Immer mehr mittelständische Betriebe in Deutschland ohne Nachfolger
Die Nachfolge von immer mehr mittelständischen Betrieben in Deutschland ist nicht gesichert, wenn sich der Senior-Chef zur Ruhe setzt. Der DIHK-Nachfolgereport, der sich aus den Erfahrungen der Industrie- und Handelskammern zusammensetzt, zeigt, dass bereits heute 40 Prozent der Alt-Inhaber keinen Nachfolger für ihr Unternehmen finden.
DIHK-Präsident Eric Schweitzer bezeichnet diesen Zustand als „Suche nach der Nadel im Heuhaufen“. Dies sei vor allem auf die demografische Entwicklung zurückzuführen: Während im Jahr 2010 auf jeden von der IHK beratenen Senior-Chef noch 1,6 potentielle Nachfolger gekommen sind, lag das Verhältnis in 2012 nahezu nur noch bei 1:1.
Unternehmensnachfolgen sind vor allem durch die Erbschaftssteuer gefährdet. Darüber hinaus bestehen derzeit noch zu viele Hürden für die Beteiligungsfinanzierung von Unternehmensnachfolgen. Aufgrund dessen, dass Fremdkapital wegen Neuregulierungen der Finanzmärkte schwieriger zu erhalten sein wird, wird diese Finanzierungsvariante an Bedeutung gewinnen, erklärt Schweitzer.
Bis zum Jahr 2025 wird es deutschlandweit sechs Millionen weniger Erwerbspersonen geben. Da in den nächsten fünf Jahren in bis zu 110.000 Unternehmen mit guten Gewinnen die Nachfolge ansteht, bietet sich Existenzgründern, die mit dem Gedanken an eine Geschäftsübernahme spielen, eine aussichtsvolle Chance.
Der idealtypische Zeitplan für eine Unternehmensnachfolge nach IHK-Empfehlung gestaltet sich wie folgt:
- 3-10 Jahre vor geplanter Übergabe: „Generalüberholung“ des Unternehmens wie beispielsweise Durchführung von Modernisierungsmaßnahmen
- Spätestens 3 Jahre vor geplanter Übergabe: Beginn der Nachfolgesuche
- Spätestens 1 Jahr vor der Abschluss der Nachfolge: Einleitung des Übergabeprozesses
- Zeitpunkt der Übergabe: Interessenspannungsfeld von Inhaber, Familie, Nachfolger und Unternehmen muss gelöst sein. Auf diesen Zustand ist lange im Voraus hinzuarbeiten.
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