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Venture Capital (VC) spielt seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle bei der Förderung von Start-ups und Innovationen. Während sich traditionelle VC-Firmen vor allem auf das Wachstumspotenzial und den potenziellen finanziellen Gewinn konzentrieren, setzen große Unternehmen zunehmend auf Corporate Venture Capital (CVC), um strategische Innovationen zu unterstützen, die ihnen langfristige Wettbewerbsvorteile verschaffen. Dieser Blog-Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Unterschiede, Gemeinsamkeiten und strategischen Schwerpunkte traditioneller VCs und Corporate Ventures und bietet Beispiele deutscher Unternehmen, die erfolgreich über CVC in Start-ups investieren.

Was ist Venture Capital (VC)?

Venture Capital bezeichnet das Risiko- und Wagniskapital, das Investoren jungen, innovativen Unternehmen zur Verfügung stellen, um deren Wachstum zu beschleunigen. VCs sind oft spezialisierte Investmentfirmen, die sich auf verschiedene Branchen und Entwicklungsphasen von Start-ups konzentrieren. Venture-Capital-Investoren suchen Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial und setzen Kapital ein, um durch den späteren Verkauf ihrer Anteile (Exit) signifikante Renditen zu erzielen. Diese Art der Finanzierung ist mit hohen Risiken verbunden, da nicht alle Start-ups den Marktdruck überstehen.

Zielsetzung und Strategie traditioneller VCs

Für traditionelle VC-Firmen ist die finanzielle Rendite die zentrale Zielsetzung. Um die Erfolgschancen zu maximieren, investieren sie häufig in mehrere Existenzgründungen und konzentrieren sich oft auf innovative Technologien, die skalierbar sind und internationale Marktmöglichkeiten bieten. Neben der Bereitstellung von Kapital unterstützen viele VCs die Unternehmen operativ, beispielsweise durch Netzwerke und Beratung in Bereichen wie Marketing, Vertrieb und Führung. Die Entscheidung, ein Unternehmen in das Portfolio aufzunehmen, basiert dabei in der Regel auf quantitativen Bewertungen, Marktforschung und einem intensiven Auswahlprozess.

Wenn Sie sich zu diesem Thema weitergehend informieren möchten, klicken Sie hier: Venture Capital erklärt: Die Chancen und Risiken verstehen

Für eine umfassende und kostenlose Erstberatung zum Thema Venture-Strategie und Unternehmensfinanzierung nehmen Sie hier zu unseren Experten Kontakt auf:

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Was ist Corporate Venture Capital (CVC)?

Corporate Venture Capital ist eine Form der Kapitalbeteiligung, bei der etablierte Unternehmen Anteile an Start-ups erwerben. Die Investitionen gehen über finanzielle Gewinne hinaus, da sie in erster Linie auf die Stärkung der Innovationskraft und die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens abzielen. Häufig investieren Konzerne in Start-ups, die an Technologien und Produkten arbeiten, die mit dem eigenen Kerngeschäft komplementär sind oder neue Geschäftsfelder eröffnen könnten.

Zielsetzung und Strategie von Corporate Ventures

Im Gegensatz zu klassischen VCs steht bei Corporate Ventures der strategische Nutzen im Vordergrund. Viele Konzerne nutzen CVC, um externes Know-how in ihre Organisation zu integrieren und Zugang zu innovativen Entwicklungen zu gewinnen. Auch wenn der finanzielle Gewinn von Bedeutung ist, spielt der langfristige Nutzen für das eigene Geschäftsmodell oft die entscheidende Rolle. Konzerne nutzen CVC beispielsweise, um sich frühzeitig in neuen Märkten zu positionieren, Zugang zu fortschrittlichen Technologien zu erhalten und disruptive Entwicklungen im Auge zu behalten, bevor sie zum Konkurrenzrisiko werden.

Unterschiede in den Investitionsstrategien

Obwohl sowohl VCs als auch Corporate Ventures das Ziel verfolgen, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern, unterscheiden sie sich in wesentlichen Aspekten ihrer Strategie:

  1. Finanzielle Rendite vs. strategischer Nutzen
    • Traditionelle VCs fokussieren sich primär auf die finanzielle Rendite und den Exit, während CVC-Investitionen oft auf den strategischen Nutzen für das Unternehmen ausgerichtet sind. Diese strategische Komponente führt dazu, dass CVC-Investoren oft langfristiger orientiert sind und ihre Beteiligungen länger halten.
  2. Portfolio-Struktur und Diversifikation
    • VC-Firmen neigen dazu, ein breites Portfolio mit stark diversifizierten Branchen zu schaffen, um das Risiko zu streuen und Gewinnchancen zu maximieren. Corporate Ventures hingegen fokussieren sich in der Regel auf Start-ups, die entweder im gleichen Geschäftsbereich tätig sind oder die in Zukunft wertvolle Ergänzungen zum eigenen Angebot darstellen könnten.
  3. Zugang zu Ressourcen und Netzwerken
    • Start-ups, die von CVC-Programmen profitieren, erhalten oft Zugang zu wertvollen Ressourcen des Konzerns, darunter Forschungseinrichtungen, Produktionskapazitäten und strategische Netzwerke. Traditionelle VCs bieten vor allem Finanzierung und ihr eigenes, häufig unternehmerisches Netzwerk, das jedoch eher auf die Start-up-Szene als auf große Industrien ausgelegt ist.
  4. Flexibilität in der Entscheidungsmacht
    • Bei traditionellen VCs liegt die Entscheidungskompetenz meist vollständig bei den Investoren. Bei CVCs spielen interne Interessen und Zielvorgaben des Mutterunternehmens eine wichtige Rolle, was die Flexibilität und Schnelligkeit bei Entscheidungen einschränken kann.

