Deutschland befindet sich im zweiten harten Lockdown: Mitten im Weihnachtsgeschäft, der für den Einzelhandel umsatzstärksten Zeit des Jahres, wurde das öffentliche Leben hierzulande erneut heruntergefahren. Die Auswirkungen für die Wirtschaft sind dramatisch. Trotz angekündigter finanzieller Hilfen vom Staat kann die derzeitige Lage für viele angeschlagene Existenzgründungen und Branchen sogar den „Todesstoß“ bedeuten. Wir von „Deutschland startet“ haben uns zum Ziel gesetzt, Existenzgründer während dieser schweren Zeit zu unterstützen, und wollen Unternehmen hier eine Plattform bieten. Daher stellen wir monatlich sieben interessante Geschäftsideen vor.
Service-Tipp: Für die (Weiter-)Entwicklung und Umsetzung von Geschäftsideen, die Businessplan-Erstellung oder eine Existenzgründungsberatung können Sie Fördermittel beantragen – Auf zu unserem Fördercheck-Service!
Unsere Geschäftsideen vom Januar 2021
Diesen Monat sind dabei:
- Mylivn: Mit dieser App können Nutzer nicht nur soziale Kontakte pflegen, sondern auch Produkte kaufen, Dienstleistungen nutzen und Inhalte teilen.
- Weihnachtsbaumfreunde: Dieses Start-up pflanzt gebrauchte Weihnachtsbäume ein, um Tannenmüll zu vermeiden.
- xbird: Das Krankheiten-Frühwarnsystem für das Smartphone ermöglicht spezielle Therapien.
- ARYAX CJSC: Gründer will Superfood-Drink Kombucha bekannter machen.
- Mixteresting: Umweltfreundlicher Beton dank künstlicher Intelligenz.
- Feelbelt: Dieser Gürtel macht Musik und Spiele spürbar.
- Streamparty: Social-Viewing-Plattform ermöglicht Filmabende mit Freunden während der Corona-Pandemie.
„Super App“ will das Alltagsleben erleichtern
Von Facebook über Youtube und Tiktok bis hin zu Instagram: Soziale Plattformen gibt es viele. Doch diese entwickeln sich immer mehr zu kommerziellen Werbeplattformen. Der eigentliche Gedanke der Vernetzung und des Austauschs gerät dabei zunehmend in den Hintergrund. Die Existenzgründer von Mylivn aus München wollen dies mithilfe einer „Social-Lifestyle-App“ ändern. Denn im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken verspricht die App den Nutzern mehr Funktionen, die eine neue, individuelle Social Networking-Experience ermöglichen sollen. Die Grundlage dabei bildet das interaktive Channel-System, mit dem die neuesten Posts und Stories geprüft werden können. Zudem haben Nutzer die Möglichkeit, den Content individuell zu organisieren und nach eigenen Interessen zu selektieren. Auch gibt es die Funktion einer interaktiven Karte, auf welcher man lokale Posts und Stories entdecken oder selbst einen Fußabdruck hinterlassen kann. Mylivn soll laut Gründern eine multifunktionale App werden, ähnlich wie das chinesische Wechat. Denn neben dem Pflegen ihrer sozialen Kontakte können Nutzer mit der App Inhalte teilen, Produkte kaufen, Dienstleistungen nutzen, bezahlen und sogar Geld verdienen. Die Gründer haben sich zum Ziel gesetzt, das Leben einfacher zu gestalten und mit ihrer App den Nutzer in den Mittelpunkt zu setzen.
Mit nachhaltigen Weihnachtsbäumen Tannenmüll vermeiden
Zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume (externer Link) stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Doch kaum sind die Festtage vorüber, stehen schon die ersten Tannen am Straßenrand und warten darauf, entsorgt zu werden. Das Start-up Weihnachtsbaumfreunde möchte gegen diesen Tannenmüll angehen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tannenbäume zum Mieten anzubieten. Die Geschäftsidee lautet dabei konkret: Kunden wählen online einen lebenden Tannenbaum aus. Dieser wird in einem Topf geliefert. Hat der Baum ausgedient, wird dieser ab Anfang des neuen Jahres vom Start-up abgeholt und die Gründer pflanzen den Baum erneut ein. Dabei können rund 50 % der vermieteten Bäume erfolgreich wieder anwachsen und somit wiederverwendet werden.
KI-Software warnt vor Gesundheitsrisiken
Das Start-up xbird revolutioniert das Gesundheitswesen, indem es Algorithmen entwickelt, die via Smartphone und Wearables das Verhalten sowie den Lebensstil von Patienten analysieren. Dies geschieht durch implementierte Sensoren an den Geräten, die verschiedene Bewegungen und Tätigkeiten wie z. B. Essen, Laufen oder Autofahren erfassen. Die gesammelten Daten werden anschließend durch maschinelles Lernen in spezifische Handlungsempfehlungen umgewandelt. Bislang kommt die Technik vor allem bei der Diabetestherapie zum Einsatz. Hier kann die Software den Patienten warnen, wenn dieser in eine gesundheitlich kritische Situation wie z. B. in eine Unterzuckerung gerät. Erst kürzlich erhielt xbird Fördermittel für die Weiterentwicklung der Geschäftsidee in Höhe von einer Million Euro durch die IBB Beteiligungsgesellschaft mit Mitteln aus dem Corona-Maßnahmenpaket.
