Auch im neuen Jahr begleitet uns die Corona-Pandemie weiterhin. Viele Branchen haben die Lockdowns nicht verkraftet und stehen vor der Insolvenz. Die Ausbreitung einer neuen Virus-Variante, strengere Maßnahmen, Lieferschwierigkeiten und fehlender Planungssicherheit lässt viele Branchen pessimistisch ins neue Jahr blicken. Dazu kommt, dass steigende Preise die Kauflaune hierzulande dämmen. Zudem rückt die Frist für die Rückzahlungen der Corona-Soforthilfe näher. Diese sind beispielsweise in NRW bereits Ende Oktober fällig (externer Link).
Um Existenzgründer und Unternehmer in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und ihnen eine Plattform zur Vorstellung ihrer Geschäftsidee zu bieten, haben wir von “Deutschland startet” das Format “7 interessante Geschäftsideen kurz vorgestellt“ ins Leben gerufen.
Service-Tipp: Für die (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung der Geschäftsidee, die Businessplan-Erstellung oder eine Existenzgründungsberatung können Fördermittel beantragt werden: Auf zu unserem Fördercheck-Service!
Unsere Geschäftsideen vom Januar 2022
Diesen Monat sind dabei:
- Traceless Materials: Nachhaltige Lebensmittelverpackung aus Naturfasern
- Priwatt: Solaranlagen für den Balkon
- Weihnachtsmannwerk: Weihnachtsmänner online buchen
- Hier Foods: App erleichtert Supermärkten den Einkauf von regionalen Produkten
- Beatvest: Finanz-Know-how am Smartphone lernen
- ABC Doc: Diese App hilft Nicht-Muttersprachlern, bürokratische Anträge zu verstehen.
- Saneware: Software überprüft Impfstatus von Mitarbeitern
Nachhaltige Lebensmittelverpackungen aus Naturfasern
Plastikmüll ist ein großes Problem unserer Zeit, denn dieser zerstört den Lebensraum vieler Arten und ist aufgrund seiner giftigen Inhaltsstoffe für die Gesundheit von Mensch und Tier gefährlich. Jährlich gelangen rund zehn Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane (externer Link). Derzeit befinden sich laut Schätzungen 150 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren. Laut Forschenden könne sich diese Menge jedoch bis 2030 verdoppeln. Zwei Existenzgründerinnen aus Hamburg wollen der Plastikflut mit ihrer Geschäftsidee ein Ende setzen. Dazu haben die Gründerinnen ein lagerstabiles Material entwickelt, das die positiven Eigenschaften von herkömmlichen Kunststoffen bietet und gleichzeitig in der Natur abbaubar ist. Dieses bietet das Start-up in verschiedenen Varianten zum Verkauf für andere Unternehmen an: als flexible Folie, feste Alternative zu Hartplastik oder als hauchdünne Beschichtung. Damit haben die Existenzgründerinnen eine Alternative zu Kunststoffen und Biokunststoffen entwickelt, die vollständig kompostierbar ist.
Solaranlagen für den Balkon
Solarenergie ist als Freiflächen-Photovoltaik die günstigste und die seit 2018 hierzulande am meisten zugebaute Technologie zur Stromerzeugung. Mittlerweile gibt es in Deutschland rund zwei Millionen Solaranlagen, die etwa 10 % des deutschen Stroms liefern.
Die kleinen Energiemaschinen befinden sich häufig als Freiflächenanlagen auf dem Acker, auf großen Hallendächern und auf Einfamilienhäusern. Mietwohnungen gehen dagegen leer aus und können keinen Beitrag zur Energiewende mit Solaranlagen leisten. Ein Existenzgründung aus Leipzig will dies mit speziellen Solaranlagen für zu Hause ändern. Diese können an jedes Balkongeländer befestigt werden und müssen lediglich an die Steckdose angeschlossen werden.
Das Start-up bietet zudem an, auf Wunsch der Kunden die Solaranlagen beim örtlichen Netzbetreiber und dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu registrieren, da dies insbesondere für Nutzer aufwendig sei, die in diesem Bereich noch keine Kenntnisse haben.
Plattform Weihnachtsmänner mieten
Wer seinen Kindern zu Weihnachten eine Freude machen und einen Weihnachtsmann buchen will, kann auf der Plattform Weihnachtsmannwerk jährlich am 24.12. einen Weihnachtsmann mieten, der Geschenke bringt. Dies übernehmen zum Großteil Studierende, die sich so ihr Studium mitfinanzieren. Immerhin zahlen Kunden je nach Dauer und Zeitpunkt rund 100 bis 200 Euro für den Weihnachtsmann-Besuch.
