Wer sich selbstständig machen und dabei auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Unternehmensgründung nicht blind angehen, sondern deren Schritte konkret planen.
Existenzgründungsberatung vor und nach der Gründung sinnvoll
Insbesondere Existenzgründer, die sich zum ersten Mal selbstständig machen, sind zu Beginn mit den zu erledigenden Aufgaben überfordert. Sinnvoll ist es dann, wenn ein Experte dem Existenzgründer bei seinem Vorhaben unter die Arme greift und sein Wissen weitergibt.
In einer Existenzgründungsberatung kann ein Berater dem Gründer z. B. erklären, wie ein Businessplan erstellt wird oder welche Punkte bei der Standortanalyse zu beachten sind. Dass sich eine Gründungsberatung sowohl vor als auch nach der Existenzgründung lohnt, zeigen unterschiedliche Studien. Demnach bestehen Unternehmen, die sich beraten lassen, deutlich länger am Markt als solche, die auf eine Existenzgründungsberatung verzichten. Aus diesem Grund fördert der Staat Beratungsprogramme, die den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern sollen. Die Förderhöhe variiert dabei je nach Bundesland und kann bis zu 80 % der Kosten betragen.
Viele Existenzgründer wissen jedoch nicht genau, was diese bei einer Existenzgründungsberatung genau erwartet. Daher stehen diese häufig vor vielen offenen Fragen wie z. B.:
- Welche Unterlagen sind mitzubringen?
- Welche Themen werden behandelt?
- Wie ist eine Förderung zu beantragen?
Wir möchten diese Fragen in unserer Artikelserie mit dem Titel „Ablauf einer Existenzgründungsberatung“ beantworten und verdeutlichen, wie die Zusammenarbeit mit einem Gründungsberater aussehen kann. In unserem ersten Beitrag liegt der Fokus zunächst auf dem sogenannten Erstgespräch, welches im Vorfeld einer Vorgründungsberatung stattfindet.
Kennenlernen steht beim Erstgespräch im Vordergrund
Bevor eine Existenzgründungsberatung vom Gründer in Anspruch genommen wird, gibt es die Möglichkeit, zunächst ein Erstgespräch mit dem Berater zu führen, welches in den meisten Fällen kostenfrei und unverbindlich ist. Das Erstgespräch ist häufig auf eine Stunde angesetzt und dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Im inhaltlichen Fokus steht dabei die Vorstellung der Geschäftsidee und die Ermittlung des Status quo: Was hat der Gründer bereits geplant und umgesetzt?
Durch diese Bestandsaufnahme wird analysiert, wie realistisch die Umsetzung der Geschäftsidee ist. Der Gründer selbst setzt eine Deadline, bis zu der die Unternehmensgründung erfolgen soll, daraus werden dann die notwendigen Arbeitsschritte ermittelt und zeitlich geplant. Im Anschluss an das Gespräch entscheiden Gründer und Gründungsberater, ob eine zukünftige Zusammenarbeit gewünscht wird.
Vor der Existenzgründungsberatung Fördermittel-Bewilligung abwarten
Kann sich der Gründer vorstellen zukünftig mit dem Berater zusammenzuarbeiten, sollte zunächst ein schriftliches Angebot über die Beratungskosten angefordert werden. Dieser „Kostenvoranschlag“ wird dann zusammen mit einem Antrag auf finanzielle Förderung bei der zuständigen Anlaufstelle (z. B. IHK, Wirtschaftsförderung oder Handwerkskammer) eingereicht.
Um unnötig hohe Beratungskosten zu vermeiden, ist es wichtig, dass vor der Fördermittel-Bewilligung kein Vertrag mit dem Existenzgründungsberater unterzeichnet wird. Erst nach dem Erhalt des Zuwendungsbescheids sollte der Beratungsvertrag abgeschlossen werden. Einer erfolgreichen Gründungsberatung steht nun nichts mehr im Weg!
Unter folgenden Seiten kann kostenfrei geprüft werden, welche Fördermittel für die Existenzgründung infrage kommen. Auch kann ein zertifizierter Berater gefunden werden.
Weitere Artikel der Serie:
- Teil 1: Das Erstgespräch (aktuell aufgerufene Seite)
- Teil 2: Die Fördermittel-Beantragung
- Teil 3: Der Beratungsstart
- Teil 4: Die Finanzplan-Erstellung
- Teil 5: Die Finanzierung der Existenzgründung
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Hallo ich habe ein Kleinunternehmen angemeldet und mich für einen Namen entschieden, der bereits im Handelsregister eingetragen ist. Welche Möglichkeiten habe ich den gewünschten Namen dennoch zu nutzen?Können Sie mir weiterhelfen?
Guten Tag Frau Gottwald,
dies könnte problematisch sein. Sie könnten im ersten Schritt bei der IHK in ihrer Nähe anrufen und nachfragen. Auch könnten Sie einen spezialisierten Berater kontaktieren (Tipp: https://www.deutschland-startet.de/berater-finden/).
Beste Grüße
Ihre Redaktion von Deutschland startet
Hallo,
Kann man auch bei Betriebsübergabe Fördermittel als Jungunternehmer beantragen?
Guten Tag Herr Kappenberger,
Fördermittel gibt es auf Landesebene wie auch auf Bundesebene. Um zu erfahren, welche für Sie möglich sind, machen Sie bitte unseren kostenfreien Fördercheck unter: https://www.deutschland-startet.de/foerdermittel-check/
Beste Grüße
Ihre Redaktion von Deutschland startet
Vielen Dank für den Beitrag! Ich kann nur empfehlen, eine Existenzberatung hinzuzuziehen, vor allem wenn es hierfür Fördermittel gibt. Ich habe bis heute einen starken Partner an meiner Seite. Meine Steuerkanzlei ist auf dem Gebiet der Erstellung von Gewinnermittlung spezialisiert und steht mit Rat und Tat an meiner Seite.
Besonders interessant fand ich die Beschreibung des Erstgesprächs als Chance, um über die eigenen Ziele, Ideen und Bedenken zu sprechen. Es erinnert mich an mein eigenes Erstgespräch mit einem Berater, als ich meine eigene Geschäftsidee entwickelte. In diesem Gespräch konnte ich meine Visionen teilen und erhielt wertvolle Rückmeldungen und Tipps, die mir halfen, meine Pläne weiter zu konkretisieren. In Zukunft werde ich solche Erstgespräche als wichtigen Schritt betrachten, um meine Unternehmensgründung auf solide Grundlagen zu stellen und wertvolle Beratung zu erhalten.