Ein eigenes Unternehmen zu gründen, zu leiten und zum Erfolg zu führen, das ist der Traum vieler Menschen, doch nur die wenigsten versuchen, diesen Traum auch zu verwirklichen.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist die fehlende Anschubfinanzierung und die Schwierigkeiten, die es bereitet, als Existenzgründer einen Kredit zu erhalten.
Schwierigkeiten bei der Unternehmensgründung
Eine Unternehmensneugründung gestaltet sich meistens schwierig, denn aufgrund der mangelnden Businesserfahrung und den fehlenden Erfolgen sind externe Geldgeber häufig skeptisch. Da ein angehender Gründer nicht auf einen laufenden Betrieb und dessen Bilanzen verweisen kann, um seine Kreditwürdigkeit nachzuweisen, prüfen potenzielle Kreditgeber das angedachte Geschäftsmodell oder den Businessplan inkl. Finanzplan sowie die persönliche Bonität des Unternehmensgründers.
Die Ablehnung eines Kreditantrags ist in den meisten Fällen deshalb auf Zweifel am Geschäftsmodell oder an der Bonität der Person des Gründers zurückzuführen. Die Einschätzung der Bonität durch den Kreditgeber sagt aus, für wie hoch er das Kreditausfallrisiko eines Antragstellers hält. In Deutschland müssen die Geldinstitute dies nicht selbst prüfen, sondern greifen auf die Dienstleistung der Schufa zurück.
Voraussetzung ist ein guter Schufa-Score
Egal, ob es sich um einen Verbraucherkredit, einen Immobilienkredit oder einen Unternehmenskredit handelt, ein möglichst hoher Schufa-Score erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit überhaupt eine Kreditzusage zu erhalten. Er bestimmt auch die Höhe des möglichen Kredits und verbessert gleichzeitig die Kreditkonditionen, vor allem den Soll- oder Nominalzins eines Darlehens.
Die Schufa sammelt unterschiedliche Daten über potenzielle Kreditnehmer, um deren Bonität zu bewerten. Bevor man sich auf die Suche nach einem Kreditgeber macht, sollte man daher dafür sorgen, dass der Schufa-Score – in diesem Fall der branchenspezifische für Banken – möglichst hoch ist. Dabei registriert die Schufa nicht nur tatsächliche Zahlungsausfälle oder -rückstände. Auch ganz normales Verhalten wie ein Umzug, die Eröffnung eines weiteren Kontos, die Beantragung einer Kreditkarte oder das Einholen einer Kreditauskunft, kann den Schufa-Score senken.
Wer einmal einen schlechten Score – ab einem Basis-Score von weniger als 95 Prozent ist mit Nachteilen zu rechnen – erreicht hat, sollte diesen möglichst wieder verbessern, bevor ein Darlehen aufgenommen wird.
Möglichkeiten der Verbesserung des Schufa-Scores
Die Schufa löscht regelmäßig veraltete Daten und berechnet die unterschiedlichen Scores vierteljährlich neu. Welche Daten die Schufa erhoben und weitergegeben hat, kann man einmal im Jahr kostenlos (externer Link) erfragen (den Antrag findet man auf der Webseite der Schufa). Finden sich dort nur veraltete Einträge, wird der Score automatisch wieder steigen, sobald diese gelöscht werden. Je nach Eintrag beträgt die Löschfrist in der Regel ein bis drei Jahre.
Entdeckt man falsche Angaben, auch bei der Adresse oder den persönlichen Daten, sollte man die Schufa in jedem Fall auffordern, diese zu korrigieren. Wie genau sich der Schufa-Score berechnet, ist ein Geschäftsgeheimnis. Mehrere Konten, Kreditkarten, Kreditanträge, laufende Kredite und Ratenzahlungen, Umzüge, aber auch die aktuelle Adresse oder der Nachname können den Score unter Umständen beeinträchtigen, ohne dass es sich um sogenannte Negativeinträge, die auf mangelhaftes Zahlungsverhalten zurückgehen, handelt.
Eine relativ einfache Möglichkeit, den Schufa-Score zu verbessern, ist daher bereits gegeben, indem man sich einige Zeit ruhig verhält, keine Ratenkäufe tätigt, nicht umzieht, Konten zusammenlegt, Kreditkarten reduziert usw. Die Zusammenlegung mehrerer Kredite durch eine Kredit-Umschuldung ist ebenfalls ein effektiver Weg, den Score zu verbessern.
Mit einem angemessenen Kredit zur Umschuldung kann außerdem die Überziehung des Girokontos vermieden werden, was den Score ebenfalls nach oben bringen sollte. Generell sollten alle Zahlungsverpflichtungen, soweit es möglich ist, abgelöst werden. Alte Handyverträge, die nur noch genutzt werden, um eine alte SIM-Karte aktiv zu halten, sowie diverse Abonnements sind ein Klassiker, wenn es darum geht, unnötige Belastungen zu reduzieren.
Gründerberatung und Feilen am Businessplan
Hat man den Schufa-Score im Rahmen der Möglichkeiten nach oben gebracht, steht der Existenzgründung eigentlich nichts mehr im Wege. Um einen möglichen Kreditgeber zu überzeugen, sollte man allerdings über einen ausgefeilten Geschäftsplan verfügen und an eine Existenzgründungsberatung nutzen. Dort erfährt man nicht nur alles Wichtige rund um das Thema Unternehmensgründung, sondern erhält auch Tipps, wie man weitere Geldquellen wie staatliche Fördermittel oder Venture Capital erschließen kann (Service-Tipp: Coach- und Beratersuche).
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Spannendes Thema! Das war mir so nicht bewusst. Könnt ihr einen Service zum Auszug besonders empfehlen?