Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland sind Weltmarktführer – und doch in der Öffentlichkeit unbekannt. Worauf der Erfolg dieser sogenannten Hidden Champions beruht, hat das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn und der Förderkreis Gründungs-Forschung e.V. (FGF) aktuell analysiert.
Was Hidden Champions sind und wie sich diese von anderen Existenzgründungen unterscheiden
Zunächst wird beschrieben, was Hidden Champions (externer Link) kennzeichnet. Demnach zählen zu diesen mittelständische Unternehmen, die technologisch komplexe und qualitativ hochwertige Nischenprodukte für die jeweiligen Kundenbedürfnisse anbieten und damit Weltmarktführer sind. Die Anzahl dieser besonderen Unternehmen ist in Deutschland im weltweiten Vergleich am höchsten: Laut IfM werden rund 1.500 bis 1.620 der 3,5 Millionen deutschen Existenzgründungen als Hidden Champion bezeichnet. Doch trotz ihres geringen Anteils von 0,04 % an allen Unternehmen in Deutschland haben diese Existenzgründungen eine wesentliche Bedeutung für die Wirtschaft, denn durchschnittlich erzielen Hidden Champions einen Umsatz von rund 326 Millionen Euro und beschäftigen 2.000 Mitarbeiter weltweit.
Weiterhin wird deutlich gemacht, wodurch sich Hidden Champions von anderen Unternehmen unterscheiden. Hier werden vier Merkmale aufgeführt:
- Internationalisierung
- Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
- Ziel, den eigenen Marktanteil zu maximieren
- Bestreben, technologische Prozesse zu verbessern
Auch fand das IfM heraus, dass Unternehmen, die zu den Hidden Champions zählen, eine bestimmte Größe haben. Dies ist häufig nötig, um den Marktanforderungen im internationalen Wettbewerb gerecht zu werden.
Wenn es um die Branchen geht, haben produzierende Existenzgründungen größere Chancen, in die Gruppe der „versteckten Gewinner“ gezählt zu werden als beispielsweise Unternehmensgründungen aus dem Dienstleistungssektor.
Im nächsten Punkt wird sich der Frage gewidmet, wie die zu Beginn des Textes genannte hohe Anzahl an Hidden Champion entstehen kann. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, von denen hiesige Existenzgründungen profitieren können, wie z. B. das duale Ausbildungssystem, die Auslandshandelskammern und die Industrie- und Handelskammern (IHK). Als Beispiele für die Unterstützung bei Technologietransfer, (Grundlagen-) Forschung und Entwicklung werden in dem Dokument die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft sowie die Max-Planck-Gesellschaft genannt.
Verbesserung der Rahmenbedingungen für Existenzgründer
Zum Schluss werden aus den gewonnenen Erkenntnissen Handlungsempfehlungen vorgestellt, die die erwähnten Rahmenbedingungen betreffen. Demnach sollten z. B. die (halb-)öffentlichen Unterstützungseinrichtungen zielgenaue Angebote entwickeln, damit anstehende Herausforderungen wie die Digitalisierung oder der Fachkräftemangel bewältigt werden können.
Neben den Rahmenbedingungen für Deutschland spielt auch das Ausland eine wesentliche Rolle. Demnach ist die Beseitigung von internationalen Handelskonflikten für die Förderung von Hidden Champions wichtig. Hier könne die Politik durch eine Außenwirtschaftspolitik, die langfristig stabile, positive Rahmenbedingungen und Planungssicherheit gewährleistet, dazu beitragen, den Unternehmen die nötige Handelsfreiheit zu sichern.
Die vollständige Studie kann auf der Seite des IfM Bonn als PDF-Dokument (externer Link) heruntergeladen werden.
Nutzen Sie unsere kostenfreien Gründer- & Unternehmer-Services!
Fördermittel-Check | Berater finden | Geschäftsidee vorstellen | Newsletter (monatlich)