„Content is King!“. Dieses berühmte Zitat (externer Link) von Bill Gates hallt bereits seit vielen Jahren durch die Werbebranche. Heute ist dieser Satz bedeutsamer als je zuvor, da informative und beratende Inhalte gefragter denn je sind. Kein Wunder, denn in Zeiten von Massenmedien und einem zunehmend dichteren Informationsangebot sind wir immer weniger empfänglich für klassische Werbung. Statt Werbemails zu öffnen, klicken wir diese weg, sperren den Absender und wollen uns vor nervigen Angeboten schützen. Kommt man dem Löschen der Werbemails eigenhändig nicht mehr hinterher, helfen sogar spezielle Werbeblocker dabei, uns lästige Werbung vom Hals zu halten.
Nun können Existenzgründer, die mit ihrer Geschäftsidee vor kurzem an den Markt gegangen sind, nicht völlig auf Marketing verzichten. Schließlich lebt das Geschäft von Kunden. Und diese müssen erst einmal gewonnen werden. Entrepreneure, die ihre Zielgruppe auf ihr Angebot aufmerksam machen wollen, müssen sich demnach etwas Besonderes einfallen lassen, um auf Kundenfang zu gehen. Das Stichwort heißt hier Content Marketing. Was es damit auf sich hat und wie Gründer ihre eigene Content-Marketing-Strategie erstellen können, haben wir im folgenden Artikel zusammengetragen.
Warum Existenzgründer eine Content-Marketing-Strategie entwickeln sollten
Content Marketing ist und bleibt auch in diesem Jahr eines der wichtigsten Marketing-Disziplinen im Marketing-Mix. Übersetzt werden kann der englische Begriff Content Marketing mit „Vermarktung mittels Inhalten“.
Ziel dieser Kommunikationsstrategie ist es, Aufmerksamkeit von potenziellen Kunden durch beratende und nützliche Inhalte zu erhalten. Beim Content Marketing steht demnach nicht das Produkt im Vordergrund, sondern viel mehr soll erreicht werden, dem Konsumenten einen echten Nutzen und Mehrwert zu bieten.
Die Königsdisziplin im Content Marketing ist die Erstellung von regelmäßig veröffentlichten informativen und attraktiven Inhalten. Doch diese müssen vorab gut geplant, strukturiert und vor allem zweckbestimmt sein. Denn nichtssagende Texte und öde Bilder langweilen Nutzer, sodass diese die Website schnell wieder verlassen. Auch Google erkennt schlechten Content: Kurze Verweildauer, schlecht strukturierte Inhalte und wenig Relevanz für ein Thema sind Anzeichen für die Suchmaschine, die Website im Ranking abzustufen.
Welche Punkte Existenzgründer bei der Erstellung einer Content-Marketing-Strategie beachten sollten
Die Content-Marketing-Strategie hilft Gründern dabei, Inhalte zu erstellen, die Kunden wirklich interessieren. So können erfolgreich Website-Traffic und neue Leads aufgebaut werden.
Ziele festlegen
Bevor Inhalte erstellt und veröffentlicht werden, ist zu definieren, was mit diesen erreicht werden soll. Der erste Schritt für Existenzgründer, die eine Content-Marketing-Strategie aufbauen wollen ist demnach das Festlegen der Ziele. Was soll konkret erreicht werden?
Steht die Unternehmenspositionierung im Vordergrund? Soll die Existenzgründung mehr Sichtbarkeit erhalten? Oder werden mehr Traffic, Engagement und Leads benötigt? Diese Fragen sind zunächst zu klären, bevor eine Marketingstrategie ausgefeilt wird.
Unter den Antworten auf diese Fragen gibt es kein richtig oder falsch, denn es zählt lediglich die Zielsetzung. Und jedes Unternehmen hat eigene Ziele. Wichtig ist, dass die Ziele schriftlich festgehalten werden – am besten SMART (Spezifisch, Messbar, Achievable, Relevant, Terminiert). Denn nur „Smarte“ Ziele können systematisch verfolgt werden und Erfolge können so leichter gemessen werden.
Zielgruppe bestimmen
An der Spitze von Content Marketing steht das Kundenbedürfnis. Erfolge stellen sich erst dann ein, wenn der Content genau auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten ist. Die Aufgabe besteht demnach darin, zunächst zu definieren, wie der Kunde tickt. Hierbei können neben der Auswertung von soziodemografischen Daten wie Alter, Geschlecht, Bildung auch bestimmte Fragen helfen wie: Welche Probleme gilt es zu lösen? Welche Kanäle und Medien bevorzugen meine Kunden?
