Laut einer Studie des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) fielen in Deutschland 2017 rund 347.000 Tonnen Abfall allein durch Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an. Fünf Existenzgründer aus Göttingen gehen gegen diese Müllflut vor und haben es sich zur Aufgabe gemacht, essbare Löffel zu entwickeln.
Hallo liebes Kulero-Team, könnt ihr euch und eure Geschäftsidee kurz vorstellen?
Hallo wir sind Hemant (ich), Juliane, Theo, Annabelle und Kruvil. Wir bieten mit unserer Geschäftsidee Kulero essbares Besteck als nachhaltige Alternative zu Plastikbesteck an.
Wie seid ihr auf diese Geschäftsidee gekommen?
Unsere Produktidee kommt aus Indien, wo das Plastikproblem deutlich sichtbarer ist als z. B. hier in Deutschland. Dort kam uns die Idee zu unserem Vorhaben auf einem Festival als wir eine Portion Reis bestellt haben und es kein Besteck mehr gab. Wir mussten die Mahlzeit mit einem Stück Brot essen, was sehr gut funktioniert hatte, aber trotzdem sehr herausfordernd war.
So haben Kruvil und ich in Indien angefangen, eine essbare Alternative für Plastikbesteck zu entwickeln, die dort auch bereits seit 2017 verkauft wird. Seit 2019 haben wir das Projekt auf Deutschland erweitert, da auch hier zu viel Plastik verwendet wird.
Beschreibt bitte euren Alltag vor der Unternehmensgründung
Wir sind ein sehr junges Team und alle zwischen 21 und 26 Jahren. Vor bzw. neben der Existenzgründung waren bzw. sind wir mit dem Studium bzw. mit der Ausbildung beschäftigt. Dementsprechend bestand unser Alltag vor der Existenzgründung aus Vorlesungen, Seminaren, Unterricht und Praxiserfahrung.
Wie lange hat die Planung und Umsetzung von „Kulero“ gedauert?
Die Produktentwicklung und der Bau unserer Backmaschine in Indien haben rund acht Monate gedauert. Die Vorbereitung in Deutschland nahm ca. drei Monate in Anspruch, bis wir z. B. die Produktzulassung hatten.
Was waren eure größten Herausforderungen bei der Existenzgründung?
Eine der wesentlichen Herausforderungen bei der Unternehmensgründung war die Beschaffung von Venture Capital (Risikokapital), um das Produkt schnell weiterzuentwickeln und zu vertreiben.
Habt ihr an Gründerwettbewerben teilgenommen?
Wir haben an einigen Pitch-Veranstaltungen teilgenommen und wurden vom Förderprogramm „Life Sciene Accelerator“ ausgewählt.
Habt ihr einen Businessplan erstellt?
Wir haben einen Businessplan erstellt, jedoch zwischendurch abgebrochen und das Thema „selbstständig machen“ direkt umgesetzt. Nach einigen Monaten haben wir erneut einen Geschäftsplan erstellt, da viele Dinge nicht vorhersehbar waren und sich viel Neues ergeben hat.
Wie finanziert ihr euch? Habt ihr Fremdkapital für die Unternehmensgründung beansprucht?
Wir haben keine Fördermittel genutzt, das nötige Kapital für die Existenzgründung haben wir selber zusammenbekommen. Im Anschluss starteten wir eine Crowdfunding-Kampagne.
Wo seht ihr euch in einem Jahr?
Wir möchten, den aktuell anfallenden Plastikmüll drastisch reduzieren. Außerdem wollen wir, dass Kulero zu einem Synonym für essbares Besteck wird.
Habt ihr Vorbilder aus der Gründerszene?
Als Vorbild haben wir keine spezielle Gründerperson, aber das Unternehmen Einhorn inspiriert uns sehr.
Eure Tipps für Existenzgründer:
Weniger planen, mehr machen!
Zur Website von Kulero (externer Link).
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