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Die Quote der Existenzgründungen unter den Migranten ist überdurchschnittlich hoch. Zu diesem Ergebnis kam bereits 2017 eine Studie von KfW-Research. Demnach hatte jeder fünfte Existenzgründer in Deutschland einen Migrationshintergrund. Die Gründe, warum Migranten so häufig eine Unternehmensgründung starten, hat die aktuelle KfW-Studie nun herausgefunden.

Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft und Eingebürgerte machen in Deutschland einen Bevölkerungsanteil von 18 % aus. Wie die Studie herausfand, wurden in den Jahren 2013 bis 2017 rund 21 % der hiesigen Existenzgründungen von Migranten angegangen – gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung ein beachtlicher Wert. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW-Bank, schlussfolgert hieraus: „Migranten sind ein unverzichtbarer Teil des Gründungsgeschehens in Deutschland“.

Ausgeprägter Mut zur Unternehmensgründung hat zwei wesentliche Gründe

Zum einen ist unter Migranten der Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit stärker ausgeprägt als in der Gesamtheit der Bevölkerung: Während 38 % der Migranten eine Unternehmensgründung gegenüber einer abhängigen Beschäftigung vorziehen, sind dies unter allen Bundesbürgern nur 29 %.

Zum anderen haben Migranten schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und gründen daher häufiger – deren Notgründer-Anteil liegt bei 38 %, während der Durchschnitt hier nur 31 % beträgt.

Existenzgründung in der Gastronomie bei Migranten beliebt

Daneben fand die Studie heraus, dass Bewohner von Haushalten, in denen in einer Fremdsprache kommuniziert wird, sich häufiger selbstständig machen (9 %) als Migranten insgesamt (7 %). Auch gründen Fremdsprachler eher Unternehmen mit Mitarbeitern (36 %) als der Durchschnitt aller Migranten (32 %). Der Branchenschwerpunkt von ersteren liegt auf persönlichen Dienstleistungen – insbesondere in der Gastronomie.

Fremdsprachler nehmen zudem eigene Gründungsprobleme überdurchschnittlich stark wahr. Z. B. sorgen sich diese häufiger (als Migranten insgesamt) um ihre fachliche Qualifikation und ihre Geschäftsidee (30 % gegenüber 25 %). Auch steht das Thema Schwierigkeiten bei der Finanzierung häufig im Fokus (40 % gegenüber 29 %).

Wie eine KfW-Studie aus dem Jahr 2016 belegt, hatten 28 % der Migranten rund 20 % der Gründer insgesamt Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Laut KfW ist ein Grund hierfür mangelndes wirtschaftliches Know-how. Helfen kann hier ein Gründungsberater. Dieser kann den Gründer über Fördermittel sowie über die wesentlichen Punkte der Businessplan-Erstellung aufklären. Für die Existenzgründungsberatung gibt es spezielle Förderprogramme.

Die vollständige Studie kann auf der Website der KfW (externer Link) als PDF-Dokument heruntergeladen werden. 

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