Franchising gilt als beliebtes Geschäftsmodell. Kein Wunder, denn immerhin hat dieses sich auch während der Corona-Pandemie als besonders robust erwiesen (externer Link). Doch viele Existenzgründer sehen in einer Franchisegründung ein zweischneidiges Schwert: auf der einen Seite setzen Gründer mit dem Einstieg in ein Franchising-System auf eine abgesicherte Existenzgründung mit erfahrenen Ansprechpartnern. Auf der anderen Seite denken viele Gründer, dass ihnen in unternehmerischen Entscheidungen die Hände gebunden sind. Daher stellt sich die Frage: Sind Franchisenehmer frei und können diese wichtige Entscheidungen im Unternehmen selber treffen? Oder müssen diese strikt alle Vorgaben der Franchisegeber befolgen?
Franchising beweist sich als Erfolgsmodell in der Krise
Die Zahlen des Franchise-Klima-Indexes sprechen für das Geschäftsmodell Franchising. Denn rund 93 % der befragten Teilnehmer gaben an, Franchising als besonders krisensicheres Geschäftsmodell einzuschätzen. Zudem erlebten mit 60 % über die Hälfte der Franchising-Systeme kaum oder sogar positive Auswirkungen der Pandemie.
Den Erfolg belegen auch die Umsatzzahlen der deutschen Franchisewirtschaft. Denn Während der Umsatz 2004 noch bei 39 Milliarden Euro lag, waren dies 2020 bereits rund 135 Milliarden. Dies entspricht einer Umsatzsteigerung von über 340 %. Auch die Pandemie konnte dem Aufwärtstrend im Franchising nichts anhaben. Denn im Corona-Jahr 2020 hat die Franchisewirtschaft beim Umsatz rund 4,6 % zugelegt (externer Link).
Welche Vorteile Franchising für Franchisenehmer bietet
Wer sich selbstständig machen möchte und keine eigene Geschäftsidee hat, kann den Aufwärtstrend nutzen und in ein Franchising-System einsteigen. Immerhin bietet dieses wesentliche Vorteile für Franchisenehmer wie beispielsweise:
- Übernahme eines renommierten Geschäftsmodells plus Netzwerk an Erfahrungen
- Unterstützung bei der Businessplan-Erstellung vom Franchisegeber
- höhere Chancen auf einen Kredit
- Kosteneinsparung beim Marketing, da der größte Teil der Werbe- und Marketingleistungen vom Franchisegeber gestellt wird.
Insgesamt profitieren Franchisenehmer von der Unterstützung des Franchisegebers bei der Existenzgründung. Doch die enge Verzahnung von Franchisegeber und Franchisenehmer ist vielen Gründern häufig auch ein Dorn im Auge, da diese um ihre Entscheidungsfreiheit fürchten.
In welchen Bereichen Franchisenehmer als Unternehmer frei entscheiden können
Doch die Annahme, dass Existenzgründer im Franchising häufig keine eigenen unternehmerischen Entscheidungen treffen können, ist ein Trugschluss. Über folgende Punkte können Franchisenehmer selbst entscheiden:
- Arbeitszeiten: Der Franchisenehmer kann wie jeder andere Selbstständige auch über seine eigenen Arbeitszeiten selbst entscheiden.
- Urlaub: Auch können Franchisenehmer bestimmen, wann diese Urlaub machen und müssen den Franchisegeber nicht um Erlaubnis fragen.
- Personal: Zudem dürfen Franchisenehmer sich das Personal selbst aussuchen. Bei der Suche sind jedoch müssen diese sich häufig an die vom Franchising-System vorgegebenen Kriterien halten.
- Öffnungszeiten: Ebenfalls entscheiden Franchisenehmer darüber, wann diese ihr Geschäft öffnen. Hier müssen diese sich jedoch an bestimmte Vorgaben halten wie beispielsweise die gesetzlichen Ladenschlusszeiten.
- Preise: Auch verfügen Franchisenehmer über eine Preissetzungshoheit. Dennoch können Franchisegeber Vorgaben über Preisempfehlungen und Höchstpreisen machen.
- Marketing: Franchisenehmer bestimmen zudem über die konkreten Marketing-Maßnahmen – jedoch im Rahmen der Corporate Identity des Unternehmens.
- Unternehmenswebsite: Zudem sind Franchisenehmer für die konkrete inhaltliche Gestaltung ihrer Unternehmenswebsite selbst verantwortlich.
Mit einer Existenzgründungsberatung den Einstieg in ein Franchising-System sicher angehen
Wie weit die Einschränkungen letztendlich gehen, ist je nach Franchising-System verschieden. So sind beispielsweise im Dienstleistungsbereich die Freiheiten häufig größer als im Einzelhandel und in der Systemgastronomie.
Gründer, die ein passendes Franchising-System gefunden haben, können versuchen, bestimmte Punkte mit dem Franchisegeber auszuhandeln. Letztendlich müssen Franchisenehmer jedoch den vorgegebenen Rahmen ihres Franchising-Systems akzeptieren, da sonst im Verlaufe der Gründung und Selbstständigkeit Probleme mit der Existenzgründung und dem Franchisegeber auftreten können.
Hilfreich kann es daher auch sein, den Franchisevertrag gründlich zu prüfen. Eine Existenzgründungsberatung kann Gründern dabei helfen und diese auf dem Weg zur Unternehmensgründung unterstützen.
Eine solche Beratung kann mit bis zu 70 % der Kosten staatlich gefördert werden. Um herauszufinden, welche Förderung für Sie infrage kommt, füllen Sie einfach unseren kostenfreien Fördercheck aus.
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