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Zwei Männer sitzen auf einem Sofa mit einem Laptop auf dem Schoß.

Im zweiten Teil unserer Serie „Wie läuft eine Gründungsberatung ab?“ haben wir über den Ablauf der Fördermittel-Beantragung berichtet. Im dritten Teil soll es nun um den Ablauf der Beratung mit ihren unterschiedlichen Themenfeldern gehen. Da viele Gründer nicht wissen, was diese konkret bei einer professionellen Existenzgründungsberatung erwartet, wollen wir aufklären und mögliche Beratungsthemen hier kurz vorstellen. So können sich Existenzgründer einen Überblick über den Beratungsablauf verschaffen und sich auf mögliche Fragen und Themen vorbereiten.

Nachdem Fördermittel beantragt wurden und der Zuwendungsbescheid über die Fördermittel-Bewilligung vorliegt, wird es ernst und es kann mit der Existenzgründungsberatung begonnen werden. Mögliche Beratungsthemen sind:

Produkte bzw. Dienstleistungen definieren

Zunächst wird mit dem Existenzgründungsberater über die Produkte bzw. Dienstleistungen gesprochen und deren Entwicklungsstand eruiert, falls dies im Erstgespräch noch nicht geschehen ist. Eine entsprechende Vorbereitung in Eigenregie – abhängig vom aktuellen Status – ist hier wichtig und hilft dabei, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmensberater und Existenzgründer einfacher zu gestalten. Erfahrungsgemäß wird eine Geschäftsidee auf diese Weise schneller und effektiver umgesetzt. Auch haben Gründer dadurch die Möglichkeit, ihre Geschäftsidee erneut auf Herz und Niere zu prüfen, bevor diese einem Gründercoach vorgestellt wird.

Konkurrenz ausfindig machen mit der Marktanalyse

Ein weiteres Thema ist die Marktanalyse. Gründer, die eine zündende Geschäftsidee haben und die Machbarkeit dieser Idee überprüfen möchten, kommen an einer detaillierten Marktanalyse nicht vorbei. Anhand dieser lässt sich bereits zu Beginn der Unternehmensgründung abschätzen, wie es mit einem möglichen späteren Erfolg der Geschäftsidee aussieht. Mit Hilfe der Marktanalyse lassen sich z. B. folgende Punkte erkennen:

  • Größe der Zielgruppe
  • Anzahl und Art der Konkurrenten
  • Marktentwicklung

Gemeinsam mit dem Berater können diese Punkte im Rahmen einer Analyse geklärt und hierauf basierend passende Wettbewerbsstrategien entwickelt werden. So ist die eigene Existenzgründung optimal gegenüber dem Wettbewerb positioniert.

Mit der Standortanalyse zum richtigen Standort der Unternehmensgründung

Ein weiterer wesentlicher Punkt bei einem Gründercoaching ist die Standortanalyse. Unter diesem Begriff wird die Untersuchung, Bewertung und Auswahl geeigneter Standorte für eine Existenzgründung verstanden. Da Fehler bei der Standortwahl schwerwiegende Folgen wie einen teuren Umzug oder sogar das Aus der Existenzgründung nach sich ziehen können, sollten Existenzgründer die Standortentscheidung genau prüfen. Hierfür werden im Gespräch mit dem Berater daher z. B. folgende Fragen geklärt:

  • Wo soll der Firmensitz sein?
  • Wie erfahren Kunden vom Produkt bzw. der Dienstleistung?
  • Welche Werbemaßnahmen sind geplant?
  • Welche Vertriebspartner werden genutzt?

Finden der passenden Rechtsform

Bei der Wahl der Rechtsform stehen Existenzgründer vor vielen offenen Fragen. Eine falsche Entscheidung, in welcher Rechtsform ein Unternehmen geführt werden soll, kann steuerliche, persönliche, finanzielle und rechtliche Konsequenzen zur Folge haben. Gemeinsam mit dem Unternehmensberater wird ermittelt, welche Rechtsform sich am besten für die Existenzgründung eignet. Hierbei wird z. B. geklärt, von wie vielen Personen das Unternehmen gegründet wird, ob das Vorhaben risikoreich ist und wer welche Aufgaben übernimmt.

Existenzgründer sollten bei der Wahl der Rechtsform jedoch beachten, dass sich eine Unternehmensform, die zu Beginn der Gründung optimal erscheint, aufgrund später eintretender Veränderungen wie z. B. Expansion oder höherem Haftungsrisiko auch als nachteilig erweisen kann. Daher sollte regelmäßig geprüft werden, ob das „rechtliche Kleid“ der Unternehmensgründung noch passt.

Zum Schluss müssen alle Planungen aus dem Konzept in das Zahlenwerk des Finanzplans überführt werden. Da der Finanzplan ein sehr wichtiges Thema im Rahmen der Existenzgründungsberatung ist, widmen wir uns diesem in unserem nächsten Teil unserer Reihe „Wie läuft eine Gründungsberatung ab?“

Tipp: Gründer sollten darauf achten, dass mit der Beratung erst begonnen wird, sobald der Zuwendungsbescheid für die Förderung vorliegt. Daher sollte der Beratungsvertrag erst nach dem Zuwendungsdatum datiert ist, andernfalls können die Beratungskosten nicht vollständig übernommen werden und Existenzgründer müssen die Kosten für eine Beratung womöglich selber tragen.

Weitere Artikel der Serie:

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