Wer sich selbstständig machen möchte muss die Existenzgründung entweder beim Finanzamt anmelden oder eine Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt vornehmen. (So läuft eine Gewerbeanmeldung ab). Die aktuellen Zahlen für die Gewerbeanmeldung wurden vom Statistischen Bundesamt (Destatis) für das erste Halbjahr 2021 ausgewertet. Ein Ergebnis: Es wurden rund 65.600 Unternehmen angemeldet, deren Größe und Rechtsform von wirtschaftlicher Bedeutung waren. Dies waren 13,1 % mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Weitere spannende Ergebnisse der Studie lesen Sie im folgenden Artikel.
Das erste Halbjahr 2021 scheint ein “Gründerhalbjahr” gewesen zu sein, denn es wurden nicht nur mehr Gewerbeanmeldungen von großen Existenzgründungen vorgenommen als im von der Corona-Krise geprägten ersten Halbjahr 2020, sondern auch 2,5 % mehr Gründungen größerer Betriebe als im ersten Halbjahr 2019, das noch nicht als Corona-Jahr galt.
Mehr Gewerbeanmeldungen insgesamt
Allgemein wird eine Gewerbeanmeldung nicht nur bei einer Unternehmensgründung vorgenommen, sondern auch beispielsweise bei einer Firmenübernahme, Unternehmensnachfolge oder -umwandlung.
Wenn es um die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen geht, wurden diese laut Destatis im untersuchten Zeitraum insgesamt mehr als 372.100 Mal getätigt, was einer Steigerung um 14,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Beim Vergleich von großen und kleinen Unternehmen macht die Studie deutlich, dass mehr große als kleine Existenzgründungen an den Start gingen. Denn während die Zahl der Existenzgründungen von großen Unternehmen im untersuchten Zeitraum um rund ein Achtel stieg, sank dagegen die Zahl der neu gegründeten Kleinunternehmen – und zwar um 1 % auf 67.400. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 waren dies sogar minus 21,9 %.
Eine Gewerbeanmeldung ist nicht nur für die Gründung im Vollerwerb notwendig, sondern auch je nachdem für die Selbstständigkeit im Nebenerwerb. Hier stellte das Statistische Bundesamt fest, dass die Zahl der neu gegründeten Nebenerwerbsbetriebe um 26 % auf rund 176.500 anstieg. Besonders hoch war der Anstieg bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten mit einem Plus von 100,3 % sowie in der Möbelherstellung mit 84,5 %.
Fördermittel beantragen: vor und nach der Gewerbeanmeldung sinnvoll
Wer sich selbstständig machen möchte, muss vorab viele Aufgaben erledigen. Neben einer Gewerbeanmeldung oder der Anmeldung beim Finanzamt muss beispielsweise die Finanzierung geklärt oder ein Businessplan geschrieben werden. Fehler und Nachlässigkeiten in der Vorgründungsphase können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen und somit im schlimmsten Fall das Aus für die Existenzgründung bedeuten.
Um es nicht so weit kommen zu lassen, ist es sinnvoll, im Rahmen einer Existenzgründungsberatung einen professionellen Geschäftsplan anzufertigen und Chancen und Risiken bei einer Selbstständigkeit zu besprechen. Die Kosten für eine solche Beratung müssen Gründer nicht vollständig aus der eigenen Tasche zahlen, denn diese werden je nach Bundesland um bis zu 80 % übernommen (Service-Tipp: ✘ Fördercheck).
Auch nach der Gewerbeanmeldung können Existenzgründer auf Fördermöglichkeiten wie z. B. das Förderprogramm “Förderung unternehmerischen Know-hows” des BAFA zurückgreifen.
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