Und wie man sie verhindert…
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist ein großer, der auch das Risiko des Scheiterns birgt. Wir haben eine Top 10 zusammengestellt, die Sie für die häufigsten Gründungsfehler sensibilisiert und Ihnen vor Augen führt, wie Sie diese verhindern.
1. Nicht ausgereifte Geschäftsidee
Die Idee für eine Unternehmensgründung mag einem schnell in den Sinn kommen und auf den ersten Blick auch vielversprechend wirken. Verlassen Sie sich aber nie ausschließlich auf Ihre Intuition („Das wird schon laufen!“), sondern denken und planen Sie die Idee strategisch und gründlich durch.
2. Fehlender bzw. nicht umfassender Businessplan
Die Idee und das Konzept mögen noch so gut sein, doch zu einem Businessplan gehört weit mehr: Der Businessplan zwingt Sie dazu, Ihre Gründung und die Unternehmensführung systematisch zu planen und eventuell nicht bedachte Faktoren und Mängel aufzuzeigen. Umsatz-, Personal-, Liquiditäts– und Rentabilitätsplanung, Marketingstrategie und privater Kapitalbedarf sind nur einige Eckpunkte, die Sie im Rahmen einer Businessplanerstellung reflektieren werden.
Wenn die ersten beiden Fehlerquellen beachtet werden, lassen sich automatisch so gut wie alle folgenden Fehler vermeiden.
3. Fehlendes Controlling des Businessplans
Der fertig ausgearbeitete Businessplan sollte auf keinen Fall im Aktenschrank verstauben. Führen Sie sich immer wieder vor Augen, was Ihre konkreten Ziele – persönlich und finanziell – waren und controllen Sie Ihre Fort- und Rückschritte. So verlieren Sie nie Ihre Ziele aus den Augen, decken optimierungsbedürftige Bereiche in Ihrer Unternehmensführung auf und vermeiden, dass sich Fehler einschleifen.
4. Fachmann/-Frau – aber ohne Netzwerk und Akquise-Talent
Viele Fachmänner und Fachfrauen denken, dass fachliches Know-how für eine erfolgreiche Unternehmensführung ausreicht und vergessen die enorme Bedeutung von darüber hinausgehenden existenziellen Eigenschaften und Kenntnissen. Ohne ein dichtes Netzwerk und die Fähigkeit, Kunden für sein Geschäft zu gewinnen, werden Sie nicht in die Situation kommen, Ihr Fachwissen beweisen zu können. Stellen Sie sich also offen die Frage, ob Sie tatsächlich eine Unternehmerpersönlichkeit haben.
5. Fehlendes betriebswissenschaftliches Wissen
Auch wenn es viele nicht gern hören: Jeder Unternehmer braucht ein Mindestmaß an betriebswirtschaftlichem Wissen. Kalkulationen, Controlling und Buchführung sind unumgängliche Aspekte einer erfolgreichen Unternehmensführung, daher sollten Sie sich mit den Basics vertraut machen, auch wenn Sie vorhaben, diese Bereiche extern verwalten zu lassen.
6. Falsche Personalplanung
Wenn Sie kein Solopreneur sind, brauchen Sie qualifizierte und zuverlässige Mitarbeiter, die zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passen. Planen Sie für die Personalsuche genügend Zeit ein, damit Sie später keine überstürzten – und somit oftmals falschen – Personalentscheidungen treffen.
7. Liquiditätsengpässe in der Anlaufphase
Ein noch so lukratives Geschäft wird nicht garantiert ab dem ersten Monat schwarze Zahlen schreiben. Rechnen Sie daher die ersten Monate als Anlaufzeit mit ein, gehen Sie nicht davon aus, vom ersten Tag an von Ihrem neuen Unternehmen leben zu können, sondern sichern Sie sich einen finanziellen Puffer für die Anlaufzeit und eventuelle Durststrecken.
8. Versteckte Kosten übersehen
Bei einer Unternehmensgründung kommt eine Vielzahl von Ausgaben auf Sie zu, auch solche, mit denen Sie vielleicht in dieser Höhe oder gar nicht gerechnet haben: die Anmeldung bei der IHK, ggf. Mietkaution, Sozialabgaben für Mitarbeiter sowie Kosten für Werbemitteln und Kundenakquise. Lassen Sie sich auch in dieser Hinsicht professionell beraten, damit Sie keine bösen finanziellen Überraschungen befürchten müssen.
9. Fehlender Rückhalt aus Familie und Freundeskreis
Eine Unternehmensgründung bedeutet Stress und eine Menge zeitlichen Aufwand. Viele Gründer wünschen und brauchen in dieser Ausnahmesituation Rückhalt durch Familie und Freunde. Bereiten Sie also nicht nur sich selbst, sondern auch Ihr persönliches Umfeld auf den Schritt in die Selbstständigkeit vor. So können Sie in stressigen Phasen mit mehr Verständnis und Unterstützung rechnen.
10. Arbeitsaufwand zu gering eingeschätzt
Ein Arbeitsnehmer verbringt im Durchschnitt 40 Stunden pro Woche in seinem Job – als Selbstständiger kommen Sie im Schnitt auf 51 Stunden, hinzu kommt die enorme Verantwortung, die Sie für Ihr Geschäft und Ihre Mitarbeiter tragen. Vielen fällt es schwer, nach Feierabend wirklich abzuschalten und haben so das Gefühl, buchstäblich selbst und ständig zu arbeiten. Suchen Sie sich daher einen Ausgleich für Ihre Arbeit, bei dem Sie tatsächlich abschalten können und achten Sie auf ausreichende Ruhephasen.
Das Fazit unserer Top 10 ist ebenso einfach wie eindeutig: Überstürzen Sie niemals eine Existenzgründung.
Bereiten Sie sich und Ihr Umfeld sorgfältig auf den Schritt in die Selbstständigkeit vor. Arbeiten Sie Ihren Businessplan gründlich aus und nehmen Sie gegebenenfalls auch Hilfe bei der Erstellung in Anspruch.
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