Förderung für bestehende Unternehmen
Nach gelungener Existenzgründung sind Sie nun ein förderischgebackener Unternehmer. Das bedeutet aber nicht, dass die größte Arbeit nun getan ist. Jetzt treten Sie in die Phase ein, in der Sie Ihr Unternehmen hegen und pflegen müssen, damit es nach der Etablierungsphase den entsprechenden Gewinn abwirft. Die sorgfältige Umsetzung eines lukrativen, gut laufenden Geschäftskonzeptes ist mindestens so anspruchsvoll, wie die bloße Vorplanung einer Gründung. Unterstützung in Form von finanziellen Mitteln oder professioneller Beratung kann Ihnen dabei helfen. Es stehen Ihnen einige Programme zur Verfügung, die Ihnen in Finanzbelangen ebenso helfen können, wie bei generellen Planungsproblemen von Vertriebsstrategien oder Ähnlichem.
Bestehende Fördermöglichkeiten für Kredite und Mezzanin-Kapital durch Förderbanken
Die gängigste Form der Förderung bezieht sich auf die Akquise von Kapital, mit dem Sie Ihr Unternehmen weiterhin durch Investitionen in Betriebsmittel oder anderen optimierende Maßnahmen verbessern und ausbauen können. Dies erfolgt entweder durch die Aufnahme von Krediten, Zinsoptimierung bestehender Kredite oder durch Mezzanin-Kapital (einer Mischform aus Eigen- und Fremdkapital).
Die Fördermöglichkeiten und Konditionen für Enterpreneure sind regional verschieden. Unterschiede ergeben sich je nach Bundesland für Infrastruktur, Stärke und Gewichtung des Marktes, Konkurrenzverteilung und nicht zuletzt das Volumen staatlicher Fördermittel. Unterstützende Programme von Förderbanken sind also so vielfältig wie die Regionen, auf die sie sich beziehen. Aus Gründen der Anschaulichkeit beziehen wir uns in diesem Artikel auf das Angebot des Bundeslands NRW:
NRW.Bank Mittelstandskredit | NRW.Bank Universalkredit | NRW.Bank Gründungskredit | NRW/Eu.Mikrodarlehen | |
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Verwendungszweck | Investition- und Betriebsmittelbedarf | Investition- und Betriebsmittelbedarf | Gründungs- und Festigungsvorhaben | Gründungs- und Festigungsvorhaben |
Förderart | Investition- und Betriebsmitteldarlehen | Investition- und Betriebsmitteldarlehen | Investition- und Betriebsmitteldarlehen | Investition- und Betriebsmitteldarlehen |
Antragsberechtigte | Unternehmen bis max. 500 Mio. €, nach min. 5 Jahren Tätigkeit am Markt | Unternehmen bis max. 500 Mio. €, nach min. 2 Jahren Tätigkeit am Markt | Unternehmen bis 5 Jahre nach Geschäftsaufnahme | Kleinunternehmer bis 5 Jahre nach Geschäftsaufnahme |
Förderhöhe | Min. 25.000 € bis max 10 Mio. € | Min. 25.000 € bis max. 10 Mio. € (über 10 Mio. € ggf. möglich) | Min. 25.000 € bis max.10 Mio. € | Min. 5.000 € bis max. 25.000 € |
Laufzeit/ tilgungsfreie Jahre | 5, 10, 20 Jahre/ 1, 2, 3 Jahre | 3-10 Jahre/ keine | 5, 10, 20 Jahre/ 1, 2, 3 Jahre | Max. 6 Jahre/ 0,5 Jahre |
Besonderheiten | Haftungsfreistellung von bis zu 50 % für ein Kreditvolumen ab 125.000 € für Hausbank | Wählbare Haftungsfreistellung in Höhe von bis zu 50% für ein Kreditvolumen ab 125.000 € für Hausbank | Mitbeantragung einer Ausfallbürgschaft ggf. möglich | Keine Sicherheiten notwendig, ggf. obligatorische Beratung durch Gründercoach |
Antragstellung | Hausbank | Hausbank | Hausbank | NRW Startcenter |
Förderprogramme für Kredite und Kapital durch das European Recovery Program (ERP) der KfW
Die Finanzmittel des noch auf den historischen Wurzeln des Marshallplans gründenden Aufbauprogramms für Europa werden heute neben der Wirtschaftsförderung in Deutschland auch für die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen eingesetzt. Die Programme sind demnach überregional, mit Ausnahme des explizit zur Angleichung strukturschwacher Regionen Deutschlands gedachten ERP-Regionalförderprogramms. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet für die verschiedenen Bedürfnisse und Stadien von Existenzgründern und Unternehmern Kredite an. Die Bank besitzt keine eigenen Filialen, sondern die Kredite müssen über die Hausbank beantragt werden.
