Über 40 Prozent der Deutschen kaufen mittlerweile mehr als einmal pro Woche online ein. Anbieterübergreifend sind hierzulande mehr als 96 Prozent der Onlineshopper zufrieden oder sehr zufrieden mit ihren Erlebnissen bei ihren digitalen Einkäufen. Diese zwei Zahlen zeigen gut, warum E-Commerce auch nach der Coronazeit weiterhin wächst und genauso in der Zukunft noch einiges Wachstumspotenzial besitzt. Dabei bleibt sogar noch Raum für neue Anbieter.
Shopping mit dem Smartphone
Deswegen besitzt E-Commerce auch für Gründer auf der Suche nach einer erfolgversprechenden Geschäftsidee zukünftig viel Potenzial. Besonders interessant dabei: Mobile Commerce, der Einkauf über Smartphone oder Tablets. Hier zeigte der E-Commerce in den letzten Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten. Dafür sind vor allem über 50-Jährige verantwortlich, die mittlerweile so selbstverständlich mit ihren Mobilgeräten einkaufen wie zuvor nur jüngere Altersgruppen. Die Eintrittsschwelle in den Markt liegt für Gründer oder Start-ups relativ niedrig. Webseitenaufbau, Onlinemarketing, die Entwicklung einer eigenen App oder die Nutzung von Sozialen Medien als Verkaufskanal verlangen keine hohen Investitionen oder ein großes Unternehmen mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Entscheidend für einen Erfolg werden eher Alleinstellungsmerkmale oder Nischen im Wettbewerb. Außerdem muss der Fokus der Geschäftsidee nicht nur auf den deutschen E-Commerce-Markt beschränkt bleiben.
Internationale Märkte eröffnen weiteres Potenzial
Ein gutes Beispiel dafür liefert das E-Commerce-Geschäft in der Schweiz. Ähnlich wie die Deutschen kaufen auch die Schweizer besonders häufig Elektronik, Fashion oder Spielwaren online ein. In absoluten Zahlen liegt das Schweizer Onlinegeschäft naturgemäß wegen der kleineren Bevölkerung hinter den Onlineumsätzen in Deutschland zurück. Vergleicht man jedoch den E-Commerce-Umsatz pro Kopf im DACH-Raum, fallen die Schweizer hier schon seit Jahren als deutlich konsumfreudiger auf. Experten für den eidgenössischen E-Commerce rechnen für das Jahr 2025 sogar mit Pro-Kopf-Ausgaben von rund 3750 Euro in der Schweiz. Die Schweizer sind dabei noch deutlich mobilaffiner als die Deutschen. 2021 nutzten sie zu rund 60 Prozent Smartphone oder Tablet für ihre Onlineeinkäufe. Im gleichen Jahr lag der deutsche Mobile-Commerce-Anteil nur bei 40 Prozent. Gleichzeitig zeigen sich Schweizer Konsumenten online noch an anderer Stelle einkaufsfreudiger.
Existenzgründung im E-Commerce
Im Switzerland E-Commerce Report 2022 streicht Arnauld Lorant dazu heraus: „Es ist wenig Überzeugungsarbeit nötig, um Schweizer Onlineshopper zum Kauf in ausländischen Shops zu animieren.“ Weil über 60 Prozent der Schweizer Deutsch als Hauptsprache nutzen, liegt es nahe, dass sie bei Onlineeinkäufen im Ausland zunächst auf deutsche Anbieter schauen. Gründer im E-Commerce sollten dieses zusätzliche Potenzial unbedingt in ihre Business- oder Gründungspläne einbeziehen. Eventuell lohnt es sich auch, mit der Schweiz bevorzugt einen der attraktivsten und aussichtsreichsten E-Commerce-Märkte in Europa als Hauptziel für das eigene Geschäft auszusuchen. Der Handel zwischen beiden Ländern ist bereits sehr ausgeprägt. Handels- oder Zollformalitäten sind dabei klar und überschaubar formuliert. Trotzdem gibt es ein paar Besonderheiten zu berücksichtigen. Für erfolgreichen E-Commerce mit der Schweiz genügt es nicht, nur Mehrwertsteuer, Preise oder Währung anzupassen. Solche deutschen Onlineshops oder Apps bewerten Kundinnen oder Kunden in der Schweiz schnell negativ und verzichten auf einen Einkauf. Die Kundenansprache sollte sich hier explizit an Schweizer Gepflogenheiten oder sprachlichen Besonderheiten ausrichten. Darauf legen Schweizerinnen und Schweizer großen Wert und nutzen dann auch schnell Ihr E-Commerce-Angebot für den Schweizer Markt.
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