Hausbank
Als Hausbank wird das Kreditunternehmen bezeichnet, mit dem ein Bankkunde oder Unternehmen den größten Teil seiner Finanzgeschäfte regelmäßig abwickelt. Dies kann z.B. den Unterhalt eines Girokontos oder eine Kreditinanspruchnahme sowie Tilgung bedeuten. Hierbei ist eine Beziehung zwischen Kapitalnehmer und Bank charakteristisch, die durch die Kriterien Exklusivität, Langfristigkeit, Informationsvorteile gegenüber anderen Banken sowie besonderer Verantwortlichkeit der Bank gegenüber der Unternehmung und dessen Finanzierung gekennzeichnet ist. Eine gewisse Exklusivität hinsichtlich der Abwicklung seiner Finanzierungskontrakte zu genießen, schließt beispielsweise die Gewährung von Kontokorrentkrediten, Wechseldiskontierung oder die Abwicklung von Auslandsgeschäften ein. Das so im Vergleich größte abgeschlossene Geschäftsvolumen basiert auf einer vertrauensvollen, dauerhaften und von gegenseitigem Verständnis geprägten Beziehung, die eine qualifizierte, individuell zugeschnittene Beratung mit der notwendigen Kreditversorgung auch in schwierigen Zeiten der Unternehmung möglich macht.
Vor allem private Bankkunden und KMUs pflegen eine enge Bindung zu einem alleinigen Kreditinstitut nach dem Hausbankprinzip, bei dem die einzige Bankverbindung liegt. Motive für die längerfristige Bindung können persönliche Präferenzen eines bestimmten Bankberaters, räumliche Vorteile durch Nähe zum Wohnort oder sachliche Gründe in Form der besonderen Verfügung über gewünschte Kreditsicherheiten bei einer Bank darstellen. Diese längerfristige Zusammenarbeit führt zu besserer Vertrautheit der Bank mit den wirtschaftlichen, rechtlichen und persönlichen Gegebenheiten des Unternehmens, sodass eine bessere Einschätzung von Chancen und Risiken aus Risikovorsorgegründen und somit eine passgenauere Beratung z.B. die Absicherung des Zinsänderungsänderungsrisikos gewährleistet wird; die Bereitschaft zur Kreditvergabe mit besseren Konditionen wird dadurch erhöht.
Größere Unternehmen wie Aktiengesellschaften, DAX-Unternehmen genannt, unterhalten hingegen öfter mehrere Hausbankbeziehungen, um die Abhängigkeit zu einzelnen Banken aus Finanzmanagementgründen zu vermeiden. Ein probates Verfahren ist das Zerobalancing, bei dem das Cash Management zwar bei einer Bank unterhalten wird, aber eine Verbindung zu deutschlandweiten Standorten wirtschaftlich sinnvoll kurzfristige Liquiditätsunterdeckungen durch Kreditaufnahmen ausgleicht, Anlagen auf dem Geldmarkt ermöglicht oder die Schnittstellen beim Zahlungsverkehr minimiert (z.B. Fremdwährungstransfer), sodass Daten an weniger Beteiligte preisgegeben werden müssen.
Als banktechnischer Begriff wird „Hausbank“ verwendet, um solche Kreditinstitute zu beschreiben, die die Berechtigung eines Kreditnehmers auf Fördermittel prüfen, nach positivem Ergebnis an Förderbanken wie die KfW Bankengruppe weiterleiten, die Fördermittel anschließend auszahlen und die Einhaltung der Förderbedingungen überwachen. Die sogenannte Hausbankfunktion wird durch die bankwirtschaftliche Versorgung der öffentlichen Hand mittels allgemeinem Bankverkehr, der Durchführung von Förderprogrammen und der Gewährung von Kommunalkrediten sichergestellt.
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