Gründer möchte Superfood Kombucha bekannter machen
Das Wachstum des Kombucha-Markts liegt bei rund 20 %. Unabhängige Institute prognostizieren in den kommenden Jahren ähnlich hohe Wachstumsraten. Dies ist auch kein Wunder, denn Kombucha gilt weltweit als Geheimtipp unter den Superfood-Produkten und ist bekannt als altes asiatisches Heilmittel für nahezu alle Krankheiten. Traditionell hergestellt wird das Getränk mit einem Tee- oder Kombuchapilz. Dieser ist eine gallertartige Masse, welche ein Gemisch verschiedener Bakterien und Hefen enthält. Diese vergärt anschließend gezuckerten Tee zu einem kohlensäurehaltigen Getränk. Bei der Gärung bzw. Fermentation entstehen aus dem zugesetzten Zucker Alkohol und Essigsäure, Milchsäure sowie Gluconsäure.
Doch trotz der hohen Wachstumsraten ist Kombucha lediglich in rund 25 Ländern verfügbar, da die Herstellung mit dem heutigen Verfahren aufwendig, kompliziert und teuer ist. Die Gründer von ARYAX CJSC haben das Potential des speziellen Getränkes erkannt und sich zum Ziel gesetzt, dieses mit neuartigen Verfahren in Deutschland erstmals in großen Mengen zu vertreiben. Geplant sind sowohl Kombucha-Produkte für den Getränke- und Lebensmittelbereich als auch für den Kosmetik- und Medizinbereich.
Umweltfreundlicher Beton dank Künstlicher Intelligenz
Beton findet in verschiedenen Formen und in diversen Bereichen der Bauindustrie Anwendung. Doch aus ökologischer Sicht betrachtet, schneidet der Stoff nicht gut ab, denn die Herstellung von Zement und Beton ist für einen großen Anteil der weltweiten CO2-Emissionen (externer Link) verantwortlich. Die Existenzgründung Mixtersting setzt hier mit seiner Geschäftsidee an. Durch Mathematik und Künstliche Intelligenz sollen die Mischungseigenschaften und der Mischungsprozess von Beton und Asphalt modelliert werden, um Ressourcen und Energie zu sparen. Dabei schlägt die Software neue, den Anforderungen entsprechende Betonmischungen vor. Dies geschieht durch Künstliche Intelligenz, die bei der Suche nach umweltfreundlichen Materialien hilft. Die Gründer haben sich mit ihrer Geschäftsidee zum Ziel gesetzt, die am geringsten digitalisierte Branche, die Baustoff-Branche, zu digitalisieren und diese umweltfreundlicher zu gestalten.
Spürbare Musik dank speziellem Gürtel
Fast jeder kennt es: Auf Musikfestivals und Konzerten ertönt der Bass aus den großen Boxen und bringt den Körper zum Vibrieren. Dies trägt zu einer intensiveren Hörerfahrung bei. Durch die aktuelle Pandemie sind derartige Besuche jedoch nicht mehr möglich. Ein Potsdamer Gründer hatte jedoch eine besondere Geschäftsidee. Mit dem Feelbelt, einem speziellen Gürtel, ist der Sound von Filmen, Musik und Videospielen auch zu Hause körperlich erlebbar. Möglich macht dies ein Dual-Core-Prozessor im Inneren, der die Signale verarbeitet, die über einen 3,5mm-Audiostecker in den Gürtel hineingehen. Alternativ kann der Gürtel auch per Bluetooth bedient werden.
Spezielle Plattform ermöglicht Filmabende mit Freunden trotz Corona-Pandemie
Das Coronavirus bringt das öffentliche Leben größtenteils zum Erliegen. Treffen mit mehreren Menschen aus verschiedenen Haushalten sind untersagt, Kinos und Kultureinrichtungen sind geschlossen. Für Malte Granderath war dies der Anlass, seine Geschäftsidee zu verwirklichen. Mit der Plattform Streamparty können Nutzer von Anbietern wie Netflix, Disney+, Youtube und Prime Video über Entfernungen hinweg gemeinsam Videos schauen und sich darüber austauschen. Bisher konnte die nordrhein-westfälische Unternehmensgründung nach eigenen Angaben Menschen aus rund 30 verschiedenen Ländern erreichen. Darunter sind nicht nur Privatleute, sondern auch Firmen, kleinere Kinos und soziale Einrichtungen.
Auf zu unseren 7 Geschäftsideen vom Dezember 2020.
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