-Scooter, Fahrräder oder Autos: Mittlerweile gibt es viele Fortbewegungsmittel als Sharing-Option. Ein Berliner Start-up will nun auch E-Lastenräder an Kunden verleihen. Hierfür haben die Gründer eine App entwickelt, über die Kunden elektrische Lastenräder mieten können. Für 20 Minuten Mietzeit zahlen Kunden 1,90 Euro, für jeden Leihvorgang wird zudem eine Startgebühr von einem Euro berechnet.
Die Abgabe erfolgt ortsungebunden und Nutzer können die E-Lastenräder an einem Ort ihrer Wahl abstellen. Wird die Miete beendet, muss das Rad an einem festen Objekt (z. B. an einem Fahrradbügel) angeschlossen werden. Anschließend muss der Standort des Rades fotografiert werden und das Foto per App versendet werden. Dies dient dazu, dass die Lastenräder Rad- oder Gehwege nicht blockieren oder beschädigt werden.
Plattform hilft Unternehmen dabei, komplexe Herausforderungen zu meistern
Die heutige Unternehmensrealität ist komplex. Modernste Machine-Learning- und Data-Science-Ansätze können hier sinnvoll sein, um Ordnung in diese zu bringen und wichtige Entscheidungen zu treffen, beispielsweise in Sachen Preissetzung oder Lagerhaltungs- und Supply-Chain-Optimierung. Doch häufig fehlt es Unternehmen an internem Know-how und Ressourcen, um diese Tools zu bedienen. Eine Lösung hierfür haben zwei Existenzgründer aus Heidelberg entwickelt. Denn diese haben eine KI-basierte Software für Unternehmen ins Leben gerufen, die automatisch Daten liest, erkennt, analysiert und am Ende Entscheidungsvorschläge macht. Die Plattform unterstützt unerfahrene Anwender dabei, komplexe Herausforderungen selbständig zu lösen und zu lernen, wie man zukünftigen Problemen begegnen kann. Auf diese Weise haben Unternehmen jederzeit und in allen Unternehmensabteilungen Zugriff auf wichtige Datenauswertungen.
Spezielle Software sagt Existenzgründern Erfolg ihrer Produktidee voraus
Unternehmensgründer können Kosten sparen, wenn diese vorab prüfen, ob überhaupt ausreichend Nachfrage für ihr Produkt besteht. Ein Start-up aus Mainz hat hierfür eine Lösung entwickelt: eine Software, mit welcher herausgefunden werden kann, ob Kunden ein bestimmtes Produkt wirklich benutzen oder kaufen würden. So können Entrepreneure durch verhaltensbasierte Consumer Insights (externer Link) ermitteln, wie hoch die Nachfrage für ein geplantes Produkt ist und dadurch Kosten senken.
Lebensmittelverschwendung mit einer App bekämpfen
Im Juni dieses Jahres fielen laut Statistischem Bundesamt für 2020 Lebensmittelabfälle im Umfang von rund 11 Millionen Tonnen an (externer Link). Um der Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen, haben zwei Gründer eine Software entwickelt, die mittels Deep-Learning-Algorithmus jeden Tag eine Vielzahl von Daten aus der Kundenhistorie sowie externe Faktoren, wie Feiertage und Wetter auswertet und daraus Entscheidungen über die optimalen Bestell- und Produktionsmengen trifft. Im Markt der Gemeinschaftsverpflegung und in Bäckerei-Filialen konnte die Software bereits über 1.000 Standorte für sich gewinnen und realisierte dort eine Reduktion der Lebensmittelabfälle von rund 30 %. Dadurch sollen Kunden des Unternehmens vermeidbare Lebensmittelverluste reduzieren und die operative Effizienz steigern.
Es gibt viele neue Geschäftsideen sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmern, nur selten werden diese verwirklicht. Das Gründerzentrum der bundesweiten Initiative „Deutschland startet“ unterstützt Sie bei diesem Prozess. Bei Interesse nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf!
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