Wer mit seiner Existenzgründung erfolgreich sein möchte, muss „auf dem Radar erscheinen“. Insbesondere für Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, ist dies von zentraler Bedeutung. Denn Frauen sind allgemein in der Start-up-Welt unterrepräsentiert. Denn laut dem Deutschen Start-up Monitor 2024 liegt der Anteil von Frauen in Gründungsteams bei etwa 18,8 % (externer Link). Das Forschungsprojekt „Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen“ der Universität Frankfurt widmet sich genau diesem Thema. Es untersucht, wie Existenzgründerinnen Hindernisse überwinden und ihre Präsenz in der Start-up-Szene stärken können. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse dieser Studie liefern wertvolle Erkenntnisse und praktische Handlungsempfehlungen.
Warum Sichtbarkeit für Existenzgründerinnen so wichtig ist
Sichtbarkeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Sie öffnet Türen zu wichtigen Ressourcen wie Möglichkeiten der Finanzierung, Netzwerken und medialer Aufmerksamkeit. Gleichzeitig inspirieren sichtbare Existenzgründerinnen andere Frauen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Ohne diese Vorbilder würden nicht nur Innovationspotenziale verloren gehen, sondern auch entscheidende Impulse für die gesellschaftliche Akzeptanz weiblicher Unternehmensführung fehlen. Die Studienmacher haben es sich zur Aufgabe gemacht, die spezifischen Herausforderungen und Hindernisse, mit denen Existenzgründerinnen konfrontiert sind, zu untersuchen.
Weiterführende Informationen zum Existenzgründerinnen-Forschungsprojekt können auf der Website der Uni Frankfurt (externer Link) abgerufen werden.
Die Wahrnehmung von Existenzgründerinnen und die Auswirkungen auf ihren Erfolg
Die Studie zeigt, dass Frauen, die sich selbstständig machen, häufig vor besonderen Herausforderungen stehen. Diese werden meist von stereotypen Geschlechterrollen und traditionellen Erwartungen geprägt.
Existenzgründerinnen sehen sich häufig mit der Tatsache konfrontiert, dass sie anders wahrgenommen werden als ihre männlichen Mitstreiter. Insbesondere Investoren verbinden erfolgreiches Unternehmertum häufig mit „typisch männlichen“ Eigenschaften wie Dominanz oder Risikobereitschaft. Dieses Bild erschwert es Frauen, sich authentisch und kompetent zugleich zu präsentieren.
Ein weiteres Spannungsfeld entsteht durch die Medienberichterstattung. Einerseits wird von Existenzgründerinnen häufig ein zurückhaltender Kommunikationsstil erwartet, der als sympathisch gilt. Andererseits kann dieser als Schwäche wahrgenommen werden, wenn er im Business-Kontext als weniger durchsetzungsfähig gilt. Die Herausforderung für Existenzgründerinnen besteht darin, eine Balance zwischen Professionalität und Authentizität zu finden, um nicht in Klischees zu verfallen.
Eine stärkere Präsenz und Sichtbarkeit können dabei helfen, diese Hürden zu überwinden und als Gründerin erfolgreich durchzustarten.
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Erfolgsfaktoren für die Sichtbarkeit von Existenzgründerinnen
Die Studie verdeutlicht, wie entscheidend eine gezielte Sichtbarkeitsstrategie für den Erfolg von Existenzgründerinnen ist. Besonders effektiv sind sogenannte „Sichtbarkeitsketten“. Dabei bauen einzelne Maßnahmen wie Messebesuche, Social-Media-Aktivitäten oder Kooperationen mit etablierten Unternehmen aufeinander auf und verstärken einander.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Sichtbarkeitskette: Eine Gründerin knüpft auf einer Branchenmesse erste Kontakte, pflegt diese später über soziale Netzwerke wie z. B. Linkedin und gewinnt durch diese Verbindung einen wichtigen Kooperationspartner. Diese Partnerschaft generiert mediale Aufmerksamkeit und öffnet neue Geschäftsmöglichkeiten. Solche Kettenreaktionen können die Sichtbarkeit von Existenzgründerinnen nachhaltig erhöhen und so ihren Erfolg maßgeblich beeinflussen.
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Drei Sichtbarkeitsstrategien für Existenzgründerinnen
Die Studie identifiziert drei Idealtypen von Existenzgründerinnen, die unterschiedliche Ansätze zur Sichtbarkeit verfolgen:
- Die Feministin: Sie nutzt ihre Sichtbarkeit bewusst, um andere Frauen zu inspirieren und Barrieren im unternehmerischen Bereich zu überwinden.
- Die pragmatische Strategin: Sie nutzt jede Gelegenheit, um ihr Netzwerk zu erweitern und notwendige Ressourcen zu sichern.
- Die gender-neutrale Unternehmerin: Sie möchte insbesondere als kompetente Unternehmerin wahrgenommen werden, ohne dass ihr Geschlecht im Vordergrund steht.
Diese Typologien zeigen, dass es keinen universellen Erfolgsweg gibt. Entscheidend ist, dass Existenzgründerinnen ihre individuellen Stärken erkennen und ihre Sichtbarkeitsstrategie darauf aufbauen. Der Erfolg hängt oft davon ab, wie authentisch und strategisch sie ihre Präsenz aufbauen und nutzen.
Sichtbarkeit steigern mit einer Existenzgründungsberatung
Die Ergebnisse des Projekts „Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen“ machen deutlich, wie wichtig es ist, frühzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Workshops und Beratungsangebote helfen Existenzgründerinnen, stereotype Denkweisen zu hinterfragen und gezielte Maßnahmen zur Förderung ihrer Sichtbarkeit zu ergreifen.
Ein durchdachter Businessplan bildet die Grundlage für erfolgreiche Gespräche mit Investoren und für langfristigen unternehmerischen Erfolg. Bei der Geschäftsplan-Erstellung kann eine Existenzgründungsberatung wertvolle Hilfe leisten. Ein erfahrener Berater unterstützt nicht nur bei der Businessplan-Ausarbeitung, sondern auch bei der Beantragung von staatlichen Fördermitteln. Wussten Sie, dass solche Fördermittel oft auch die Kosten einer Existenzgründungsberatung abdecken können? Einfach Fördermittelcheck ausfüllen und gleich erfahren, welche Förderungen für Sie infrage kommen.
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