Wer sich selbstständig machen möchte, hat es am Anfang gar nicht so leicht, alle Fragen zu beantworten. Das gilt besonders dann, wenn es sich um sehr spezielle Fragen handelt, mit denen der Gründer vorher noch nie etwas zu tun hatte. Es ist sehr wichtig sich umfassend über alles zu informieren und auszutauschen. Wenn ein Gründer beispielsweise einen Steuerberater sucht, hat er ganz bestimmte Anforderungen, die dieser erfüllen sollte. Es ist manchmal sehr schwierig den passenden Ansprechpartner zu finden, weil es den einen Ansprechpartner gar nicht gibt. Oft sind mehrere Ansprechpartner notwendig, um bestimmte Fragestellungen zu beantworten.
Mit der richtigen Strategie den Ansprechpartner auswählen
Die Frage ist gar nicht so sehr, wer der richtige Ansprechpartner ist. Viel wichtiger ist die Frage nach den Defiziten, die der Gründer in den verschiedenen Bereichen hat und wer dabei helfen kann, diese Defizite auszugleichen.
Grundsätzliche Informationen zum Thema Gründung geben viele Institutionen. Das sind in der Regel staatliche Behörden für die Wirtschaftsförderung (externer Link). Verbände zählen ebenso dazu. Die Angebote sind für Gründer in der Regel kostenfrei.
Auch bei den Handels- und Handwerkskammern gibt es spezielle Ansprechpartner für Gründer. Darüber hinaus bieten sie Informationsveranstaltungen an. Sie helfen Gründern dabei, sich über die verschiedenen Möglichkeiten bei einer Existenzgründung zu informieren, geben hilfreiche Hinweise, wie es auf dem Weg in die Selbstständigkeit weitergehen kann. Deutlich speziellere Tipps gibt es beispielsweise bei der ibau, die sich als Infodienst für Ausschreibungen und Vergaben im öffentlichen und gewerblichen Sektor versteht, und beispielsweise praxisnahe Tipps zur Kaltakquise formuliert.
Die Wirtschaftsförderung, die durch die Kommunen erfolgt, soll ebenfalls dazu beitragen, Unternehmensgründer zu unterstützen. Dort gibt es vielfältige Informationen. Die Kommunen bieten ein breites Wissen über die Gemeinde oder Stadt an und helfen bei der Standortsuche. Zudem gibt es bei den Kommunen Hinweise auf kommunale Fördermöglichkeiten, gemeinsame Marketingaktivitäten mit den Kommunen und wie Gründer von den Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung profitieren können.
Bei den Förderbanken der Länder beispielsweise die Sächsische Aufbaubank gibt es zweckgebundene Gelder, die die Banken im Auftrag von EU, Bund und Ländern zum Zweck der Existenzgründung verteilen. In einigen Bundesländern fungieren die Förderbanken auch als Gründungsberater.
Bei der Agentur für Arbeit gibt es Informationen zur freiwilligen Arbeitslosenversicherung sowie zum Gründungszuschuss und welche Voraussetzungen dafür zu erfüllen sind.
Die Wirtschaftsverbände unterstützen ähnlich wie die Kammern Existenzgründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Es gibt beispielsweise den Landesverband der freien Berufe oder Branchenverbände, wo Gründer gute Ansprechpartner finden können. Dort gibt es Marktdaten zu den eigenen Vorhaben. Wer sich im Einzelhandel selbstständig machen möchte, findet bei den Gewerbevereinen vor Ort Ansprechpartner, um Informationen über den Standort einzuholen. Existenzgründer können die Angebote nutzen, ohne dass ihnen dafür Kosten entstehen. Sie sind eine große Hilfe bei der weiteren Orientierung.
Gewerbliche Anbieter aus dem Bereich Beratung für Existenzgründer
Viele Gründer sind gerne dazu bereit, für Informationen zu bezahlen. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Anbieter, die gerne unerfahrenen Gründern helfen möchten.
Steuerberater
Steuerberater unter Buchhaltungsbüros kennen sich gut mit Zahlen und steuerlichen Vorschriften aus. Sie helfen Unternehmen nicht nur dabei Steuern zu sparen oder Jahresabschlüsse zu erstellen. Sie sind auch Berater beispielsweise für die passende Rechtsform des Unternehmens. Auch die Situation des Unternehmens sowie Investitionsplanung gehört zu ihren Aufgaben. In vielen Unternehmen gibt es große Defizite im Bereich Buchhaltung und Steuern. Wollen die Gründer sich in die Themen einarbeiten, kostet das sehr viel Zeit. Ein Steuerberater ist in jedem Fall ein wichtiger Ansprechpartner.
Rechtsanwalt
Rechtsanwälte kennen sich mit gesellschaftsrechtlichen Fragen, im Vertragswesen oder bezüglich negativer Ereignisse in der Zukunft aus. Sie helfen dabei, Vorhaben für die Zukunft aus rechtlicher Sicht zu planen. Dazu zählen nicht nur Verträge, sondern auch Gesellschaftsformen oder Überlegungen, wie es in Krisensituationen weitergeht. Allerdings ist es nicht notwendig sich an einen Rechtsanwalt von Anfang an zu binden. Nur wenige Kanzleien sind in der Lage das umfassende Fachwissen anzubieten, das ein Existenzgründer und Jungunternehmer im Lauf der Zeit braucht.
Existenzgründungsberater
Im besten Fall ist der Existenzgründungsberater eine eierlegende Wollmilchsau. Er hilft dabei, Förderung für die Beratungsleistung zu erhalten, den Businessplan zu erstellen, eine Finanzierung auf sichere Beine zu stellen und unterstützt bei Marketing und Vertrieb. Das Leistungsportfolio ist groß.
Für Gründer und Start-ups ist es wichtig zu wissen, dass die Beratung staatlich subventioniert ist. Dabei ist zu beachten, dass Steuer- und Rechtsberatung nicht unter die geförderten Leistungen fallen. Bestenfalls gibt es in Beratungsunternehmen gleich mehrere Fachexperten, die Informationen zu den unterschiedlichsten Themengebieten liefern können.
Finanzierungspartner
Zur Finanzierung der Selbstständigkeit bieten sich Banken, Investoren und auch Crowdfunding (externer Link) an. Wichtig ist eine gute Vorbereitung, denn nur damit stehen die Chancen gut, auch wirklich Geld zu bekommen. Finanzierungspartner legen ihr Geld in gewinnbringende Vorhaben oder passende Businesspläne an.
Freunde und Bekannte
Meist haben weder Freunde noch Bekannte das für das geplante Vorhaben erforderliche Fachwissen. Selbst wenn die Freunde einen Gründer zu 100 Prozent unterstützen, so handelt es sich doch um eine subjektive Meinung. Mit Lob und Kritik von Freunden sollten Gründer sehr vorsichtig sein.
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