Je intensiver man sich mit seiner Zielgruppe auseinandersetzt, umso erfolgreicher wird das Content-Marketing. Es muss jedoch nicht bei einer Zielgruppe bleiben. Abhängig vom Ziel, das erreicht werden soll, können sich Zielgruppen auch ergänzen. Es kann beispielsweise eine Hauptzielgruppe geben und mehrere Nebenzielgruppen, welche mit neuen Beiträgen erschlossen werden sollen.
Planung der Inhalte
Als nächstes geht es an die Planung der Inhalte. Der Fokus hier liegt auf authentischem Inhalt, der Nutzern einen Mehrwert bietet und ihnen das Gefühl gibt, nach dem Sichten der Inhalte wichtige Informationen dazugewonnen zu haben. Inhalte müssen weiterhelfen und begeistern. Um einen solchen Inhalt zu produzieren, ist eine Bestandsaufnahme zu durchzuführen und das eigene Geschäftsmodell genauer unter die Lupe zu nehmen. Was können wir anbieten? Was haben wir bereits veröffentlicht? Und wie kam dies an? Ziel ist es, einzigartige Inhalte zu erstellen, um im Gedächtnis der Kunden zu bleiben.
Im nächsten Schritt steht die Themenrecherche an. Nutzer müssen genau das geliefert bekommen, was sie suchen. Daher ist zu prüfen, nach welchen Trends, Themen und Stichworten Nutzer besonders häufig suchen. Die Keywordrecherche spielt hier eine entscheidende Rolle. Denn bei dieser geht es darum, die potenziellen Kunden zu verstehen und zu erfahren, welche Wünsche und Probleme hinter den Suchanfragen stecken.
Im nächsten Schritt geht es um die äußere Form. Der Content muss noch attraktiv verpackt werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Produktion und Distribution der Inhalte
Die Content-Produktion und die anschließende Verbreitung der Inhalte durch die Ausspielung über bestimmte Kanäle sind das Herzstück des Content-Marketings. Bei der Content-Erstellung gilt: Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Neben interessanten und aktuellen Inhalten sollte auch ein Bestand an sogenanntem Evergreen-Content angelegt werden. Darunter werden Inhalte verstanden, die für einen langen Zeitraum für ein Thema relevant bleiben.
Planung, Erstellung, Veröffentlichung und anschließende Analyse der Inhalte können komplex und zeitaufwendig sein, daher sollten Unternehmensgründer darüber nachdenken, ob diese sogenannte Content Management Systeme (CMS) nutzen, die sie bei der effizienten Verwaltung des Contents unterstützen können.
Das CMS kann als Redaktionsplan eingesetzt werden, sodass sich leicht strukturieren lässt, wann welcher Beitrag veröffentlicht werden soll. Auch kann im CMS ein Social-Media-Kalender eingebunden werden, um Beiträge zu bewerben, die später veröffentlicht werden. Wenn es um die Auswahl der Kanäle geht, sollte nicht versucht werden, alle Kanäle gleichzeitig zu bedienen, sondern den Fokus zunächst auf wenige Kanäle zu legen, um zu lernen, welche Inhalte wo am besten ankommen.
Erfolgsmessung der Content-Marketing-Strategie
Was bringt eine Strategie, wenn diese nicht überprüfbar ist? Daher ist der letzte Schritt einer erfolgreichen Content-Marketing-Strategie die Erfolgsmessung. Schließlich möchte man herausfinden, ob die zu Beginn gesetzten Ziele erreicht wurden und wo eventuell noch Lücken sind. Folgende Kennzahlen (Key Performance Indicators) können hier wertvolle Informationen liefern:
- Leads: Registrierungen, Anmeldungen für z. B. Newsletter, App-Downloads, Conversion Rate
- Reichweite und Sichtbarkeit: Seitenaufrufe, Click-Through Rate, Anzahl der Backlinks, Follower
- Engagement: Verweildauer, Bounce Rate, Likes, Shares, Kommentare, Downloads, Newsletter-Abonnenten
- Brand Awareness: Suchvolumen Marke, Direct Traffic
Auch, wenn sich zunächst kein Erfolg einstellt, sollten Existenzgründer nicht sofort das Handtuch werfen. Denn Content Marketing ist immer langfristig gedacht. Nur selten werden sich die Erfolge über Nacht zeigen, sondern manchmal erst nach Wochen oder Monaten.
Damit beim Content Marketing direkt zu Beginn der richtige Weg eingeschlagen wird, ist die Zusammenarbeit mit einem auf das Content Marketing spezialisierten Existenzgründungsberater empfehlenswert. Eine solche Existenzgründungsberatung kann staatlich mit bis zu 70 % der Kosten gefördert werden. Ob eine Beratungsförderung auch für Sie möglich ist, finden Sie mit unserem Fördercheck heraus.
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