Debitor
Der Begriff Debitor erklärt sich fast von alleine, wenn man den lateinischen Ursprung des Wortes kennt. „debere“ heißt ins deutsche übersetzt „schulden“ – ein Debitor ist also ein Schuldner. Mittlerweile werden aber auch Kunden im Allgemeinen oft als Debitoren bezeichnet.
Ein Debitor ist das Gegenstück zum Kreditor; er ist also eine natürliche Person, ein Unternehmen oder eine juristische Person des öffentlichen Rechts, die einem Kreditor für eine empfangene Leistung Geld oder Waren schuldet. Wenn Sie z.B. bei einem Onlineversandhandel einen Film bestellen und diesen im Voraus bezahlen, ist der Händler der Debitor, bis der Film geliefert wurde. Sollten Sie sich aber entschieden haben, den Film erst nach dem Empfang auf Rechnung zu zahlen, sind Sie der Debitor, bis Sie per Überweisung bezahlt haben.
Debitoren müssen in der Bilanz eines Unternehmens separat und detailliert aufgeführt werden, damit sich außenstehende Betrachter wie Banken und Anleger ein Bild davon machen können, wie groß der Anteil der Debitoren an den offenen Gesamtforderungen ist.
Damit die Forderungen an Debitoren separat gelistet werden können, wurden die Positionen „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ sowie „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ geschaffen. Die Forderungen gehören zum Umlaufvermögen eines Unternehmens und müssen nach dem Niederstwertprinzip bewertet werden – das bedeutet, dass sie mit dem Minimalwert berechnet werden müssen, auch wenn der tatsächliche Wert höher liegt. Vor allem bei Händlern und Logistikunternehmen machen Debitoren den Großteil des Umlaufvermögens aus.
Die Verbindlichkeiten eines Debitors werden hingegen zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gezählt, da diese in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen beglichen werden.
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