Hidden Champions wollen ihre Marktanteile maximieren und ihre bestehenden Handelskonflikte eindämmen – doch dies sind nur zwei der Merkmale dieser Unternehmen. Weiterhin sind die Marktführer bekannt für ihre FuE- und Internationalisierungsaktivitäten.
Vom Unternehmensgründer zum Hidden Champion
Wer sich selbstständig machen möchte oder bereits die Existenzgründung vollzogen hat, stellt sich die Frage, wie das eigene Unternehmen zu einem Hidden Champion heranwachsen kann. Diese zählen zu den weltweit besten drei Unternehmen und/oder sind in Europa die Marktführer. Deutschland ist für die große Zahl seiner Hidden Champions bekannt, zu denen etwa 1500 – 1620 aller deutschen Unternehmen zählen, und profitiert hiervon wirtschaftlich: Die internationalen Marktführer erzielen im Durchschnitt einen Umsatz von 326 Mio. Euro und unterhalten etwa 2000 Arbeitsplätze.
Trotz ihrer Größe und ihrer weltweiten Bedeutung wurden die prägenden Charakteristika der Hidden Champions nur selten untersucht. Ein Forschungsteam ist dem nun auf den Grund gegangen und konnte vier Merkmale festlegen, durch die sich die Wirtschaftsgiganten von anderen Unternehmen unterscheiden.
Die Key-Merkmale der Hidden Champions
Den größten Erfolg verzeichneten diese Unternehmen durch eine Marketingstrategie, die durch ein internationales Auftreten gekennzeichnet war. Hinzu kommt der Wille, den eigenen Anteil am Markt zu maximieren und die hierfür erforderlichen Vorgänge einzuleiten. Hierzu zählen etwa Entwicklungs- und Forschungsaktivitäten, die zur Verbesserung der technologischen Prozesse beitragen. Bemerkenswert ist die Feststellung, dass andere Faktoren – etwa Weiterbildungsmaßnahmen – keine signifikante Rolle zu spielen scheinen. Die Anzahl der Mitarbeiter hingegen spiegelt durchaus den internationalen Rang wider. Dies wird mit den hohen Anforderungen einer weltweiten Präsenz und des damit einhergehenden Wettbewerbs begründet, der gerade für kleinere Unternehmen ein Problem darstellen kann. Schließlich stellt ein Großteil der derzeitigen Hidden Champions Produkte her, der Distributions- oder Dienstleistungssektor ist hier nur in geringem Maße vertreten.
Öffentlich zugängliche Fördermittel spielen für diese Unternehmen keine entscheidende Rolle. Die Gründe hierfür sind nicht eindeutig und mögen sich auch von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden – während die einen keiner staatlichen Förderung mehr bedürfen, werden die Bedürfnisse anderer nicht von Fördermitteln gedeckt. Mit einer staatlichen Förderung gehen regelmäßig Einschränkungen einher, die Unternehmen in Schwierigkeiten oft hinnehmen. Mit einer gewissen Größe kommt aber eine überlegene Position, die ein selbstständigeres Agieren ermöglicht.
In den letzten Jahren konnten sich in Deutschland eine Vielzahl von Hidden Champions herausbilden. Dies lässt darauf schließen, dass es dem Land gelungen ist, hierfür optimale Rahmenbedingungen zu schaffen – zum Beispiel in Form von dualen Ausbildungssystemen. Diese stellen Unternehmen wertvolle Arbeitskräfte zur Verfügung, die zudem noch aus- und weitergebildet werden. Hinzu kommen öffentliche Unterstützungseinrichtungen wie das Fraunhofer-, Helmholtz- oder das Leibniz-Institut, die Unternehmen bei der Entwicklung von neuen Innovationen und bzgl. des Technologietransfers unterstützen.
Der Ausblick in die Zukunft
Die öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen und optimalen Rahmenbedingungen werden in Zukunft zu einem großen Teil von der voranschreitenden Digitalisierung beeinflusst, aber ebenso von einem zu befürchtenden Fachkräftemangel. Die Aufgabe der Wirtschaftspolitik ist es somit, sich dem anzupassen und durch zielgerichtete Förderungen darauf einzugehen. Eine punktuelle Unterstützung von Unternehmensgründern wird hingegen nicht als sinnvoll empfunden: Der Erfolg ist nicht prognostizierbar genug, um die Gefahr der Fördermittel-Verschwendung auszuschließen.
Neben optimalen inländischen Bedingungen spielen auch die Beseitigung und die Vorbeugung von Handelskonflikten eine entscheidende Rolle. Andernfalls laufen bestehende Internationalisierungsschwellen Gefahr, erhöht zu werden, und auf die aufstrebenden Unternehmen kommen Kosten zu, die andernfalls hätten verhindert werden können. Schließlich können derartige Konflikte zu dem Verlust wertvoller Absatzmärkte führen, die für die Vergrößerung eines Unternehmens unerlässlich sind. Sinnvoll ist hier oft eine Unternehmensberatung, die aktuelle Probleme diagnostiziert und einen Plan aufstellt, wie diese langfristig gelöst werden können (Service-Tipp: Beratersuche). Letztlich fußt der Erfolg der Hidden Champions auf einer guten außenwirtschaftlichen Politik, die durch das Erkennen und Nutzen von Marktnischen das Unternehmen vergrößert und zu einer gewissen Planungssicherheit führt.
Weiterführende Informationen zum Thema und Beitragsquellen: Unternehmertum im Fokus (externer PDF-Link)
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