Für viele Existenzgründer bietet die Geschäftsübernahme im Rahmen einer Unternehmensnachfolge eine attraktive Alternative zur klassischen Neugründung mit eigener Geschäftsidee. Immerhin ermöglicht sie den Einstieg in die Selbstständigkeit mit einem bewährten Geschäftsmodell. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg wird jedoch häufig übersehen: die immateriellen Vermögenswerte eines Unternehmens (externer Link).
Existenzgründer dringend gesucht – Geschäftsübernahme bietet derzeit gute Chancen für Gründer
Gründer, die sich mit einer Geschäftsübernahme selbstständig machen möchten, haben aktuell gute Chancen, da immer mehr Firmeninhaber in den Ruhestand gehen und einen Nachfolger für ihre Existenzgründung suchen. Wie aus dem aktuellen Nachfolgemonitor (externer Link zu einem PDF-Dokument) hervorgeht, stehen in den kommenden Jahren rund 100.000 Unternehmen pro Jahr zur Nachfolge bereit.
Lesetipp: Wirtschaftliche Risiken durch fehlende Unternehmensnachfolge
Wie bei einer Unternehmensgründung mit eigener Geschäftsidee müssen auch bei einer Geschäftsübernahme wichtige Punkte berücksichtigt werden. Dazu gehören unter anderem die Businessplan-Erstellung, eine detaillierte Prüfung der Unternehmenszahlen sowie eine sorgfältige Bewertung der Chancen und Risiken. Ferner ist eine umfassende rechtliche und steuerliche Prüfung essenziell, um spätere Herausforderungen zu vermeiden.
Die Selbstständigkeit mit einem bestehenden Geschäftsmodell bringt zudem spezifische Besonderheiten mit sich. Dazu zählt exemplarisch die Integration der bestehenden Unternehmenskultur sowie die Aufrechterhaltung von Kunden- und Mitarbeiterbeziehungen.
Wer eine Existenzgründung übernehmen möchte, sollte sich daher gründlich vorbereiten und vor der Übernahme eine sorgfältige Unternehmensanalyse und Bewertung durchführen. Dazu gehört in erster Linie die Prüfung der wirtschaftlichen Lage, der Marktposition sowie der rechtlichen und steuerlichen Gegebenheiten des Betriebs. Insbesondere die finanzielle Stabilität der Existenzgründung sollte anhand von Kennzahlen und Bilanzen geprüft werden. Denn so lassen sich mögliche Risiken minimieren und die Erfolgsaussichten realistisch einschätzen.
Wichtige immaterielle Vermögenswerte im Überblick
Ein zentraler Aspekt bei der Bewertung der Existenzgründung sind die immateriellen Unternehmenswerte, die alle nicht-physischen Vermögenswerte umfassen und maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Zu den immateriellen Werten zählen folgende:
- Marken und Reputation: Ein etabliertes Markenimage und ein guter Ruf in der Branche sind häufig entscheidende Wettbewerbsvorteile und beeinflussen die Marktstellung nachhaltig.
- Kundenbeziehungen: Langjährige Kundenbindungen, positive Geschäftsbeziehungen und bestehende Verträge bieten Stabilität und eröffnen Chancen für zukünftiges Wachstum.
- Mitarbeiter und Wissen: Kompetente Mitarbeiter sowie das in der Organisation gespeicherte Know-how sind essenziell, um die Kontinuität der Betriebsabläufe zu gewährleisten.
- Prozesse und Innovationen: Effiziente Geschäftsprozesse, gepaart mit einer starken Innovationskraft, sichern langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
- Netzwerke und Partnerschaften: Bestehende Beziehungen zu Lieferanten, Geschäftspartnern und anderen Stakeholdern können als stabiles Fundament für zukünftige Geschäftserfolge dienen.
Auch, wenn diese Punkte womöglich schnell aus dem Fokus geraten, sind immaterielle Werte nicht zu unterschätzen. Gründer sollten bei einer Unternehmensübernahme genau prüfen, wie die immateriellen Werte das Unternehmen in seiner Gesamtheit stärken und welche Chancen sich daraus für die Zukunft ergeben.
Digitale Werte in der Unternehmensnachfolge werden immer wichtiger
Wenn es um immaterielle Werte geht, gewinnen insbesondere die digitalen Ressourcen zunehmend an Bedeutung. Dazu zählen nicht nur Patente oder Softwarelösungen, sondern auch gut gepflegte Kundendatenbanken, Social-Media-Kanäle oder innovative Technologien. Diese Werte sind häufig weniger greifbar, spielen aber eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgründung. Vor allem heutzutage …
Daher sollte eine detaillierte Analyse der digitalen Infrastruktur und deren Potenziale ein fester Bestandteil des Nachfolgeprozesses sein. Sie ermöglicht es Gründern, auf einer zukunftsfähigen Basis aufzubauen und die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen, um einen langfristigen Erfolg zu erreichen.
Die Rolle immaterieller Werte bei der Unternehmensnachfolge
Im Gegensatz zu materiellen Werten wie Immobilien oder Maschinen lassen sich immaterielle Werte schwerer beziffern. Dennoch haben sie häufig einen erheblichen Einfluss auf den Unternehmenswert. Nachfolger, die einen bestehenden Betrieb übernehmen möchten, sollten diese Werte kennen.
Eine fehlerhafte Übergabe immaterieller Werte kann erhebliche Nachteile mit sich bringen. Geht beispielsweise das Wissen der Mitarbeitenden verloren oder werden Kundenbeziehungen vernachlässigt, droht ein Verlust von Marktanteilen. Daher ist eine strukturierte Analyse und Dokumentation dieser Werte unverzichtbar.
Professionelle Unterstützung für eine optimale Nachfolgeregelung
Die Bewertung für nicht-materielle Ressourcen ist komplex und erfordert spezifisches Fachwissen. Methoden wie die Ermittlung des Markenwerts, Analysen von Kundenverträgen oder die Bewertung von Innovationspotenzialen sollten idealerweise von Spezialisten wie einem Existenzgründungsberater begleitet werden. Eine professionelle Unternehmensberatung kann zudem dabei helfen, den gesamten Übergabeprozess strukturiert und effektiv zu gestalten. Damit stellen Gründer sicher, dass die Unternehmensnachfolge nicht nur reibungslos verläuft, sondern auch den langfristigen Erfolg der Existenzgründung gewährleistet.
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Gründer können sich eine solche Beratung auch staatlich fördern lassen. Förderprogramme gibt es jedoch viele. Zudem unterscheiden sie sich je nach Bundesland. Verständlich, dass man hier leicht den Überblick verlieren kann. Unser kostenfreier Fördercheck hilft Ihnen und zeigt auf, welche Förderprogramme zu Ihnen passen.
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