Laut einer aktuellen Studie der „Bosten Consulting Group“ erhalten Existenzgründerinnen in Finanzierungsrunden weniger Geld von Investoren als Männer, obwohl die von Frauen geführten Unternehmen im Schnitt die doppelten Gewinne erwirtschafteten. Ein Netzwerk von Frauen aus Venture-Capital-Firmen soll dies nun ändern und Existenzgründerinnen mit Bedarf an Fremdkapital fördern.
Weniger Venture Capital für Existenzgründerinnen
Gerade einmal 2,2 % des in den letzten beiden Jahren in den USA vergebenen Risikokapitals erhielten Existenzgründerinnen. Zwar stieg die Vergabe von Venture Capital über die Jahre, doch immer noch erhalten Frauen vergleichsweise weniger Risikokapital als ihre männlichen Mitstreiter. Diese Problematik spiegelt sich auch auf der Seite der Geldgeber wieder: Rund drei Viertel der in den USA lebenden Risikokapitalgeber sind männlich. Somit ist klar, dass, solange weniger weibliche Venture-Capital-Geber „am Tisch sitzen“, auch weniger von Frauen geführte Unternehmen finanziert werden.
Über das Venture-Capital-Netzwerk
Um Investorinnen zu vernetzen und Existenzgründerinnen beim Erhalt von Risikokapital zu unterstützen, haben sich knapp 1.000 weibliche Venture-Capital-Geber in einem Netzwerk zusammengeschlossen, welche z. B. in Konzernen Investmententscheidungen treffen. Die Mitglieder des „Global Women in VC Directory“ kommen aus rund 30 Ländern weltweit, darunter befinden sich auch Frauen aus Deutschland. Das Netzwerk ist nur für Frauen aus der Venture-Capital-Szene zugänglich. Frauen, die Mitglied werden möchten, können auf der Webseite einen hierfür vorgesehenen Antrag ausfüllen.
Alternativen zu Venture Capital
Zwar ist das neu gegründete Netzwerk eine sinnvolle Möglichkeit, Existenzgründerinnen bei der Finanzierung der Existenzgründung zu unterstützen, es zeigt aber auch, dass bei der Vergabe von Venture Capital insbesondere Gründerinnen bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen leiden müssen. Eine Existenzgründungsberatung kann hier helfen, weitere Wege der Finanzierung wie zum Beispiel Förderkredite zu finden. Für die Unternehmensberatung als solche kann die Beratungsförderung des BAFA genutzt werden. Bei diesem Fördermittel werden bis zu 90 % der Beratungskosten erstattet.
Weitere Informationen über das Venture-Capital-Netzwerk können auf der Website der Fraueninitiative (externer Link) abgerufen werden.
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Eine tolle Initiative. Erst kürzlich las ich einen Artikel in einem Schweizer Magazin, in dem ein Professor das Problem ansprach, dass viele Frauen sich nicht zur Selbstständigkeit trauen. Die Lehre an Universitäten müsse mehr auf Frauen zugeschnitten werden. Ein sehr interessanter Punkt!
Hallo Hannah Specht, vielen Dank für Ihren Kommentar. Da stimmen wir Ihnen zu, dass im Bereich Existenzgründung durch Frauen noch starker Nachholbedarf besteht. Viele Grüße aus der Redaktion von Deutschland startet