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Onlinehandel-Kreislauf

Betrachtet man die Start-up-Szene wie eine Pizza, bei der jeder mögliche Geschäftsbereich sein eigenes Stück hat, wäre das, was auf dem Teller des Onlinehandels landen würde, schlichtweg gigantisch.

Der Onlinehandel gehört zu einem der umfangreichsten und gleichzeitig zu einem der beliebtesten Gründungsbereiche weltweit. Obwohl bereits die meisten Produkte und Leistungen auch online verfügbar sind, bietet der E-Commerce-Sektor weiterhin hervorragende Chancen für Existenzgründer mit einer zündenden Geschäftsidee.

Dass eine Gründung im Online-Handel beliebt ist, liegt zu einem Großteil daran, dass dieser landläufig als „einfachere“ Form der Existenzgründung angesehen wird. Dabei herrscht die Vorstellung „Lagerräume plus Shopsoftware und los geht’s“.

Doch auch wenn es theoretisch so ist, gibt es wichtige Punkte, die bei einer Unternehmensgründung im Onlinehandel zu beachten sind.

1. Online-Shop für die DSGVO rüsten

Dieser Punkt muss schon aufgrund seiner Komplexität an oberster Stelle unserer Liste stehen. Denn Tatsache ist, dass die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hauptsächlich wegen zwei wesentlichen Punkten (externer Link) implementiert wurde: Zum einen wegen des gigantischen Aufblühens der Online-Welt im Allgemeinen, zum anderen aufgrund des E-Commerce im Speziellen.

Existenzgründer, die sich mit einem Online-Shop selbstständig machen wollen, sollten sich mit dem Thema DSGVO auseinander setzen, da bei Nichtbeachtung Geldstrafen drohen können. Hier greift das Sprichwort: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

2. Das Verpackungsgesetz

Als Onlinehändler wird man neben einer großen Anzahl von Produkten auch eine große Menge an Verpackungsmaterialien an seinen Kundenstamm bringen – und genau hier liegt ein Problem: Verpackungen und Füllmaterialien sind zwar nötig, jedoch sind diese auch maßgeblich für die heutigen Müllmengen aus dem Online-Boom verantwortlich.

Aus diesem Grund bestand bereits seit 1991 (novelliert 1998) die sogenannte Verpackungsverordnung (externer Link). Dies ist ein Gesetz, welches Händler verpflichtete, durch sie in Verkehr gebrachte Verpackungen wieder zurückzunehmen.

Auch als Onlinehändler musste man sich nicht wirklich tief in die Materie einarbeiten. Allerdings ist das mittlerweile anders. Seit dem 1. Januar 2019 gilt ein neues, ungleich umfangreicheres Gesetz (externer Link), welches die alte Ordnung ablöst. Da bei Nichteinhaltung Strafzahlungen in Höhe von bis zu 200.000 Euro drohen, sollten Onlinehändler folgende Maßnahmen beherzigen:

  • Registrierung als „Gewerbsmäßiger Inverkehrbringer“ von Verpackungen
  • Kostenpflichtige Zusammenarbeit mit einem der Anbieter des dualen Systems (externer Link)
  • Alle Verpackungsmaterialien müssen in Plan- und Ist-Mengen veröffentlicht werden.

3. Große Auswahl an Bezahlmöglichkeiten lohnt sich

Damit Handel funktioniert, müssen Kunden zahlen. Allerdings vergessen viele Existenzgründer, dass es selbst bei einem guten Produkt und Shop den Kunden nach wie vor Überwindung kostet, sein hartverdientes Geld gegen Ware einzutauschen. Ein menschlicher Spargedanke sollte die einzige Hürde sein, die ein potenzieller Kunde überwinden muss.

Um dem Kunden das Einkaufen leichter zu machen, ist eine breite Auswahl an Zahlungsoptionen sinnvoll. Jeder einzelne Kunde sollte die umfassende Möglichkeit bekommen, die für sich passendste Art wählen zu können, um sein Geld zu transferieren. Der Glaube mancher Onlinehändler, dass zu viele Optionen den Kunden nur verwirren und überflüssige Mehrkosten und -verwaltungsaufwand bescheren, ist schlicht ein Aberglaube.

Wer sich auf nur wenige Zahlungsmöglichkeiten beschränkt, wird auch somit nur einen bestimmten Kreis an Kunden abdecken können. Die Zahlungsvarianten sind heutzutage recht vielfältig, was dazu führt, dass ein Kunde vorzugsweise mit „PayPal“ bezahlt, ein anderer lieber auf Rechnungsbasis und der nächste am liebsten das Geld sofort via Onlinebanking überweist. So steht und fällt die finale Bestellung oftmals mit den angebotenen Zahlungsvarianten.

4. Online-Shops für mobile Endgeräte optimieren

Wer diesen Artikel liest, sollte an dieser Stelle innehalten und auf das Gerät blicken, auf dem er ihn genießt. Die Chancen stehen hoch, dass es sich um ein Smartphone oder Tablet handelt. Der ortsfeste Computer oder das Notebook gehören für den privaten Internetgebrauch zu einer aussterbenden Art. Immer mehr Menschen setzen dagegen auf mobile Geräte – auch um Dinge zu kaufen.

Viele Online-Entrepreneure, selbst in jungem Alter, setzen noch immer zu stark auf den klassischen Rechner als Kundenplattform – die Anpassung an das mobile Internet erfolgt dann als zusätzliche Option. Dabei ist gerade das Gegenteil der Fall: Ein Shop sollte heutzutage primär darauf ausgerichtet sein, auf Smartphone- und Tablet-Bildschirmen gut auszusehen. Hierbei ist insbesondere auf das Design sowie auf die Textformatierung zu achten. Zudem sollten Existenzgründer beachten, dass diese neben dem Online-Shop auch eine App zum Herunterladen für die Kunden anbieten.

5. Der Umgang mit Retouren

2017 wurden in Deutschland pro Tag ungefähr elf Millionen Sendungen befördert (externer Link), der weitaus größte Teil zwischen Onlinehändler und Endverbraucher. Dies sind die aktuellsten Zahlen des Bundesverbandes der Paket und Express Logistik (BIEK), die den Erfolg des E-Commerce verdeutlichen. Was jedoch dramatischer ist, ist der zweite Wert: Mehr als 12 % dieser elf Millionen Sendungen sind Retouren – Tendenz steigend.

Um hier entgegenzuwirken, ist es nützlich, den eigenen Online-Shop zu optimieren. Folgende Tipps können dabei helfen:

  1. Tatsächlich gemessene Größen der Produkte einfügen.
  2. Einheitliche Produktfotos oder -videos einbinden.
  3. Eine Chatfunktion integrieren, um Kundenfragen konsequent aus dem Weg zu räumen.
  4. Umfassende Produktbeschreibungen einfügen.

Mit solchen Maßnahmen lässt sich die Retourenquote auf ein effektives Minimum reduzieren. Jedoch wird es unvermeidbar sein, dass eine Dunkelziffer bleibt, die bestenfalls irgendwo im einstelligen Prozentbereich der gesamten Sendungen angesiedelt ist.

Diese Retouren müssen schnellstmöglich wieder ins System integriert und in verkaufbare Ware zurückverwandelt werden. Herumliegende Retouren sind totes Kapital.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass bei der Existenzgründung im Onlinehandel viele Punkte beachtet werden müssen. Die oben genannten Tipps können dabei helfen, Hürden zu überwinden und erfolgreich mit einem Online-Shop durchzustarten.

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One thought on “Erfolgreich selbstständig machen im Onlinehandel: Diese Hürden sollten Existenzgründer kennen

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