Chancen und Herausforderungen von CVC in Deutschland

In Deutschland nutzen immer mehr große Unternehmen Corporate Ventures, um den steigenden Innovationsdruck zu bewältigen. Dabei spielen insbesondere die Integration von Technologien wie Künstliche Intelligenz, Big Data und Nachhaltigkeit eine Rolle. Es zeigt sich jedoch auch, dass die Implementierung eines erfolgreichen CVC-Programms komplex ist und sowohl für das Unternehmen als auch das Start-up Herausforderungen mit sich bringt.

  1. Innovationsdruck und strategische Positionierung
    • Der hohe Innovationsdruck führt dazu, dass immer mehr Konzerne ein CVC-Programm auflegen. Vor allem in der Automobil-, Chemie- und IT-Branche sind deutsche Unternehmen sehr aktiv. Die Investitionen ermöglichen es ihnen, die technologische Entwicklung mitzugestalten und neue Geschäftsfelder zu erschließen, anstatt rein reaktiv zu handeln.
  2. Kulturelle Unterschiede zwischen Konzernen und Start-ups
    • Ein zentraler Aspekt für den Erfolg einer CVC-Initiative ist das Verständnis der kulturellen Unterschiede zwischen großen Unternehmen und Start-ups. Die Unternehmensstrukturen, Entscheidungsprozesse und Hierarchien sind in Konzernen oft starrer und weniger flexibel als in Start-ups. Dies führt häufig zu Spannungen, die das Start-up-Geschäft beeinträchtigen können.
  3. Langfristiger Erfolg vs. kurzfristiger Renditedruck
    • Während klassische VCs auf schnelle Exits setzen, liegt bei CVCs der Fokus auf langfristigem, strategischem Nutzen. Diese Unterschiede können sich in der Zusammenarbeit bemerkbar machen. Der Konzern erwartet, dass das Start-up den strategischen Mehrwert kontinuierlich steigert, was zu internen Spannungen führen kann, wenn Start-ups auf kurzfristiges Wachstum angewiesen sind.

Fallstudien: Corporate Ventures in Deutschland

1. BMW i Ventures

BMW i Ventures ist das Corporate-Venture-Programm des Automobilherstellers BMW, das sich auf Investitionen in Technologien für die Mobilität der Zukunft konzentriert. Dazu gehören etwa Start-ups in den Bereichen autonomes Fahren, Elektrofahrzeuge und nachhaltige Materialien. Eine bemerkenswerte Investition ist die Beteiligung an der US-amerikanischen Firma Scoop Technologies, die eine Plattform für Carpooling anbietet und zur Reduzierung von Verkehr und Emissionen beitragen soll. Für BMW ist die Investition strategisch: Carpooling und neue Mobilitätskonzepte bieten einen Zugang zu urbanen Verkehrsnetzen und erweitern das eigene Angebot im Bereich der Mobilität.

2. BASF Venture Capital

BASF Venture Capital investiert in Start-ups, die innovative Lösungen für die Chemieindustrie bieten, insbesondere in den Bereichen Materialwissenschaften, Nachhaltigkeit und Agrartechnologie. Ein Beispiel ist die Beteiligung an Essentium, einem Unternehmen, das auf industrielle 3D-Drucklösungen spezialisiert ist. Durch die Investition gewinnt BASF Zugang zu neuen Technologien, die potenziell die Herstellung von Bauteilen revolutionieren und so das eigene Produktportfolio erweitern könnten.

3. Siemens next47

Siemens hat mit next47 eine eigene Corporate-Venture-Einheit ins Leben gerufen, die weltweit in Start-ups investiert und dabei gezielt disruptive Technologien fördert. Zu den Investitionen gehört unter anderem Xometry, ein Start-up, das digitale Plattformen für die Herstellung von Prototypen und Kleinserien entwickelt. Mit dieser Beteiligung will Siemens nicht nur in einem technologischen Wachstumsfeld mitmischen, sondern auch die Digitalisierung der eigenen Fertigung vorantreiben.

4. SAP.iO Fund

SAP, ein führendes Softwareunternehmen, setzt mit SAP.iO auf Investitionen in Start-ups, die Innovationen im Bereich der Unternehmenssoftware bieten. Durch die strategische Beteiligung an Start-ups wie BigID, einem Unternehmen für Datenschutz- und Compliance-Lösungen, kann SAP seinen Kunden erweiterte Softwarelösungen bieten, die den immer wichtigeren Bereich der Datensicherheit abdecken.

Fazit

Die Unterschiede zwischen Venture Capital und Corporate Venture Capital sind tief verwurzelt in den Zielen und Strategien der Investoren. Während traditionelle VCs auf finanzielle Renditen und schnelle Exits abzielen, streben Corporate Ventures danach, Start-ups gezielt zu unterstützen, die strategisch wertvolle Innovationen bieten. In Deutschland ist Corporate Venture ein wachsendes Feld, das sich zunehmend als unverzichtbar für Unternehmen in dynamischen Branchen etabliert. Angesichts der stetig steigenden Innovationsgeschwindigkeit wird Corporate Venture Capital auch in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle spielen – nicht nur als Finanzierungsmittel, sondern als zentrales Instrument zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.

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