ERP- Grüderkredit Startgeld | ERP-Kapital für Gründung | ERP-Gründerkredit Universell | ERP-Regionalförderung | |
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Verwendungszweck | Finanzierung von Gründungs- und Festigungsvorhaben | Finanzierung von Gründungs- und Festigungsvorhaben | Finanzierung von Gründungs- und Festigungsvorhaben | Förderung von strukturschwachen Regionen bzgl. Gründung, Wachstum und Erweiterung |
Förderart | Investitions- und Betriebsmitteldarlehen | Mischung aus Fremd- und Eigenkapital | Investitions- und Betriebsmitteldarlehen | Investitionsdarlehen |
Antragberechtigte | Existenzgründer und Unternehmer, deren Gründung nicht länger als 5 Jahre zurückliegt | Existenzgründer und Unternehmen deren Gründung nicht länger als 3 Jahre zurückliegt | KMUs bis max. 5 Jahre nach Gründung | KMUs, die min. 5 Jahre bestehen |
Förderhöhe | Bis zu 100.000 €, davon max. 30.000 € für Betriebsmittel | Bis zu 500.000 € und max. 90 % des Vorhabens | Bis zu 100 % der Investitions- und Betriebsmittelkosten (max. 25 Mio) | Max. 3 Mio. € |
Laufzeit/ tilgungsfreie Jahre | 5, 10 Jahre/ 1, 2 Jahre | 15 Jahre/ 7 Jahre | 5, 10, 20 Jahre / 1, 2, 3 Jahre | 5, 10, 20 Jahre/ 1, 2, 3 Jahre |
Besonderheiten | Standard ist eine Haftungsfreistellung von 80% für die Hausbank, kein Eigenkapital nötig, auch bei vorerst nebengewerblicher Tätigkeit möglich. | Keine Sicherheiten notwendig | Bei Tilgung vor Ablauf der Darlehenszeit fällt eine Vorfälligkeitsentscheidung an | In einigen Fördergebieten können Zuschüsse für bestimmte Vorhaben beantragt werden. Dies kann beim zuständigen Landesförderinstitut erfragt werden |
Antragstellung | Hausbank | Hausbank | Hausbank | Hausbank |
Unterstützung bei der Inanspruchnahme kostenpflichtiger Beratungen
Guter Rat ist teuer – aber sinnvoll. Das gilt gerade für junge Unternehmer, aber ebenso für bereits etablierte Unternehmen, die sich einer Umstrukturierung oder gar Expansion unterziehen wollen. Deshalb gibt es zahlreiche Förderprogramme, die Beratungskosten bezuschussen und somit eine wertvolle Ergänzung zum Planungsprozess darstellen können. Die Höhe des Zuschusses ist abhängig vom jeweiligen Bundesland und davon, wie lange ein Unternehmen besteht. Die BaFa-Wirtschaftsförderung übernimmt z.B. für Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis zu 90% der Beratungskosten. Generell ist es ratsam, grundlegende Veränderungen im Unternehmen mit einem professionellen Berater an der Seite zu planen, der sowohl den Markt als auch die kleinsten Veränderungen der jeweiligen Branche im Blick hat.
Förderung von festigungsberatung durch den Bund | BAFA-Wirtschaftsförderung | Potentialberatung (Beispiel NRW) | |
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Förderart | Zuschuss zu den anfallenden Kosten | Bezuschussung von beratungskosten | Ermittlung der Stärken und Schwächen eines Unternehmens und Entwurf eines Maßnahmenplans zur betrieblichen Optimierung |
Antragberechtigte | Bestehende Unternehmen ab 1 Jahr nach Gründung | Junge und bestehende Unternehmen | Unternehmen ab 2 jahren nach Gründung mit 10 bis 250 Beschäftigte mit Sitz in NRW |
Förderhöhe | 50 % der Beratungskosten, höchster förderbarer Betrag je Beratung 1.500 € und je Antragsteller 3.000 € | Abweichungen nach Bundesland: 50 % bis 90 % der Beratungskosten werden übernommen | Zuschuss von 50 % eines tagessatzes, mx. 500 € pro Beratungstag, max. 10 förderfähige Beratungstage (in 36 Monaten) |
Antragstellung | Nach Abschluss der Beratung und nach der Begleichung der Beratungskosten bei der zuständigen Leitstelle einzureichen | Online-Antragsverfahren über die Plattform der BAFA | In Beratungsstellen für Potentialberatung (Übersicht aller Beratungsstellen auf der Website der NRW.BANK) |
Haben Sie Fragen dazu, welches Fördermittel am besten für Sie geeignet ist? Für die Orientierung in der langen Liste an Programmen sind wir mit unserer jahrelangen Erfahrung in deutschlandweiter Kommunikation mit Existenzgründern und Selbstständigen, der richtigen Ansprechpartner. Gerne beraten wir Sie individuell und ausführlich zu staatlichen Fördermitteln. Rufen Sie uns einfach an, unter der Rufnummer 0800 58 95 505 – kostenlos und unverbindlich.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
hierzu möchte ich gerne etwas hinzufügen.
Ich bin bereits Selbstständig und mache recht gute Umsätze, nun möchte ich Fördergelder in Anspruch nehmen um einen Online-Shop für meine Produkte zu erstellen.
So einfach wie Sie es beschreiben, ist es nicht einen Zuschuss zu bekommen.
Ich habe alles versucht, habe viel Geld für einen Bussinesplan und den Unternehmensberater bezahlt und nur Absagen von den Banken erhalten.
Ich habe das Gefühl, dass die Hausbanken ungern mit den Fördergeldern umgehen und möglichst nicht damit zu tun haben wollen.
Ich bin maßlos enttäuscht über die Vorgehensweise der Banken. Hier wird ständig Werbung für Fördergelder gemacht, dass ist doch alles Blödsinn, viel Mühe im Vorfeld und es passiert nichts.
Fördergelder werden benötigt um das bestehende Unternehmen nach vorne zu bringen, wenn ich das Geld dafür hätte brächte ich die Fördergelder nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Lars Knutinge Kaas