Zwar zeigen die Google-Suchleiste mehrere Anbieter an, bei denen man einen Weihnachtsmann buchen kann, Weihnachtsmannwerk sieht sich jedoch nicht als bloße und gewöhnliche Vermittlungsplattform an, denn hinter dem weihnachtlichen Auftritt steckt eine große Planung. Immerhin werden die Weihnachtsmänner gründlich gecastet und ausgebildet. Auch verraten die Eltern dem Start-up vorab, was bei den Kindern im Jahr gut war und was nicht, sodass der Auftritt je nach Familie individuell gestaltet ist.
App erleichtert Supermärkten den Einkauf von regionalen Produkten
Regionale Lebensmittel liegen im Trend und der Wunsch von Kunden nach diesen nimmt immer weiter zu. Laut dem Deutschen Bauernverband sei rund 73 % der Verbraucher beim Einkauf wichtig, dass die Lebensmittel aus der Region stammen (externer Link zu einem PDF-Dokument). Auf diesen Zug springt auch das Food-Tech-Start-up Hier Foods auf und möchte durch Digitalisierung mehr regionale Lebensmittel in die Supermärkte bringen. Um dies umzusetzen, nutzt das Start-up eine digitale Infrastruktur, die Produzenten und Lebensmittelhändler vor Ort zusammenbringt. Über die App können Händler auswählen, welche regionalen Lebensmittel sie bestellen wollen. Anschließend erhalten diese eine digitale Rechnung. Besitzer mehrerer Märkte behalten so einen Überblick über die einzelnen Filialen. Die Produzenten nutzen das Tool hingegen, um ihre Waren einfacher verkaufen zu können. Finanzielle Unterstützung in Höhe von über zwei Millionen Euro erhielten die Existenzgründer bereits von Investoren.
Mit einer App die Themen Finanzen und Investitionen verstehen
Wer die nötigen Kenntnisse aus dem Bereich Finanzen und Investitionen mitbringt, kann leicht Vermögen aufbauen. Doch über das nötige Know-how verfügen nur wenige Menschen. Zwei Existenzgründerinnen wollen mit einer App Abhilfe schaffen und ihr Wissen aus diesen Bereichen weitergeben. Anhand von kurzen Text-, Audio-, und Videobeiträgen werden Begriffe wie ETF, Aktien und Indexfonds erklärt. Die Lehreinheiten passen sich dabei je nach Vorkenntnisse an den Nutzer an. Zum Schluss werden die Lektionen mit einem Quiz abgeschlossen.
Beamtendeutsch besser verstehen mit einer App
Mitteilungen von Ämtern oder Krankenkassen zu entschlüsseln, ist selbst für Muttersprachler häufig eine Herkulesaufgabe, da bestimmte juristische Fachbegriffe oder Formulierungen nicht jedem bekannt sind. Für Menschen mit einem Migrationshintergrund ist es häufig noch schwerer, das komplizierte Beamten-Deutsch zu entziffern. Der Gründer Wladislav Pinskij möchte mit der ABC-Doc-App helfen, bürokratische Anträge verständlich zu machen, indem das Lesen und Beantworten von Schreiben übernommen werden. Dazu wird das jeweilige Dokument per App eingescannt, diese fasst den Inhalt daraufhin auf Russisch oder Englisch kurz zusammen und erläutert, was gemacht werden muss.
Software überprüft Impfstatus von Mitarbeitern
Am 24. November 2021 trat das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft, welches unter anderem Regelungen beinhaltet, die Arbeitnehmer betreffen wie zum Beispiel die Homeoffice-Pflicht und die 3G-Regelung. Für viele Arbeitgeber kam der Beschluss zur Kontrolle plötzlich, sodass diese auf die Neuerung unvorbereitet waren. Dazu kommt, dass eine Kontrolle insbesondere für Betriebe mit vielen Mitarbeitern zeitaufwendig ist. Zwei Unternehmensgründer setzen hier mit ihrer Software Saneware an, damit Unternehmen schneller und unkompliziert kontrollieren können, ob ihre Mitarbeiter geimpft, genesen oder getestet sind.
So können Arbeitnehmer über die Website ihren Gesundheitsstatus selbstständig mitteilen, indem sie ihr Zertifikat beispielsweise vor ihre eigene Handy- oder Laptopkamera halten. Dieses wird durch die browserbasierte Software anschließend den Mitarbeitern zugeordnet. Zudem merkt sich das Programm, wann der Impf- oder Genesenenausweis abläuft. Daher müssen Mitarbeiter ihr Zertifikat lediglich ein Mal vorlegen, bis ihr Nachweis ausläuft und die Software den zuständigen Vorgesetzten darüber informiert.
Es gibt viele neue Geschäftsideen sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmern, nur selten werden diese verwirklicht. Das Gründerzentrum der bundesweiten Initiative „Deutschland startet“ unterstützt Sie bei diesem Prozess. Bei Interesse nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf!
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