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Gläser mit Getränken stehen auf einem Tisch.

Nach einem Barbesuch entstand die Idee, essbare Trinkhalme zu entwickeln. Im Interview erzählen die Gründer von „wisefood“, welche Höhen und Tiefen sie auf dem Weg von der Geschäftsidee bis zur Existenzgründung erlebt haben.

1. Liebes wisefood-Team, könnt ihr euch kurz vorstellen?

Zu den Gründern zählen: Danilo Jovicic, Philipp und Konstantin Neumann (ich). Hilfe bekommen wir bei der Verwirklichung des Projektes von Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie sowie vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik.

2. Was genau macht wisefood?

Wir sehen uns als Lebensmittelfirma, die ausschließlich nachhaltige und innovative Produkte produziert, entwickelt und vertreibt. Unser essbarer Trinkhalm „Eatapple“ ist dabei unser erstes Produkt.

3. Wie seid ihr auf diese ausgefallene Geschäftsidee gekommen?

Die Idee ging aus einem Uni Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie hervor. Bei diesem ging es darum, essbares Besteck zu entwickeln. Nach einem längeren Barbesuch entstand die Idee, essbare Trinkhalme zu entwickeln. Denn wem geht es nicht auch so: Man sitzt gemütlich in einer Bar, trinkt seinen Cocktail, unterhält sich mit seinen Freunden und kaut auf seinem Plastiktrinkhalm herum. So fragten wir uns: Wäre es nicht cool, wenn man Trinkhalme essen könnte?

4. Wie war euer beruflicher Werdegang vor der Existenzgründung?

Philipp hatte bereits einige Jahre zuvor eine andere Firma gegründet. Neben seinem eigenen Software-Unternehmen hat er schon viele andere Internet-Projekte umgesetzt. Aus diesem Grund ist er bei uns für den Bereich Online-Marketing und die Web-Shop-Entwicklung zuständig.

Danilo studierte zunächst Umweltmanagement an der Uni Hohenheim. Anschließend arbeitete er als Nachhaltigkeitsberater. Mittlerweile kümmert er sich bei uns um die Finanzplanung und schaut, dass alles umweltgerecht abläuft.

Ich studiere Lebensmittelwissenschaften und Biotechnologie in Hohenheim. Zudem kümmere ich mich um das laufende Geschäft, die Produktionsplanung und den Vertriebsaufbau.

5. Wie lange hat die Planung und Umsetzung der Existenzgründung gedauert?

Unser Projekt existiert seit Anfang 2016. Damals war es noch universitär. Mit der Umsetzung der Existenzgründung haben wir im Februar 2017 begonnen. Im April hatten wir bereits die GmbH eingetragen.

6. Was waren bisher eure größten Herausforderungen?

Einen Produzenten für unsere Trinkhalme zu finden, war schwerer als gedacht, da es ein vergleichbares Produkt noch nicht auf dem Markt gibt. Zudem war die Implementierung unserer Rezeptur auf die Großanlage mit einigen Schwierigkeiten verbunden.

7. Wer hat den Businessplan erstellt? Habt ihr dafür eine Förderung beansprucht?

Wenn ich ehrlich bin, haben wir keinen Businessplan. Wir mussten zwar einige Kurzpräsentationen und Übersichten erstellen, aber einen 20-seitigen Businessplan haben wir nicht. Diesen werden wir vermutlich auch nicht brauchen. Unsere Ziele sind klar definiert und ein Finanzplan existiert natürlich auch. Bei unserem Konzept muss man nicht viel erklären, das ist das Schöne.

8. Könnt ihr kurz beschreiben, warum ein Businessplan wichtig ist?

Ein Businessplan kann bei vielen Investoren wichtig sein. Bei den bisherigen Gesprächen, die wir geführt hatten, wollte aber noch niemand einen sehen. Dies ist natürlich nicht immer so.

9. Gab es Stolpersteine auf dem Weg zur Existenzgründung?

Als wir uns für eine GmbH-Gründung entschieden hatten, mussten einige Dokumente erstellt werden. Mit der Zeit war dies aber auch kein Problem mehr, da wir uns einen Anwalt zur Hilfe genommen hatten.

10. Habt ihr an Gründerwettbewerben teilgenommen?

Wir haben 2016 mit unseren Wissenschaftlern den Trophelia-Food-Innovationspreis gewonnen. 2017 haben wir bei der Food Invention (Gründerwettbewerb für Food-Start-ups) teilgenommen und sind ins Finale gekommen.

11. Habt ihr Fremdkapital für die Existenzgründung beansprucht?

Die Existenzgründung haben wir komplett eigenfinanziert. Bis jetzt haben wir auch keinen Investor aufgenommen.

12. Was wünscht ihr euch für die Zukunft, habt ihr spezielle Pläne?

Wir erhoffen uns für den Anfang des Jahres, eine erfolgreiche Investment-Runde zu fahren, und setzen auf eine Expansion im deutschsprachigen Raum.

13. Würdet Ihr noch einmal eine Existenzgründung angehen?

Wenn wir die Zeit dafür hätten, ja.

14. Habt ihr Tipps für Existenzgründer? Auf was muss man bei der Existenzgründung besonders achten?

  1. Fang früh an, dich mit deiner Existenzgründung auseinanderzusetzen. Dabei können Gründertreffen helfen, einen Überblick über die vorhandenen Gründungsmöglichkeiten und Voraussetzungen zu bekommen.
  2. Bau ein Gründerteam auf, welches aus unterschiedlichen Fachgebieten kommt – vor allem aus Bereichen, in denen du nicht so fit bist. Am besten sollte jemand im Team sein, der verkaufen kann, eine Person, die sich mit IT-Themen auskennt und jemand, der für kreative Aufgaben zuständig ist.
  3. Warte einen guten Zeitpunkt ab, um dein Unternehmen zu gründen. Deine Geschäftsidee sollte möglichst neu sein, sich von der Masse abheben und eine echte Innovation am Markt sein.
  4. Mach dir nicht so viele Gedanken um die Finanzierung. Die große Fördermittel-Auswahl macht es für Existenzgründer leicht, eine passende Unterstützung zu finden. Auch ein gutes Netzwerk kann bei der Kapitalbeschaffung helfen.
  5. Achte auf gute Verträge. So hat man eine Grundlage, auf der man sich unterhalten kann, wenn das Team womöglich irgendwann wieder getrennte Wege gehen muss.

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